Es gibt kaum etwas, das euch Peru nicht bieten kann: Küste und Strände, raue und abenteuerliche Bergzüge in den Anden, Regen- und Mangrovenwälder, Wüsten und große Seen. Nicht umsonst nennen es die Peruaner selbst „das reichste Land der Welt“. Lasst euch verzaubern und folgt mir in die Heimat der Inka, die weit mehr ist, als nur Machu Picchu.
Es ist schlicht und ergreifend eines der vielseitigsten Länder überhaupt. Würde sich Peru irgendwo bewerben müssen, könnte es in seinem Lebenslauf mit einigem auftrumpfen: Das Land ist Heimat eines der neuen sieben Weltwunder, gleich mehrerer Welterben, des größten fliegenden Vogels und des höchstgelegenen befahrbaren Sees der Welt. Und das sind nur einige der Gründe, warum Peru auch auf eurer Bucketlist stehen sollte. Hier erfahrt ihr alles, was ihr über das südamerikanische Land und eure Reise wissen müsst.
Der große Peru Guide
Lima | Cusco | Sacred Valley | Machu Picchu
Titicaca See | Amazonas | Arequipa
Colca Canyon | Andere Ruinen | Wüste
Kulinarisches | Festivals & Events
Kurzer Überblick über Peru
Guru Tipp
Falls ihr noch weitere Informationen von Experten vor Ort erhalten möchtet, könnt ihr seit kurzem unter +51 944492314 die lokale Touristeninformation iPerú bei WhatsApp erreichen.
- Peru ist hinter Brasilien und Argentinien flächenmäßig das drittgrößte Land in Südamerika
- Peru zählt etwa 31 Millionen Einwohner
- Ihr benötigt kein Visum bei einem touristischen Aufenthalt bis zu 90 Tagen
- Landessprachen sind Spanisch und Quechua
- Gezahlt wird mit Peruanischen Sol (PEN): 1 Sol = 0,27€
- Über die Hälfte der Bewohner leben an der Küste, die nur rund 11% der Gesamtfläche des Landes einnimmt
Hilfreiche Tipps für eure Reise nach Peru
Damit ihr auf eurer Reise auch möglichst an alles denkt, habe ich hier eine kleine Liste mit Reisetipps für euch.
- Denkt an alle wichtigen Dokumente (Reisepass, Kopie des Impfpasses, Visum bei einem Aufenthalt über 90 Tage im Halbjahr). Achtet darauf, dass sie mindestens noch sechs Monate lang gültig sind. Eine Reise(kranken)versicherung ist empfehlenswert.
Beste Reisezeit
Alles über die beste Reisezeit für Peru
- Empfohlene Impfungen: Gelbfieber bei Einreise in betroffene Gebiete wie den Amazonas und den Gebieten östlich der Anden unter 2.300 Metern. Standardimpfungen sollten vorhanden und aktuell sein. Außerdem werden die Reiseimpfungen gegen Hepatitis A, bei einem längeren Aufenthalt auch Hepatitis B, Tollwut und Typhus empfohlen. Schaut für genauere Informationen beim Auswärtigen Amt vorbei.
- Wasser solltet ihr in Peru nicht aus dem Hahn trinken. Kauft euch abgefülltes Wasser, oder – die Umwelt wird’s euch danken – fragt in eurem Hotel nach gefiltertem Wasser, das ihr in eine wiederverwendbare Flasche füllen könnt.
- Werft Toilettenpapier nicht in die Toilette, sondern in den Mülleimer daneben.
- Nehmt einen Steckdosenadapter mit.
- Denkt an Mückenschutz, besonders wenn ihr euch in die tropischen Gebiete Perus begebt.
- Spanische Grundkenntnisse sind von Vorteil. Mit Englisch kommt ihr ohne Tourguide außerhalb der Touristenzentren nicht sehr weit.
- Das Handysignal in den Städten ist gut, in den abgelegenen und bergigen Regionen eher nicht. SIM Karten könnt ihr euch für wenig Geld besorgen und freies WLAN werdet ihr auch immer mal wieder finden.
- Auch wenn an vielen Plätzen in Peru Regenbogenflaggen wehen, hat das nichts mit der LGBT Community zu tun. Sie sind die Fahnen des Inkareiches und der Stadt Cusco. Im konservativen, katholischen Peru werden gleichgeschlechtliche Paare leider von einigen auch heute noch schräg angeschaut, weshalb sich viele Homosexuelle dort nicht öffentlich zu ihrer Sexualität bekennen.
Bezahlen in Peru
In größeren Restaurants oder im Hotel könnt ihr mit Kreditkarte zahlen, hier empfiehlt sich zum Beispiel eine Reisekreditkarte, mit der ihr zusätzliche Gebühren sparen könnt. Eine Liste von Kreditkarten ohne Auslandseinsatzgebühr findet ihr in meinem Magazinartikel. Bei kleinen Händlern werdet ihr aber meist bar zahlen müssen. Geldautomaten findet ihr in den Städten, in den ländlichen Regionen jedoch kaum. Habt also immer etwas Bargeld bei euch. Haltet euer Geld und eure Wertgegenstände immer am Körper (in einer schmalen Reisebauchtasche könnt ihr es super verstauen) und passt gut drauf auf – Langfinger gibt es auf der Welt leider überall, auch in Peru. Über die aktuelle örtliche Sicherheitslage könnt ihr euch beim Auswärtigen Amt informieren.
Anreise nach Peru
Come fly with me, let’s float down to Peru. In llama-land there’s a one-man band and he’ll toot his flute for you. Come fly with me, let’s take off in the blue. Folgt den Worten Frank Sinatras und setzt euch in den Flieger Richtung Südamerika. Von Deutschland aus kommt ihr von allen großen Flughäfen mit Zwischenstopps nach Peru. Der wichtigste Flughafen des Landes ist der Jorge Chavez Airport in Lima, über den die meisten internationalen Flugverbindungen laufen. Hier angekommen befindet ihr euch dann sieben Stunden hinter der deutschen Zeit (GMT -05:00). Peru grenzt an Bolivien, Brasilien, Chile, Kolumbien und Ecuador – falls ihr also schon in Südamerika unterwegs seid, könnt ihr auch über die längste Straße der Welt, die Panamericana Schnellstraße, oder sogar auch mit dem Schiff über den Amazonas ins Reich der Inka gelangen.
Guru Tipp: Falls ihr noch besondere Infos zum Rucksackreisen haben möchtet, schaut doch mal in meinen Artikel zum Backpacking in Südamerika rein.
Die schönsten Orte in Peru
Folgt mir durch die vielen spannenden antiken Ruinen Perus, den immergrünen Regenwald, zu zahlreichen Sehenswürdigkeiten und in charmante, malerische Städte.
Guru Tipp: Wusstet ihr, dass ihr über Airbnb einzigartige Touren und Aktivitäten mit Einheimischen buchen könnt? Entsprechende Angebote für Peru habe ich euch bereits herausgesucht:
Lima, die bunte Hauptstadt am Pazifik
Die Hauptstadt Perus ist Lima mit einer Einwohnerzahl von knapp 8,6 Mio Einwohnern. Die Küstenstadt hat kulturell und kulinarisch einiges zu bieten und überzeugt durch ihren Spagat zwischen uralter Inka-Tradition und Moderne. Besucht zum Beispiel die antiken Huaca Pucllana Ruinen, entdeckt die koloniale Altstadt und das historische Stadtzentrum. Startet euren Stadttrip am Plaza Mayor oder auch Plaza de Armas, der von Kolonialvillen, Palästen und Kirchen umgeben ist. Lasst euch vom wunderschönen und modernen Stadtteil Miraflores bezaubern und entspannt ein wenig in einem der vielen Cafés oder im Parque del Amor und Parque Kennedy, wo ihr Künstlern und Street Performern zuschauen könnt.
Unweit des Plaza Mayor liegt die Kirche und das Franziskanerkloster San Francisco. Bestaunt dort die riesige Bibliothek und wagt euch in die düsteren Katakomben unter der Erde, in denen geschätzt 25.000 Menschen bis 1808 ihre letzte Ruhe fanden.
Auch das Museo Larco wird euch mit seinen zahlreichen Exponaten aus der Zeit vor und während des Inkareiches faszinieren. Mehr als 5.000 Jahre peruanische Geschichte stehen euch jeden Tag zur Verfügung. Ihr wollt euch danach noch ein wenig entspannen? Stattet doch dem Circuito Magico Del Agua einen Besuch ab und schaut euch imposante, farbige Wasserspiele an. Apropos Wasser: Die Großstadt an der Pazifikküste ist ein Surfer-Paradies für Anfänger und Fortgeschrittene. Schwingt euch aufs Brett und reitet auf den Wellen vor dem Küstenabschnitt von Punta Hermosa im Süden der Stadt mit seinen vielen Surfshops und -schulen oder an der Playa Makaha in Miraflores. Die besten Surfspots für erfahrene Wellenreiter findet ihr an der Nordküste Perus. Der legendärste davon ist wohl Chicama mit einer der längsten Wellen der Welt.
Die Inkahauptstadt Cusco
Zusammen mit der Hauptstadt Lima bildet Cusco das touristische Zentrum Perus und ist deshalb etwas teurer als der Rest des Landes. Hier gibt es unglaublich viel zu entdecken, weshalb ihr mehrere Tage in dieser wunderschönen Stadt verbringen solltet. Etwas Zeit solltet ihr vor allem für die Akklimatisierung einplanen – Cusco liegt immerhin auf einer Höhe von etwa 4.000 Metern. Wenn ihr am Flughafen landet, liegen direkt Kokablätter für euch bereit, die euch dabei helfen sollen, mit der Höhe klar zu kommen, weil sie die Sauerstoffaufnahme in den Blutkreislauf fördern. Die Blätter werden entweder in heißem Wasser aufgebrüht und als Tee getrunken oder in die Wangen geklemmt und gekaut. Wenn ihr trotzdem Schwindelgefühle und Kopfschmerzen bekommt, dann solltet ihr Rat einholen. Den kriegt ihr nicht nur bei einem Arzt – kompetente Hilfe findet ihr oft auch schon an den Rezeptionen eurer Hostels oder Hotels.
Sightseeing in Cusco
Lauft in der ehemaligen Hauptstadt des Inkareichs vom Plaza da Armas aus über Kopfsteinpflaster und an mit wahnsinniger Präzision bearbeiteten Mauern entlang, bestaunt die spanische Kolonialarchitektur und besichtigt archäologische Stätten aus der Inkazeit. Am Rande Cuscos liegt zum Beispiel Sacsayhuaman, die Ruine einer ehemaligen Inka-Festung und heute eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten aus der Inkazeit.
Schlendert auf dem Mercado San Pedro an Hunderten von Einkaufsständen vorbei. Von Souvenirs, Kleidung bis zu kulinarischen Köstlichkeiten kriegt ihr hier so ziemlich alles, was das Touristenherz begehrt. Vergesst dort auf keinen Fall zu handeln! Ein bisschen was lässt sich am Preis eigentlich immer drehen. Nach einer erfolgreichen Shoppingtour könnt ihr im Cusco Schokoladenmuseum alles über den Anbau, die Verarbeitung und die Geschichte des Kakaos in Peru erfahren. Probieren ist natürlich erlaubt und erwünscht.
Natur satt in Cusco
Nach einer ordentlichen Stärkung könnt ihr euch auf zum Humantay Lake machen. Nach einer rund zweistündigen Wanderung bis auf etwa 4.200 Meter wartet dieser malerisch schöne Bergsee mit türkisblauem Wasser auf euch.
Die Abenteurer unter euch können einen Trip zum Vinicunca, dem Rainbow Mountain, machen. Wie der Name schon sagt, betört der rund 5.200 Meter hohe Berg durch seine surreal bunten Farben und bildet eine wunderschöne Kulisse für eure Wanderung. Für diese solltet ihr eine gute Fitness haben und eine Tour buchen. Diese starten meist schon sehr früh morgens mit einer abenteuerlichen Fahrt auf über 4.000 Meter, also macht euch auf einen anstrengenden Tag gefasst – für den atemberaubenden Ausblick lohnt es sich aber allemal.
Sacred Valley – Das heilige Tal Perus
Nach einem Besuch in Cusco solltet ihr euch auf keinen Fall das 27 Kilometer nordöstlich gelegene Sacred Valley, das Heilige Tal am Urubamba Fluss, entgehen lassen. Es liegt zwischen Písac und Ollantaytambo und ist gespickt mit wunderschönen kleinen Dörfern, uralten Ruinen und vielen Feldterassen, die schon vor Jahrhunderten geschickt in die Berge eingearbeitet wurden. Noch nicht ganz so lange findet ihr dort eine der außergewöhnlichsten Unterkünfte der Welt. Die Skylodge Adventure Suites in Peru sind Glaskuppeln, die in einer Höhe von rund 400 Metern im Berg hängen und einen unglaublichen Blick über das Tal bieten. Erinnern sollen sie übrigens an Kondornester.
Einer der wenigen Orte, an denen die Inka die Spanier besiegten, ist die Ruinenstadt Ollantaytambo. Von den obersten Terrassen der großen archäologischen Stätte hat man einen guten Blick auf das quadratische Netz der Stadt. Außerdem könnt ihr euch auf dem Markt mit allerlei Köstlichkeiten und Souvenirs eindecken. Das Dorf Písac hat ebenfalls einen wunderschönen Markt und eine große antike Inkaruine zu bieten, die ihr während einer mehrstündigen Wanderung erkunden könnt. Dabei werdet ihr noch mit sagenhaften Ausblicken auf das heilige Tal belohnt.
Spartipp: Boleto Turistico
Bei einem Besuch des heiligen Tals und der Region Cusco lohnt es sich das Boleto Turistico zu kaufen. Mit diesem Ticket kommst du in die wichtigsten Ruinen und archäologischen Stätten der Region. Gute Nachrichten für die Studenten unter euch: Ihr zahlt für das Boleto Turistico nur den halben Preis. Das gleiche gilt übrigens auch für den Eintritt in die weltbekannte Ruine Machu Picchu! Dafür müsst ihr euren originalen Studentenausweis allerdings persönlich bei der Direccion Regional de Cultura in Cusco vorzeigen, eine Onlinebuchung ist nicht möglich. Es lohnt sich auch den international anerkannten ISIC-Studentenausweis zu beantragen.
Machu Picchu, die verlorene Stadt
Kaum etwas steht so prägnant für Peru, wie die antike Ruinenstadt Machu Picchu. Mit seinen grünen Felsen und Steinmauern ist sie das Wahrzeichen des südamerikanischen Landes, UNESCO-Weltkulturerbe und eines der neuen sieben Weltwunder. Forscher sagen, dass dort damals wohl bis zu 1.000 Menschen lebten und sich selbst versorgten. Heute wagen sich täglich tausende Besucher in die etwa 2.400 Meter hoch gelegene Ruinenstätte.
Von Cusco aus erreicht ihr Machu Picchu am besten über das Machu Picchu Dorf Aguas Calientes mit dem Zug. Allein die Fahrt dorthin, entlang wilder Ströme und malerischer Kulissen, die ihr dank des Panoramazugs uneingeschränkt genießen könnt, ist einmalig. Damit hat sich Peru einen Platz auf der Liste der schönsten Zugreisen der Welt ergattert.
Guru Tipp
Wusstet ihr, dass ihr euch in der antiken Ruine einen Machu Picchu Stempel für euren Reisepass abholen könnt? Klickt euch doch mal durch die Liste mit den 10 coolsten Passstempeln.
Ab Aguas Calientes könnt ihr euch entweder für ein paar Minuten in den Bus setzen, der euch bis vor den Eingang der Ruine bringt oder ihr wandert die letzten Meter. Hier heißt es: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Wer es um sechs Uhr morgens schon zu der weltbekannten Ruine geschafft hat, der wird meist mit einem spektakulären Sonnenaufgang belohnt und umgeht die Besucherströme. Generell sind die Besucherzeiten in zwei Schichten aufgeteilt – vormittags von 6 bis 12 Uhr und nachmittags von 12 bis 17 Uhr. Wollt ihr euch zu beiden Zeiten in der alten Ruine aufhalten, müsst ihr euch ein Ticket für beide Schichten besorgen.
Wichtig: Durch die täglichen Besucherströme leidet das Welterbe Machu Picchu. Erste, kürzlich eingeführte Maßnahmen sind eingeschränkte Zugänge zu einzelnen Sehenswürdigkeiten. Achtet also bei eurem Besuch darauf, dass ihr die Inkastadt so verlasst, wie ihr sie vorgefunden habt.
Auch wenn Machu Picchu ein imposantes Beispiel der handwerklichen Fähigkeiten und Kultur der Inkas ist, so ist es bei weitem nicht die einzige Ruine, die ihr euch anschauen solltet. Macht euch zum Beispiel auf den Weg nach Choquequirao (Quechua für „Wiege des Golds“), einer noch nicht vollständig ausgegrabene Ruinenstätte, die auch als „Schwester Machu Picchus“ bezeichnet wird. Sie ist zwar größer, aber bei weitem nicht so bekannt und vor allem nicht so zugänglich – bis jetzt kommt man nur nach mindestens viertägiger Wanderung zu Fuß dort hin.
Die Pfade zur weltbekannten Ruinenstätte
Die Wege Richtung Machu Picchu sind deutlich bekannter und stärker frequentiert – allen voran der Inka-Trail. Er erstreckt sich über 45 Kilometer Länge und ist eine lohnenswerte viertägige Herausforderung für Leute mit einer angemessenen Fitness. Vorbei an mehreren alten Ruinen erreicht ihr mit dem „Pass der toten Frau“ auf 4.200 Metern den höchsten Punkt des Trails. Von dort geht es wieder bergab, bis ihr schließlich am Sonnentor ankommt und auf Machu Picchu hinabblicken könnt.
Der Inka Trail wird täglich von einer mittlerweile begrenzten Zahl von 500 Personen pro Tag begangen. Durch diese Limitierung und das große touristische Interesse sind die Plätze schon monatelang vorher ausgebucht. Falls ihr euch also auf den wohl bekanntesten Wanderweg Südamerikas begeben wollt, dann plant lange genug im Voraus.
Außerdem ist der Trail jeden Februar wegen Aufräumarbeiten für Touristen gesperrt. Wenn ihr zu der Zeit unterwegs sein solltet, probiert doch einfach eine der anderen Routen Richtung Machu Picchu aus. Die sind bei weitem nicht so überlaufen und bieten euch traumhafte Ausblicke. Die wohl bekannteste Alternativroute ist der Salkantay-Trek. Benannt nach dem 6.200 Meter hohen angrenzenden Berg Salkantay steht sie ihrem „großen Bruder“ in eigentlich nichts nach. Die Wanderung kann vier bis fünf Tage dauern und bringt euch auf über 4.600 Meter. Übernachten könnt ihr klassisch in Zelten oder aber auch bei lokalen Familien.
Vergesst für all diese langen Wanderungen auf keinen Fall festes Schuhwerk. Viele der Wege sind steinig oder führen euch über viele Treppenstufen. Außerdem kann die Temperatur stark schwanken, also kleidet euch in Schichten, die ihr bei Bedarf auszieht. Besonders in der Nacht kann es in den Bergen sehr kalt werden.
Für die Abenteurer unter euch ist der Inka Jungle Trek genau das Richtige. Auf der viertägige Trekking Tour Richtung Machu Picchu kommt ihr nicht nur zu Fuß, sondern auch auf dem Mountainbike und dem Kanu beim River Rafting durch die Natur Perus. Außerdem schwebt ihr mit Zip-Line durch die Lüfte und stattet heißen Thermalquellen in Aguas Calientes einen Besuch ab. Wem das nicht genug ist, der kann einen die antiken Stätte umgebenden Aussichtsberg, den Huayna Picchu oder Montaña Berg, erklimmen. Ihr werdet mit einem spektakulären Ausblick auf die alte Ruinenstadt belohnt. Um entsprechende Tickets solltet ihr euch frühzeitig kümmern.
Strickkunst auf dem höchsten schiffbaren See der Welt
Womit schützt man sich besser gegen die Kälte, als mit Mützen (Chullos), Schals, Pullovern und Ponchos aus weicher Alpakawolle, handgemacht von den Locals? Eine Stadt sticht in Hinsicht auf Weberei und Stickerei besonders heraus. Die auf der im Titicacasee gelegenen Insel Taquile gefertigten Textilprodukte sollen zu den hochwertigsten in ganz Peru gehören. Aus diesem Grund wurde die lokale Textilkunst in die UNESCO-Liste der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit und in der Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Und das mitten auf dem höchsten befahrbaren See der Welt.
Willkommen am Titicacasee
Der auf über 3.812 Metern gelegene Titicacasee wirkt mit einer Fläche von fast 8.500 Quadratmetern und einer Länge von rund 190 Kilometern eher wie ein Meer und ist das Zuhause für zahllose indigene Völker. Die Uros und Titinos leben auf einfachen Schilfinseln und gehen seit Hunderten von Jahren einer ganz ursprünglichen Lebensweise nach. Das ist für uns kaum vorstellbar und deshalb auf jeden Fall einen Besuch wert. Eine der berühmtesten Küstenstädte ist Puno, in der ihr den indianischen Kulturen der Aymara und Quechua ganz nah kommen und die Bräuche der Anden erfahren könnt.
Endloses Grün im Amazonas Regenwald
Eine Tour durch den Amazons Regenwald ist ein einmaliges Erlebnis. Fliegt zum Beispiel nach Puerto Maldonado in der Region Madre de Dios, setzt euch ins Boot auf dem Amazonas und startet euren Trip ins satte Grün. Lasst euch morgens vom Gesang der vielen bunten Vögel und den Rufen der Primaten wecken und beobachtet den traumhaften Sonnenaufgang am Amazonas. Es wundert wirklich nicht, dass dem Amazonas der Status eines Weltwunders der Natur anerkannt wurde.
Guru Tipp
Vergesst auf keinen Fall viel Wasser zu trinken. Tragt außerdem leichte, lange und helle Baumwollkleidung, die euch als Schutz vor Sonne, Insekten und Pflanzen dient.
Geht niemals auf eigene Faust allein in den Dschungel, vor allem nicht bei Nacht – zu groß ist die Gefahr, dass ihr vom Weg abkommt. Geführte Touren bieten sowieso viele Vorteile: Erfahrt im Regen-, Nebel-, Wolken- und Mangrovenwald aus erster Hand, welche Pflanzen als Medizin, für Rituale oder als Nahrung verwendet werden. Wusstet ihr, dass die roten Samen des Annattostrauchs nicht nur als Gewürz, sondern bei indigenen Völkern vor allem als natürliches Färbemittel, zur Stammesbemalung und als Kosmetik verwendet werden? Außerdem dienen sie als Schutz gegen Insekten und Sonnenbrand. Tatsächlich stecken sie sogar in unseren Lippenstiften zuhause.
Profitiert außerdem vom geschulten Auge eures Guides und lasst euch Tiere zeigen, die ihr ohne ihn niemals entdeckt hättet. Die Fülle an Tierarten, die ihr im peruanischen Regenwald bestaunen könnt, ist wirklich einzigartig – Peru ist eines der zehn Länder mit der größten Artenvielfalt. Papageien fliegen über euren Köpfen hinweg, Riesenotter lassen sich auf dem Wasser treiben, Kaimane sonnen sich am Ufer. Mit viel Glück könnt ihr sogar Jaguare, Pumas und pinke Flussdelfine entdecken. Was ihr allerdings zuhauf sehen werdet: Schmetterlinge und Vögel. Fast ein Fünftel aller Vogelarten weltweit sind in Peru zu finden, unter anderem auch Kolibris. Damit aber nicht genug: In Peru könnt ihr sogar die einzige in Südamerika lebende und gefährdete Bärenart antreffen – den Brillenbär oder auch Andenbär.
Das Nationaltier von Peru, der Andenklippenvogel oder auch rote Felsenhahn, ist im Manú-Nationalpark beheimatet. Er beherbergt eine der weltweit höchsten Konzentrationen an Lebewesen und Pflanzen, aus diesem Grund ist er eines der wichtigsten Schutzgebiete der Erde und ein Paradies für Naturbegeisterte.
Die höchsten tropischen Berge der Welt findet ihr im Nationalpark Huascarán, ein Paradies für die Bergsteiger und Abenteurer unter euch. Der gleichnamige Berg ist mit 6.768 Metern sogar der höchste in ganz Peru. Lasst euch von der Schönheit des Biosphärenreservats beeindrucken.
Arequipa, „die weiße Stadt“
Mit seinen vielen Gebäuden aus weißem Vulkangestein wird Arequipa auch „die weiße Stadt“ genannt. Das politische und wirtschaftliche Zentrum im Süden Perus ist umgeben von Canyons, Wüsten und Vulkanen und lässt Abenteurerherzen höherschlagen. Wie wäre es mit einer Expedition auf einen der am leichtesten zu besteigenden Sechstausender der Welt? Mit seinen 6.057 Metern ist der Chachani wirklich imposant. Falls ihr es stattdessen entspannt angehen möchtet, besucht die riesige Klosteranlage Santa Catalina im historischen Stadtzentrum und schlendert durch die vielen Gassen und Zimmer. Mit einer Größe von über 20.000 Quadratmetern wird sie auch „die Stadt in der Stadt“ genannt.
Stattet auch dem Museo Santuarios Andino einen Besuch ab. Dort trefft ihr Juanita, ein über 500 Jahre altes, mumifiziertes Menschenopfer, das 1995 unterhalb des 6.288 Meter hohen Ampato-Gipfels gefunden wurde.
Die Colca Schlucht – Perus Antwort auf den Grand Canyon
Ein ganzes Stück nördlich von Arequipa liegt der Cañón del Colca, auch Colca Canyon genannt. Die Schlucht ist mit ihren fast 3.400 Metern fast doppelt so tief wie der 1.800 Meter tiefe Grand Canyon. Als wäre das nicht schon imposant genug, ist der Canyon Heimat des majestätischen Andenkondors, dem größten fliegenden Vogel der Welt. Mit einer Flügelspannweite von 3,20 Meter gleitet er elegant durch die Lüfte und über eure Köpfe hinweg. Lauft an von Hand geschaffener Terrassen entlang, auf denen Mais, Kartoffel, Bohnen, Gemüse und Obst angebaut werden und genießt die Kontraste von bunten Feldern, staubiger Wüste und rauen Felsen.
Viel Wandererfahrung müsst ihr für den Canyon nicht mitbringen, eine gute Kondition solltet ihr allerdings haben. Vergesst außerdem auf keinen Fall, euch vernünftig vor der Sonne zu schützen und genug zu trinken. Auch im Canyon könnt ihr Probleme mit der Höhenkrankheit kriegen.
Ruinen abseits der Inka-Kultur
Auch wenn die Inkas mit Abstand die bekannteste Kultur Perus repräsentieren, so lebten hier auch andere Kulturen und Völker. Habt ihr schon mal von den Nazca-Linien gehört oder Bilder von ihnen gesehen? Pflanzenformen, Spinnen, Vögel und Affen wurden vor Tausenden von Jahren von der Paracas- und Nazca-Kultur in die Wüste gezeichnet und stellen Forscher auch heute noch vor Rätsel. Sehen könnt ihr sie über eine Fläche von 500 Quadratkilometern verteilt nur vom Flugzeug aus.
Eine weitere nicht von den Inkas geschaffene Ruine liegt im Norden des Landes. Kuelap ist eine ehemalige Festung der Chachapoya („Wolkenmenschen“ oder „Nebelkrieger“), ein prähistorisches Andenvolk. Sie ist größer und älter als Machu Picchu und von einer 20 Meter hohen Mauer umgeben.
Hinein kommt ihr durch drei schmale Gänge, was damals wahrscheinlich strategische Gründe hatte – wer will schon gerne, dass viele Feinde auf einmal in seine Festung laufen. Seit 2017 kommt ihr allerdings ganz bequem mit einer Seilbahn bis zum Eingangsbereich der atemberaubenden Stätte.
Bestaunt unweit der Anlage einen der imposantesten Wasserfälle des Landes. Mit seinen 771 Metern ist der Gocta Wasserfall einer der höchsten Wasserfälle der Erde und schon auf der Wanderung dorthin werdet ihr mit atemberaubenden Aussichten belohnt.
Abenteuertrip durch die Wüste
Macht eine Wüstenbuggy- und Sandboardingtour in Huacachina in der Region Ica. Fahrt die bis zu hundert Meter hohen Sanddünen hinab und lasst das Adrenalin durch euren Körper strömen. Nicht weit entfernt liegt Paracas, wo die Wüste auf wunderschöne und unberührte Küste trifft. Das Nationalreservat Paracas nennen unter anderem Mähnenrobben, Seebären, Humboldt-Pinguine, Pelikane, Delfine und viele andere Tierarten ihr Zuhause.
Nach einem aufregenden Tag könnt ihr euch in der Nachbarstadt Pisco bei einem Glas des gleichnamigen Nationalgetränks – ein Traubenschnaps – entspannen. Für einen Pisco Sour wird er mit Eiweiß, Limettensaft und Zuckersirup gemixt, anschließend mit Cocktailbitter oder Zimt verfeinert.
Meisterhafte peruanische Kochkunst
Schon lange ist gutes Essen ein unverzichtbarer Teil der peruanischen Kultur. Lima verzeichnet eine der besten Sterneküchen der Welt. Ganz egal, ob ihr in ein feines Restaurant geht oder in kleinen Dörfern von den Einwohnern bekocht werdet: Eure Geschmacksnerven werden sich freuen. Kartoffeln, Mais und Quinoa gibt es in Peru zuhauf und Avocado-Liebhaber kommen so richtig auf ihre Kosten.
Diese bekannten und beliebten peruanischen Gerichte solltet ihr unbedingt probieren:
- Ceviche: Marinierter, roher Fisch (und manchmal Meeresfrüchte) in Limettensaft mit Zwiebeln, Salz und Aji-Chili gewürzt. Dazu gibt es meist Maiskolben und Süßkartoffeln.
- Lomo Saltado: Pfannengericht mit in Sojasauce marinierten und angebratenen Rindfleischstreifen, gegart mit Zwiebeln, Tomaten und Chilis. Dazu werden meist Reis und Pommes gereicht.
- Cuy Chactado: Sicher nichts für jedermann ist gebratenes Meerschweinchen, das meist in einem Stück serviert wird. Jährlich kommen rund 65 Millionen der Nager auf die Tische Perus.
- Causa: Ein Mus aus Kartoffeln, Aji-Chili und Zitronensaft, das unterschiedlich gefüllt wird.
- Tiradito: Dünn geschnittener roher Fisch in einer würzigen Sauce aus Limettensaft, Aji-Chilis, Knoblauch, Ingwer, Salz und Pfeffer.
- Als Snack solltet ihr Chifles, gebratene oder frittierte Kochbananenscheiben, probieren.
Gönnt euch dazu ein Glas Chicha, eine Art Bier auf Maisbasis, oder die süße, gelbe Inca Kola. Für die Teetrinker unter euch lohnt sich auch eine Tasse Kokatee gegen die Höhenkrankheit.
Festivals und Events in Peru
Kulturelle Festivals und Feierlichkeiten gibt es seit der Zeit der Inkas. Food-Liebhaber sollten sich das riesige Mistura Culinary Festival in Lima nicht entgehen lassen, bei dem jeden Oktober Peruaner gleichermaßen wie Touristen die lokale Küche feiern. Bunte Paraden und Straßentänzer in traditionellen Gewändern warten in Cusco auf euch. Jedes Jahr am 24. Juni könnt ihr dort zwischen alten Inkaruinen mit den Locals beim Cusco Inti Raymi die Wintersonnenwende feiern. Wer es noch bunter haben möchte und Lust auf eine Wasserschlacht hat, dem kann ich den Carnaval de Cajamarca empfehlen. Jedes Jahr zieht das mehrtägige Festival etwa 60.000 Besucher an.
Peru wartet auf euch
Seid ihr neugierig geworden? Dann lasst euch persönlich von der Magie Perus verzaubern! Entdeckt die Vielseitigkeit des südamerikanischen Landes, begebt euch auf Abenteuertour durch uralte Kulturen und schlagt euch den Magen mit traditionellen Köstlichkeiten voll. Wart ihr vielleicht selbst schon mal in Peru und könnt noch andere Orte oder Aktivitäten empfehlen? Dann lasst gerne einen Kommentar da.