Meine Route für euren Westkanada Roadtrip führt euch durch die faszinierenden Provinzen British Columbia und Alberta: Ein Trip, bei dem ihr die kontrastreichen Landschaften und die aufgeschlossene Kultur des Landes kennenlernen könnt. Kommt mit ins Roadtrip Abenteuer!
Jedes Mal, wenn ich nach Kanada fliege, bin ich ganz berauscht von all den Erlebnissen und Eindrücken, den Bilderbuchlandschaften und der liebenswerten Kultur der Kanadier. Darum stelle ich euch heute meine persönliche Lieblingsroute für euren Westkanada Roadtrip vor, bei der ihr durch die wunderschönen Landschaftszüge und Orte in British Columbia und Alberta reist, um Westkanada mit all seinen Facetten zu entdecken. Seid ihr bereit für eine unvergessliche Reise?
Westkanada Roadtrip
Calgary | Drumheller | Banff
Revelstoke | Nelson | Osoyoos | Vancouver
Anreise nach Kanada
Auch wenn Westkanada auf der Karte zunächst weit weg erscheinen mag, verläuft die Anreise ab Deutschland ziemlich schnell, einfach und bequem. Ohne Umsteigen könnt ihr ab Frankfurt via Direktflug in gerade einmal 9,5 Stunden nach Calgary fliegen, wo ihr auch schon am Startpunkt eurer Route angekommen seid. Bedenkt, dass ihr vor der Anreise nach Kanada ein eTa beantragen müsst, das ihr genauso wie das ESTA komfortabel online ausfüllen könnt.
Am Flughafen von Calgary könnt ihr nach eurer Ankunft unkompliziert und schnell das vorab gebuchte Fahrzeug abholen. Ob ihr für euren Westkanada Roadtrip lieber einen Mietwagen nutzen möchtet und in den Orten eine Unterkunft bucht oder mit dem Wohnmobil durch Westkanada reist, ist natürlich euch überlassen. Letztere ist eine sehr komfortable Variante, denn dank zahlreicher Campingplätze könnt ihr ganz nach Lust und Laune entscheiden, wo ihr als Nächstes anhalten und verweilen wollt – Roadtripfeeling ist euch hier garantiert!
Roadtrip Route durch Westkanada
Start eures Roadtrips ist Calgary in Alberta, die größte Stadt der Provinz. Damit ihr bei eurer Reise auch keines der Highlights verpasst, führt die Route zunächst Richtung Osten nach Drumheller, wo ihr die beeindruckenden Badlands entdecken könnt. Weiter geht es gen Westen in den Banff und den Revelstoke Nationalpark. Hier erwartet euch eine atemberaubende Natur und die wilde Tierwelt Kanadas. Richtung Süden geht euer Westkanada Roadtrip weiter zum Kootenay Lake und ins Okanagan Valley, wo ihr die Weinberge erkunden könnt. Entlang der südlichen Landesgrenze zu den USA fahrt ihr nach Westen, bis ihr euer Ziel erreicht: die Weltstadt Vancouver.
Knapp 1.600 Kilometer legt ihr auf dieser spektakulären Route zurück, die euch durch die schönsten Orte und Regionen in Kanadas Westen führt und für die ihr am besten 12 bis 14 Tage einplanen solltet. Steht die Route erstmal fest und ist der Mietwagen oder Camper gebucht, steht dem Abenteuer nichts mehr im Weg – Westkanada ruft!
Der Roadtrip beginnt in Calgary
Wenn ihr nach fast 10 Stunden Flug in Calgary ankommt, wird euch sicher erstmal die Müdigkeit überkommen. Deshalb solltet ihr vor Ort auf jeden Fall eine Nacht bleiben. Die Auswahl an Hotels ist in Calgary ausreichend groß, also erholt euch erstmal von der Anreise, denn es gibt hier so einige Highlights, die entdeckt werden wollen.
- Aufenthalt: Eine Übernachtung
- Guru Tipp: Die Stadt Calgary ist zwar eher für ihr vielseitiges Outdoor-Angebot bekannt, doch solltet ihr hier auch unbedingt in die kanadische Küche eintauchen, über Märkte schlendern und eines der vielen tollen Restaurants besuchen.
Calgary ist die größte Stadt in Alberta und bietet euch ein breitgefächertes Freizeitangebot. Die Chancen stehen gut, dass ihr perfektes Wetter erwischt, um die Stadt mit ihren Parks und Radwegen zu erkunden – vor allem der Herbst und Frühling sind regenarm und optimal für Sightseeing. Im Calgary Zoo bekommt ihr schon mal einen Vorgeschmack auf Kanadas Tierwelt, während euch der Calgary Tower mit seinem Glasboden einen beeindruckenden Blick über die Großstadt beschert. Genießt die Aussicht von der Peace Bridge auf die Skyline, schlendert durch den Prince’s Island Park und bummelt über den Stephen Avenue Walk, wo ihr shoppen oder euch den Bauch vollschlagen könnt. Calgary ist der perfekte Einstiegsort für einen Kanada-Roadtrip. Die Menschen sind sehr aufgeschlossen und hilfsbereit und ihr habt die Möglichkeit, die kanadische Kultur ein bisschen kennenzulernen, bevor eure Reise weitergeht und ihr in die magische Natur Kanadas eintaucht.
Bizarre Felsformationen – Drumheller Hoodoos
Nach einer kurzen Fahrt seid ihr in der Stadt Drumheller angekommen, die erste Naturhighlights für euch bereithält.
- Distanz: 135 Kilometer
- Aufenthalt: Eine Übernachtung in Drumheller
Ich wette, ihr staunt nicht schlecht, wenn ihr die Drumheller Hoodoos zum ersten Mal bewundern dürft. Die beeindruckenden Felsformationen, die durch den Einfluss der lokalen Winde und Niederschläge über mehrere Millionen Jahre entstanden sind, stechen durch ihre Form extrem aus der Umgebung heraus und bieten euch einen unglaublichen Anblick. Um die Entwicklung der kanadischen Badlands, wie man die umgebende Landschaft Drumhellers nennt, zu verstehen, empfehle ich euch einen Besuch des Royal Tyrrell Museum of Palaeontology. Das Museum ist auf Funde von Fossilien spezialisiert und versorgt euch mit spannenden Fakten.
Faszination Banff Nationalpark
An Calgary vorbei, geht es zurück nach Westen, Richtung Banff Nationalpark. Unterkünfte und Campingplätze findet ihr in den Städten Canmore und Banff. Wer gerne ein bisschen ruhiger lebt und beim Frühstück im Café neben Locals sitzen möchte, dem kann ich die Kleinstadt Canmore ans Herz legen. In Banff hingegen seid ihr eher von Touristen umgeben, dafür steckt diese Stadt mit ihren unzähligen Shopping- und Ausgehmöglichkeiten aber auch voller Leben. Beide Orte eignen sich perfekt als Ausgangspunkt für Ausflüge in den Banff Nationalpark. Und nicht nur das: Die nahe gelegenen Nationalparks Yoho und Kootenay sind ebenfalls einen Abstecher wert und können mit eurem Besuch optimal kombiniert werden.
- Distanz: 250 Kilometer
- Aufenthalt: 3 Übernachtungen in Canmore oder Banff
- Guru Tipp: Schaut für mehr Infos in meine Banff Nationalpark Tipps
In den drei Nationalparks gibt es so viel zu entdecken, dass es mir schwerfällt, euch nur einige Highlights zu nennen. Damit ihr wisst, was euch Faszinierendes erwartet, gebe ich euch einen kleinen Einblick: Neben dem bekannten Lake Louise solltet ihr euch auf jeden Fall auch den malerischen Moraine Lake anschauen, der sich mit seiner leuchtenden Farbe und umgeben von den schneebedeckten Rocky Mountains wie ein Gemälde vor euren Augen erstreckt. Abenteuerliche Wanderungen erwarten euch nicht nur am Johnston Canyon, sondern auch auf unzähligen weiteren Routen entlang der Seen, in den Bergen und vorbei an tosenden Wasserfällen und idyllischen Flussläufen. Wenn ihr noch ein Stück entlang des Icefields Parkway fahrt, erwarten euch ein in Türkis leuchtender Peyto Lake und der nicht minder beeindruckende Bow Lake, der zum Entspannen und Verweilen einlädt. Haltet auf dem Icefields Parkway die Augen offen, denn mit ein bisschen Glück könnt ihr Bären direkt am Straßenrand entdecken.
Der Kootenay Nationalpark ist beliebt für seine ereignisreiche Wanderung am Marble Canyon und auch die Numa Falls, die sich in leuchtendem Türkis durch den Canyon schlängeln, dürft ihr nicht verpassen. Ein Spaziergang am Olive Lake erwartet euch mit einem unglaublichen Farbspiel und am Emerald Lake im Yoho Nationalpark könnt ihr bei einer Kanutour auf dem Wasser eure Erlebnisse sacken lassen. Diese Natur ist einfach märchenhaft schön! Zum Glück sind wir noch nicht am Ende der Reise angekommen – seid gespannt, was euch noch alles erwartet!
Wanderparadies Revelstoke Nationalpark
Die Reise geht weiter nach Revelstoke. Der Weg dorthin führt euch durch den Glacier Nationalpark, an dem ihr unbedingt einen Zwischenstopp einlegen solltet.
- Distanz: 280 Kilometer
- Aufenthalt: Eine Übernachtung in Revelstoke
- Guru Tipp: Alleine der Weg nach Revelstoke ist ein einzigartiges Erlebnis. Haltet die Kamera bereit!
Erwandert diese wunderschöne Natur und entdeckt neben den Landschaftspanoramen auch Westkanadas wilde Tierwelt. Nur etwa 50 Kilometer weiter hinter dem Glacier Nationalpark seid ihr schon in Revelstoke. In den Bergen des Revelstoke Nationalparks, die besonders bei Skifahrern beliebt sind, könnt ihr von Frühling bis Herbst beim Wandern fantastische Aussichten genießen. Richtiges Roadtripfeeling kommt übrigens auf, wenn ihr euch auf einem lokalen Campingplatz niederlasst und euch nach anstrengenden Wanderungen beim Dinner vor dem Campingkocher mit anderen Abenteurern austauscht.
Erlebniswelt Kootenay Lake
Südlich geht es von Revelstoke in Richtung USA bis ins kanadische Nelson. Die Kleinstadt ist der optimale Ausgangspunkt, um die Natur am und rund um den Kootenay Lake zu erkunden.
- Distanz: 250 Kilometer
- Aufenthalt: 2 Übernachtungen in Nelson
Wer von der Seeidylle im Banff und Yoho Nationalpark beeindruckt war, der wird den Kootenay Lake lieben! Verbringt ruhige Stunden beim Picknick am Lockhart Beach Provincial Park, erfahrt mehr über die Seegeschichte im Moyie Raddampfer Museum, spaziert vorbei an plätschernden Wasserfällen im Cottonwood Falls Park und genießt den weiten Ausblick von der Big Orange Bridge auf den weiten Kootenay Lake. Es ist einfach der perfekte Ort, um die Seele baumeln zu lassen und die frische Luft in der freien Natur tief einzuatmen.
Weinberge des Okanagan Valley
Je weiter ihr von Nelson westlich fahrt, desto mehr verändern sich die Farben der Landschaft. Die saftig grünen Nadelwälder weichen endlosen, gelb-grün leuchtenden Weinbergen: Ihr seid im Okanagan Valley angekommen. Diese einmalige Bergkulisse wird euch mit ihrem ganz besonderen Charme überraschen.
- Distanz: 260 Kilometer
- Aufenthalt: 2 Übernachtungen in Osoyoos
- Guru Tipp: Kommt am besten im Frühling oder Herbst, denn im Sommer kann es im Okanagan Valley richtig heiß werden.
Ich habe euch zu Beginn ein Kontrastprogramm versprochen und das bekommt ihr auch: Nach all den Naturerlebnissen von trockenen Badlands, bis hin zu den farbintensiven Nationalparks der Rocky Mountains, wird es Zeit für etwas Kulinarik. Das Okanagan Valley ist das Paradies schlechthin, wenn es darum geht, die Küche British Columbias kennenzulernen. Das hier prächtig wachsende Obst und Gemüse müsst ihr unbedingt probieren, in den Weinbergen den deliziösen kanadischen Wein verkosten und Einblicke in die Geschichten der Winzer erhaschen. Und die Region rund um Osoyoos bietet noch weit mehr Erlebnisse: Der Osoyoos Lake ist der wärmste in ganz Kanada und perfekt für verschiedenste Wassersportarten wie SUP, Wasserski, Jetski oder Kajak – die optimale Abkühlung nach ereignisreichen Ausflügen in die Wüste Kanadas. Klingt verrückt? Ja, da muss ich euch zustimmen, doch es entspricht der Realität: Die Osoyoos-Wüste ist der wohl größte Kontrast zu dem, was ihr auf dem Westkanada Roadtrip bereits erleben durftet. Die einzige Wüste des Landes beeindruckt mit 100 Hektar trockenen Gras- und Sandlandschaften, die ihr unbedingt erkunden müsst. So könnt ihr euch am Ende eures Roadtrips durch Westkanada darüber freuen, alle Kontraste der Provinzen kennengelernt zu haben.
Weltstadt Vancouver
Die letzte Etappe auf eurem Roadtrip ist mit knapp 400 Kilometern die längste. Die vielen Provincial Parks, Bäche und Wasserfälle auf dem Weg lassen die Fahrt wie im Nu vergehen. Genießt den Ausblick auf die Natur, die wieder eine immer grüner werdende Farbe annimmt. Je mehr ihr euch Vancouver nähert, desto mehr lebhafte Orte und immer größere Städte durchfahrt ihr, bis ihr sie schließlich erreicht habt: die Weltstadt Vancouver!
- Distanz: 400 Kilometer
- Aufenthalt: 2 Übernachtungen in Vancouver
- Guru Tipp: Detaillierte Informationen zu der tollen Stadt findet ihr in meinen Vancouver Tipps
Diese Stadt hat es mir wirklich angetan und deshalb ist sie auch das perfekte Ziel für euren Westkanada Roadtrip. Wer noch nicht genug von Natur, Bergen und Seen hat, der wird im Norden Vancouvers fündig und kann sich weiterhin an unglaublichen Ausblicken und Outdoor-Abenteuern erfreuen. Ich empfehle euch, in Vancouver mal so richtig in die Kultur der Stadt einzutauchen und das geht am besten auf Granville Island. Die kleine Halbinsel besticht mit kleinen Galerien und dem Public Market, der zahlreiche frische Köstlichkeiten bietet. Flaniert in Gastown durch die Läden und lasst euch in einem der vielen guten Restaurants nieder, bummelt durch die Robson Street oder erkundet Yale Town. Bei einer Radtour durch den Stanley Park und die Seawall von Vancouver könnt ihr fabelhafte Ausblicke auf die Skyline erhaschen.
Karte für den Westkanada Roadtrip
Nach 1.600 Kilometern neigt sich mein wunderschöner Westkanada Roadtrip leider auch schon dem Ende zu. Auf der Karte könnt ihr die Route der Reise nochmal im Detail sehen. Vielleicht hilft sie euch ja bei eurer Reiseplanung?
Das Abenteuer ruft!
Diese Erlebnisse werdet ihr gewiss nie vergessen, da bin ich mir sicher. Die Natur und Kultur in Alberta und British Columbia wissen einfach einen jeden Reisenden zu verzaubern und lassen einen nie mehr los. Ich jedenfalls möchte seitdem immer wieder in dieses wundervolle Land zurück! Wollt ihr mehr über die Provinzen Westkanadas erfahren? Dann schaut doch mal in meiner Themenwoche vorbei. Mit dem passenden Angebot könnt ihr einen ganz eigenen, unvergesslichen Roadtrip erleben – worauf wartet ihr noch?
Beitragsbild: Travel Alberta