„Armenien… wo liegt das überhaupt?“ Diese Frage stellen sich manche wohl als erstes, wenn sie von dem Land im Kaukasus hören. Erfahrt in meinem Bericht mehr über Armenien, einen Ort voller Mythen und Geschichten – einfach ein wahrer Geheimtipp für alle Abenteurer.
Armenien ist ein kleines Land mit einer langen und wechselvollen Geschichte und einer unglaublichen Bandbreite an Landschaftsformen sowie Jahrtausende alten Relikten der Vergangenheit. Kaum zu glauben, dass dieses Land noch so unbekannt ist. Wir finden, Armenien ist einen Platz auf jeder Bucketlist wert.
Wunderschöne Landschaften, gespickt mit alten Klöstern und Blumenwiesen, kleinen Dörfern und den Spuren von alten Zivilisationen in Höhlen und auf Felsen, überall im Land – all das und vieles mehr wartet in Armenien darauf, von euch entdeckt zu werden. Vor allem solltet ihr euch aber auf die Armenier selbst freuen. Viele, die bereits hier waren, sind sich in diesem Punkt einig: die Armenier sind ein unglaublich herzliches und liebenswürdiges Volk. Vielleicht gilt das Land auch deswegen für Reisende als eines der sichersten Länder der Welt.
Armenien entdecken
Fakten über Armenien | Geschichte
Sehenswürdigkeiten in Armenien
Fakten über Armenien
Armenien hat uns überrascht – in vielerlei Hinsicht. Im Folgenden haben wir deshalb für euch ein paar Fakten über das Land zusammengestellt, die ihr bestimmt noch nicht alle kanntet:
- Armenien liegt im Armenischen Hochland am südlichen Kaukasus, einem Hochgebirge, und grenzt an Georgien, Aserbaidschan, Iran und die Türkei.
- Armenien hat keinen Zugang zum Meer.
- Einer der größten Hochgebirgsseen der Welt erwartet euch dort. Der Sewansee ist doppelt so groß wie der Bodensee.
- Armenien ist seit mehr als 1.700 Jahren christlich und somit das älteste christliche Land der Welt.
- In Armenien wird Armenisch und Russisch gesprochen, Englisch dagegen fast nur in der Hauptstadt.
- Die Hauptstadt des Landes, Jerevan, wurde bereits 782 vor Christus gegründet und ist somit 29 Jahre älter als Rom.
- In ganz Armenien leben gerade einmal knapp 3 Millionen Menschen.
- Armenien ist etwa so groß wie Brandenburg.
- In Armenien gibt es sieben geographische Zonen, von Wüsten über sattgrüne Hügel und Blumenwiesen bis hin zu alpinen Landschaften ist hier alles dabei.
- Armenien liegt zu 90% mehr als 1.000 Meter über dem Meeresspiegel.
- Der höchste Berg des Landes, Aragaz mit über 4.000 Metern Höhe, ist ein erloschener Vulkan.
- Da Armenien in einem Faltengebirge liegt, dessen Geographie sich noch verändert, kommt es hier häufig zu Erdbeben.
- Im Sommer kann es in Armenien sehr warm und im Winter sehr kalt werden. Im Durchschnitt sind es im Sommer 25°C und im Winter -5°C.
- Die Währung des Landes ist der Armenische Dram (AMD). 520 AMD entsprechen einem Euro.
- Das durchschnittliche Einkommen eines Armeniers beträgt 100 US Dollar im Monat.
- Das Reisen in Armenien soll vergleichsweise sehr sicher sein.
- Armenien ist einer der ältesten Weinproduzenten weltweit.
- Das Nationalsymbol, der biblische Berg Ararat, liegt nach territorialen Streitigkeiten gar nicht mehr auf Armenischem Gebiet, sondern in der Türkei. Dennoch wird er noch immer auf vielen Postkarten und Souvenirs abgebildet.
- Armenien ist bekannt für seine Aprikosen und seinen Brandy.
- Schach ist ein verpflichtendes Fach in Armeniens Schulen.
Armeniens dunkle Vergangenheit
Armeniens Geschichte ist lang, wechselvoll und teilweise sehr düster: Im Laufe der Jahrtausende war das Gebiet in der Hand unterschiedlicher Herrscher. Persische und römische Reiche umkämpften während der Antike die zentral gelegene Region, später waren es Ostrom und das Kalifat, die das Gebiet für sich beanspruchten. Bereits in der Spätantike gründete sich der erste Armenische Staat, der auch der erste christliche Staat der Welt sein sollte. Doch die Armenier selbst hatten nur zeitweise die Hoheit über ihr Land, das später in die Hände des Osmanischen Reichs und nach dem ersten Weltkrieg zum Teil in russische Hand fiel.
Einige dunkle Ereignisse überschatten das Leben der Armenier zudem bis heute: Während des Ersten Weltkrieges verübten die Herrscher des Osmanische Reichs einen systematischen Völkermord am Armenischen Volk, der knapp eine Million Leben forderte. Die aus der Gräueltat resultierte Flüchtlingswelle führte dazu, dass das ehemals bevölkerungsreiche Land nahezu dahingerafft wurde. Doch damit nicht genug. Zum Ende der sowjetischen Herrschaft, in den 1980er Jahren, forderte ein starkes Erdbeben weitere 25.000 Menschenleben und viele Städte wurden zerstört, was die Region bis heute belastet. Auch nachdem die Armenier schließlich 1991 ihre Unabhängigkeit erklärten, ist das einstige starke Land nicht mehr das alte.
Das Land konnte sich von den vielen erlittenen Verlusten nicht vollständig erholen. Große Teile der armenischen Siedlungsgebiete liegen bis heute auf türkischem Territorium und Streitigkeiten über Grenzgebiete führten auch zwischen Armenien und Aserbaidschan zu Feindschaften. Die Grenze nach Aserbaidschan zu übertreten ist für Armenier bis heute nahezu unmöglich.
Trotz der teils düsteren Vergangenheit hat die armenische Bevölkerung nicht die Lust am Leben und den Stolz auf ihr Land und ihre Geschichte verloren. Nicht zu Unrecht, denn auf armenischem Boden hinterließen viele Kulturen ihre Spuren und die ersten Kirchen und Klöster fanden hier ihren Platz. Ohne Bitterkeit, ja sogar mit Herzlichkeit und Gastfreundschaft empfangen die noch immer sehr christlichen Armenier deshalb heute die seltenen Besucher ihres doch so schönen Landes, wohl weil sie sich wirklich darüber freuen, wenn sich Urlauber für ihr Land interessieren.
Sehenswürdigkeiten im mystischen Armenien
Besonders im Sommer (ca. von April bis Oktober), wenn die Landschaften Armeniens mit bunten Blumen und sattgrünem Gras übersät sind und auf den Obstplantagen die Aprikosen und Weintrauben von den Bäumen fallen, ist ein Urlaub in Armenien besonders reizvoll.
Bei einem Roadtrip oder beim Wandern könnt ihr dann die Landschaften in ihrer schönsten Pracht erkunden, verlassene Klöster, malerische Dörfchen und tiefe Schluchten entdecken – vor allem die großen Städte stecken dann voller Leben. Wir haben für euch die schönsten Sehenswürdigkeiten und Must-Do’s zusammengestellt, damit euer Armenien Urlaub zu einem echten Erlebnis wird.
Städte und Kurorte | Berge und Seen | Klöster und Kirchen | Sternenwarten
Lebhafte Städte und historische Kurorte
Die Armenier sind ein fröhliches und lebhaftes Volk. Dementsprechend findet man mit Armeniens Hauptstadt ein trubeliges Zentrum. Beim Bummeln durch die Straßen der Stadt werdet ihr unter den herzlichen und aufgeschlossenen Armeniern schnell neue Freunde finden. Aber auch auf Ruhe und Gemütlichkeit versteht sich das Volk. In Armenien gibt es viele alte Kurorte, die mich gleich verzaubert haben.
Jerevan – die rosa Hauptstadt
Jetzt fragt ihr euch bestimmt: „Warum rosa?“ Die Antwort folgt auf dem Fuße: Die Städte Armeniens – und deshalb auch Jerevan – wurden aus dem in der Region dominierenden Vulkangestein erbaut. Dieses Gestein zeichnet sich durch seine rosa bis rot-bräunliche Farbe aus. Spaziert ihr also durch Armeniens Städte, wird euch diese warme Farbe an allen Ecken fröhlich begrüßen.
Bis auf das uralte Gestein prägt allerdings eher moderne Architektur die Stadt. Der sowjetische Einfluss führte dazu, dass die traditionelle Architektur in vielen größeren Orten durch einfache und sowjetisch-moderne Bauten ersetzt wurde. Spannend dabei ist allerdings, dass nach dem Ende der Sowjetunion viele angefangene Bauprojekte nicht fortgeführt wurden und so rund um Jerevan und auch auf dem Land viele „Geisterhäuser“ und sogar ganze „Geisterstädte“ entstanden. Allein schon dieser Umstand macht einen Besuch des Landes extrem spannend – zumindest für die Abenteurer unter uns.
Doch trotz des modern-einfachen und zum Teil etwas verwahrlosten Erscheinungsbildes hat die Stadt nicht an Charme eingebüßt. Viele Restaurants und Cafés laden an den Plätzen und in den Straßen der Stadt zum Verweilen ein. Was ihr dort alles zu Essen bekommt, erfahrt ihr später. Schlendert auf jeden Fall durch die Innenstadt, wo ihr auf den majestätischen Platz der Republik stoßen werdet. Hier findet jeden Abend um 21 Uhr eine bunte Show mit singenden Fontänen, Feuerwerk und Musik statt. Das solltet ihr nicht verpassen, denn dieses Event begeistert die ganze Stadt und ist für viele zum Ritual geworden. Auch das Genozidenmuseum ist unbedingt einen Besuch wert, in dem ihr mehr über die spannende Geschichte des armenischen Volkes erfahren könnt.
Wenn ihr genau 14 Wochen nach Ostern nach Jerevan kommt, solltet ihr euch zudem auf etwas gefasst machen, denn dann findet das Vardavar Fest statt. Bei dem skurrilen Wasser-Festival, das in der Tradition der Armenier fest verankert ist, werden nichtsahnende Passanten vor allem von Kindern und Jugendlichen mit Wasser vollgespritzt. Es ist eine regelrechte Wasserbombenschlacht, die die ganze Stadt erfasst. Sogar Kanye West hat bei einem Besuch der Stadt bereits bei dem Spektakel mitgemacht und am Platz der Republik im Brunnen gebadet.
Historisches Örtchen Odzun
Eine schöne und vom Kommunismus weitgehend verschont gebliebene Ortschaft ist Odzun. Die wunderschöne, historische Stadt liegt auf einem Plateau oberhalb der Schlucht des Flusses Debed, von dem aus man einen atemberaubenden Blick über die umliegende Landschaft hat, vor allem wenn man den Turm der anmutigen, alten Basilika aus dem 7. Jahrhundert besteigt. Besonders an dieser Kathedrale ist ein großes, hufeisenförmiges Grabmal, dessen Bedeutung noch nicht vollständig geklärt ist, und das es so nur ein einziges weiteres Mal in Armenien zu finden gibt.
Dilidschan – die armenische Schweiz
Dilidschan, auch Dilidjan geschrieben, ist einer der beliebtesten Kurorte Armeniens und liegt im gleichnamigen Nationalpark. Der Ort ist umgeben von einem dichten Kiefernwald und bekannt für seine besonders saubere Luft, aber auch für seine Mineralwasser-Fontänen mit heilender Wirkung. Außerdem ist er der perfekte Ausgangspunkt für eine Wanderung durch den Park zu den Klöstern Haghartsin und Gshavank. Hotels gibt es hier genügend, so könnt ihr euch einen Tag Zeit nehmen, um den Ort und seine Umgebung zu erkunden. Besuchen solltet ihr auf jeden Fall die Schamberyan Straße, wo traditionelle Handwerker ihre Ware anbieten.
Kurort Jermuk
Auch Jermuk ist ein Kurort und für seine 40 hyper-thermalen Mineralwasser-Quellen bekannt, deren sprudelndes Wasser an verschiedenen Stationen sogar getrunken werden darf. Auch einige Erhohlungs- und Wellness-Resorts befinden sich in dem von Bergen umgebenen Ort, in dessen Nähe auch der zweitgrößte Wasserfall Armeniens über 63 Meter tosend in die Tiefe stürzt.
Verlassenes Bergdorf Chndsoresk
Über 10.000 Höhlen finden sich überall in Armenien. Sie weisen teils sehr alte Fresken vorzeitlicher Zivilisationen auf, z.B. die Lastiver Cave.
Einstmals war das heute verlassene Bergdorf ein wohlhabender und bedeutungsvoller Ort. Bis in die 1950er Jahre lebten hier noch Menschen, doch sie verließen den Ort und bauten an einer Stelle auf der anderen Seite der Khor Dzor Schlucht, in die die alten Behausungen vor langer Zeit geschlagen wurden, das neue und moderne Chndsoresk. Heute kann man das verlassene alte Chndsoresk über eine von der Bevölkerung eigenhändig gebaute Hängebrücke erreichen. Besonders Kletterer kommen hier auf ihre Kosten, wenn sie die verlassenen Höhlenbehausungen und die Ruinen der Häuser an der steilen Felswand erklimmen.
Hohe Berge und weite Seen
Die armenische Natur ist sehr vielfältig. Viele Berge, tiefe Schluchten aber auch endlos erscheinende, weite Ebenen kennzeichnen die Landschaft des Landes. Eine Auswahl an sehenswerten Regionen stellen wir euch nun vor:
Der Berg Aragats
Der Berg Aragats ist mit über 4.000 Metern Höhe der größte Berg auf armenischem Boden. Seine Spitze ist auch im Sommer mit Schnee bedeckt, weshalb man bei der Besteigung an die richtige Kleidung denken sollte. Doch der Aufstieg lohnt sich, denn der Berg ist übersät mit den Ruinen alter Forts und Klöster und gespickt mit Blumenfeldern – ein atemberaubender Ausblick und die erholsame Ruhe der Natur sind natürlich inklusive. Vielleicht trefft ihr dort auf die Yezidi, eine Gruppe von Schafhirten, die hier in Zelten wohnen und ihre von Hand bereiteten Produkte im Tal verkaufen.
Debed Canyon
Reich an Kultur ist die Debed Schlucht und somit eine der interessantesten Regionen des Landes. Beim Wandern durch Wiesen und Wälder hat man hier nicht nur einen tollen Blick über die Schlucht, sondern kommt auch an den Klöstern Sanahin und Haghpat vorbei, die zu Recht in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurden. Unser Tipp: Quartiert euch im Ort Vanadzor ein und brecht von hier aus zu Wanderungen auf.
Sewansee – die blaue Perle Armeniens
Der Sewansee ist für die Armenier das Meer, das sie nie hatten, denn er ist mit Abstand der größte See Armeniens. Auf einer Höhe von 1.900 Metern gelegen ist er einer der größten Hochgebirgsseen der Welt – doppelt so groß wie der Bodensee. Das ist auch der Grund, warum er bei Einheimischen wie Touristen so beliebt ist. Schon zu Sowjet-Zeiten war der See die beliebteste Urlaubsregion des Landes. Viele kamen und kommen noch immer hier her, um sich im Sommer von den heißen Temperaturen abzukühlen oder einfach die Seele am Strand baumeln zu lassen. Mittlerweile haben sich hier auch einige Hotels und Unterhaltungsangebote angesiedelt, die für das leibliche Wohl der Besucher sorgen. Tauchen, Windsurfen, aber auch Bootsausflüge werden hier angeboten und besonders in der gleichnamigen Stadt Sewan ist so einiges los. Sobald man sich jedoch von dem lebhaften Ort entfernt, findet man sich in der puren Ruhe der unendlich weiten Landschaft wieder.
Klöster und Kirchen – ein jahrtausendealtes spirituelles Erbe
Unglaublich viele Kirchen und Klöster befinden sich in Armenien, dem ältesten christlichen Staatsgebiet der Welt. Beim Anblick dieser altehrwürdigen Gemäuer haben wir ein Gefühl für das alte spirituelle Erbe des Landes bekommen und der Geist der Vergangenheit hat uns vollkommen erfüllt. Die von unendlichen Weiten oder tiefen Schluchten umgebenen Gebäude haben einfach eine ganz besondere Ausstrahlung.
Die Klöster Haghpat, Sanahin und Geghard
Diese beiden im Debed Canyon gelegenen Klöster Haghpat und Sanahin zählen mittlerweile zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das Sanahin Kloster wurde im Jahre 928 erbaut, aber in den folgenden Jahrhunderten immer wieder ergänzt. Deshalb besteht der Komplex heute aus mehreren Kapellen und uralten Gräbern. Das Haghpat Kloster, auf Armenisch auch Haghpatavank genannt, entstand bereits im Jahre 976 und besticht mit seiner anmutigen mittelalterlichen Architektur, die den spirituellen Charakter des Gebäudes besonders hervorhebt. Das Kloster Gehard zählt auch zum UNESCO-Weltkulturerbe, denn es ist in einem Punkt einzigartig: Halb in einer Höhle gelegen, vermittelt dieser Ort eine ganz besondere Stimmung. In den kühlen Höhlen klingen die Geräusche leicht verzerrt, so als kämen sie aus einer anderen Welt.
Kreuzsteine
Es gibt sie in allen armenischen Klöstern und Kirchen, aber auch in der freien Natur. Diese Gedächtnissteine, auch Chatschkars genannt, sind eine Besonderheit der armenischen Kirche und ein zentrales kulturelles Symbol der Armenier. Mit Kreuzreliefs behauen, die von geometrischen und pflanzlichen Motiven umgeben sind, dienen sie der Erinnerung an bestimmte Ereignisse und der Errettung der menschlichen Seele. Manche betrachten sie sogar als Tore zum Himmel.
Das berühmte Kloster Tatev
Dieses Kloster ist das wohl bekannteste Kloster Armeniens. Es ist aber auch eines der schönsten und malerischsten Klöster, das wir kennen. Umgeben von einer atemberaubenden Landschaft, gelegen an einer tiefen Schlucht mit der untergehenden Sonne im Hintergrund, gibt dieses Kloster ein wunderschönes und mystisches Bild ab. Erbaut wurde es im 9. Jahrhundert am Ort eines alten Heiligtums und hat bis heute eine große Bedeutung für die Bevölkerung des Landes. Möglicherweise wurde das Kloster bereits im 4. Jahrhundert gegründet.
Die Legende des Kloster Chor Virap
Dieses im 4. Jahrhundert gegründete Kloster beeindruckt mit einem atemberaubenden Panorama, denn der Berg Ararat, das Nationalsymbol der Armenier, erhebt sich am Horizont. Der Legende nach wurde es im 4. Jahrhundert gegründet, als König Trdat III. Gregor den Erleuchteten in einer Höhle unterhalb des späteren Klosters 13 Jahre lang gefangen hielt, weil er diesen vom christlichen Glauben abbringen wollte. Doch nachdem der Erleuchtete eine unheilbare Krankheit König Trdats heilte, war der König bekehrt, gründete das Kloster und erklärte das Christentum zur Staatsreligion.
Armeniens Zugang zu den Sternen
Das Beobachten der Sterne hat in Armenien eine lange Tradition. Prähistorische Überbleibsel von Observatorien finden sich an so einigen Stellen im Land, aber auch das moderne Byurakan Observatorium, das das größte Teleskop der ehemaligen Sowjetunion beherbergt, kann besucht werden und ist Anlaufpunkt für Weltraum-Fans aus der ganzen Welt.
Zoratskarer – Das Armenische Stonehenge
Vor mehreren tausend Jahren muss eine alte Zivilisation dieses prähistorische Observatorium erschaffen haben. Hunderte zwei Meter hohe Megalithen mit einem großen Loch in jedem Stein bilden hier zwei riesige Kreise… Diese uralte Stätte ist extrem beeindruckend und geheimnisvoll.
Erlebt die Armenische Küche!
Jetzt haben wir so viel von den unglaublich spannenden Sehenswürdigkeiten in Armenien erzählt, da ist das Leben und die Kultur der heutigen Armenier viel zu kurz gekommen. Deshalb wollen wir euch jetzt von der wahrscheinlich wichtigsten Sache aus dem Alltag der Menschen vor Ort und einem der wichtigsten Dinge beim Reisen berichten: vom Essen!
Das Dorf Areni gilt als eines der Hauptanbaugebiete des armenischen Weines, der unter europäischen Weinkennern noch als wahrer Geheimtipp gilt, obwohl die Tradition des armenischen Weinanbaus eine der ältesten der Welt ist.
Das Essen in Armenien ist sehr gesund, aber auch extrem lecker, denn es stammt aus lokalem Anbau und ist meist hausgemacht. Wir haben es ja schon erwähnt, aber an dieser Stelle müssenwir es nochmal betonen: die Armenier sind unglaublich gastfreundlich und es wird euch bei eurer Reise durch das Land nicht selten passieren, dass ihr von Menschen, die ihr kaum kennt, zum Essen eingeladen werdet. Sagt nicht nein, denn das Essen ist fantastisch. Ob in gebuchten Unterkünften oder auf der Couch eines Locals – zum Frühstück werdet ihr in Armenien immer eine hausgemachte Marmelade, eigens getrocknete Früchte und frisch gepflücktes Obst serviert bekommen.
Die armenischen Hauptgerichte sind im Gegensatz zum Frühstück eher fleischlastig. Nationalgerichte sind unter anderem Tolma, Horovats und Harisa. Tolma ist gefülltes, in Weinblätter gehülltes Gemüse mit Fleisch. Horovats nennt sich das traditionelle armenische Barbecue. Harisa dagegen ist eine Art Porridge, das mit geröstetem Fleisch zubereitet wird.
Aber auch die Vegetarier kommen nicht zu kurz, denn die meisten traditionellen Vorspeisen sind vegetarisch. So sind zum Beispiel Humus und Bulgur beliebte Speisen. Aber auch Lavasch, ein spezielles Fladenbrot, und Chechil, ein geräucherter Streifenkäse, werden in Armenien oft zum Essen gereicht. Ein weiteres unglaublich beliebtes und vegetarisches Gericht ist außerdem Chatschapuri, ein rundes, mit Käse überbackenes Brot.
Übrigens: Die Lebenshaltungskosten in Armenien sind extrem niedrig, sodass ihr bereits für 1 bis 2€ eine ganze Mahlzeit bekommen könnt.
Armenien ist ein wahrer Geheimtipp!
Armenien ist ein unglaublich spannendes und mystisches Land, das sich seine Ursprünglichkeit und Lebensfreude bewahrt hat. Einen Urlaub in dem Land am Kaukasus können wir euch wirklich nur ans Herz legen. Besonders für die Abenteurer unter euch ist dieses Land die ideale Destination, um es beim Wandern oder bei einem spannenden Roadtrip zu entdecken. Aber denkt daran, dass die Straßenverhältnisse in Armenien nicht mit europäischen Standards vergleichbar sind und die Menschen oft kein Englisch sprechen.
Wart ihr schon mal in Armenien und habt noch ein paar Tipps, die wir unbedingt erwähnen sollten? Schreibt es gerne in die Kommentare. Und wenn ihr eine Reise nach Armenien plant, schaut auf jeden Fall bei Airbnb vorbei. Da findet ihr mit Sicherheit eine gute und günstige Unterkunft. Schaut euch zum Beispiel dieses tolle Airbnb auf dem Weg zum Kloster Tatev an. Der Ausblick ist einfach umwerfend!
Sehr gut alles erklärt. Gute Artikel
Wunderschöner Artikel. Meine Traumreise ist Armenien, ich hoffe ich komme noch in diesem Jahr dorthin. Beschäftige mich schon längere Zeit mir der Geschichte und dem Lannd
Armenien 🇦🇲 Wunderschönes Land
Hey Narek,
da kann ich nur zustimmen! :)
Liebe Grüße
dein Urlaubsguru
Kann mir Jemand sagen ob es sich lohnt Ende März nach Armenien zu reisen?
Danke schonmal
Ein Bericht der fast alles auf den Punkt bringt – toll!
und herzlichen Dank hierfür!
Es gibt kaum ein Volk mit einer so interessanten jedoch kaum tragischeren Geschichte als die Armenier. In Glaubenskriegen gegen und Beherrschung durch die Perser in Byzanz bis hin zum grausamsten aller Schicksale – dem Genozid 1915- der sieben der zehn Millionen Armenier in die Diaspora getrieben hat.
Heute leben die Armenier verstreut auf allen Kontinenten, doch ihre Heimat, ihr Land der Kirchen und Steine, das Land ihrer Vorfahren, tragen sie alle in Herz und Seele wie einen unvergänglichen Schatz.
Ein uraltes Land ist Armenien, und seine Hauptstadt Yerevan ist eine der ältesten, noch immer bewohnten Siedlungen der Menschheitsgeschichte, neunundzwanzig Jahre älter als Rom – dieses einzigartige, kleine, geschichtsträchtige Land meiner Vorfahren.
http://www.spiegel.de/reise/fernweh/armenien-wiege-des-christentums-a-711262.html:
„Armenien: Wiege des Christentums:
Die Gastfreundlichkeit der Menschen ist so legendär wie der Cognac, die Architektur der Kirchen einzigartig..“
Der christliche Glaube und seine Werte prägten das Volk und verliehen ihm, besonders im letzten Jahrhundert, Zusammenhalt trotz Völkermord und Zerstreuung in die ganze Welt.
um es mit William Saroyans‘ Worten zu sagen:
“I should like to see any power of the world destroy this race, this small tribe of unimportant people, whose wars have all been fought and lost, whose structures have crumbled, literature is unread, music is unheard, and prayers are no more answered. Go ahead, destroy Armenia . See if you can do it. Send them into the desert without bread or water. Burn their homes and churches. Then see if they will not laugh, sing and pray again. For when two of them meet anywhere in the world, see if they will not create a New Armenia.”
Vielen Dank für deine Worte <3
Schöner Artikel. Ich bin letztes Wochenende aus Armenien zurückgekommen, deshalb schnell zwei kleine Ergänzungen:
Es stimmt – von Deutschland aus gesehen ist Armenien kein typisches Reiseland. Das heißt aber nicht, dass es keine Touristen gäbe. Ganz im Gegenteil, es gibt sie! Ich würde sagen, 90% der Touristen sind Diaspora-Armenier aus aller Welt – wunderbare, herzliche Menschen! Die Begegnungen mit ihnen sind oft sehr emotional – nicht zuletzt, weil die Vertreibung aus Armenien und die Rückkehr zu ihren Wurzeln für alle präsent bzw. Grund ihrer Reise ist. In dem Zusammenhang ein unbedingtes „Muss“: Wenn man Jerewan besucht, gehört ein Besuch des Genozidmuseums bzw. der Gedenkstätte dazu – als Referenz an dieses wunderbare Volk.
Hallo liebe Antonia,
vielen Dank für deine Reiseerfahrungen. Es ist immer schön zu hören, wie es Reisende empfinden. Danke auch für deinen Genozidmuseums Tipp. Schön, dass du eine tolle Zeit in Armenien hattest. Ich wünsche dir einen guten Start ins Wochenende.
Liebe Grüße
der Urlaubsguru
SUPER ARTIKEL!!! ZU EINEM DER FASZINIERENDSTEN LÄNDERN UND DEM BEEINDRUCKENDSTEN VOLK DER WELT!!!
TOLL!!!!
Hallo Alina,
vielen Dank für dein nettes Feedback! :-)
Liebe Grüße
der Urlaubsguru