Türkisblaues Wasser, weite unberührte Sandstrände und Kokospalmen – na, wie klingt das? Ich würde sagen, das klingt ganz nach Kiribati! Der wunderschöne und einzigartige Inselstaat in der Südsee wird euch begeistern und überraschen.
Das pazifische Inselatoll Kiribati ist den wenigsten bekannt und deshalb auch touristisch kaum erschlossen. Hier habt ihr die unberührte Natur ganz für euch allein und könnt in das ursprüngliche Leben Kiribatis eintauchen. Erfahrt mehr über die Inseln, über die Menschen und ihre Kultur und natürlich über die vielfältigen Aktivitäten in diesem Paradies. Ich nehme euch mit auf Entdeckungstour!
Paradiesisches Kiribati
Anreise & Unterkunft | Aktivitäten
Das müsst ihr wissen
Der traumhafte Inselstaat Kiribati befindet sich im Pazifik, ungefähr 4.000 Kilometer südwestlich von Hawaii. Er besteht aus 33 Atollen, die sich in die Gilbert-, Phoenix- und Line-Inseln aufteilen. Die zahlreichen Atolle sind flach und meist schmal und ringförmig um eine Lagune gelagert, besitzen ein Riff vor der Küste und bieten traumhafte Sandstrände. Die Vegetation besteht aufgrund des salzigen Bodens hauptsächlich aus Kokospalmen, Pandanus- und Brotfruchtbäumen. Ihr könnt hier eine bunte Unterwasser- und Vogelwelt erleben.
Ihr solltet es vermeiden auf Kiribati das Leitungswasser zu trinken, nehmt stattdessen abgepackte Flaschen! Lest in meinem Artikel mehr darüber, wo ihr Leitungswasser trinken könnt.
Euch erwarten 25 bis 33 Grad und eine badewannenwarme Wassertemperatur von 28 Grad. Zwischen Dezember und Mai ist Regenzeit, jedoch sind die Niederschlagsmengen auf den einzelnen Atollen sehr unterschiedlich. Das Leben ist dort sehr einfach und traditionell – erlebt die Kultur Kiribatis in seiner reinsten Form. Das Inselparadies ist im Vergleich zu vielen anderen Inseln kaum touristisch erschlossen, sodass ihr viel Ruhe und Entspannung finden könnt.
Die Inselgruppe im Pazifik
Die 33 Atolle Kiribatis sind weit verstreut. Die Gilbert-Inseln im Westen bestehen aus 16 Atollen, die alle bewohnt sind. Zu den Phoenix-Inseln gehören nur acht kleine Atolle, von denen nur die Insel Kanton bewohnt ist. Im Osten findet ihr die Line-Inseln, zu denen ebenfalls acht Atolle gehören, von denen nur drei bewohnt werden. Zu Kiribati gehört auch die Insel Banaba, die jedoch sehr abgelegen ist und zu keiner Inselgruppe gezählt wird.
Die Poenix Island Protection Area (PIPA) wurde 2010 in die Liste der Weltnaturerbe der UNESCO aufgenommen. Dazu zählen die Phoenix-Inseln sowie eine riesige Wasserfläche mit einzigartigen Unterwassergebirgen, erloschenen Vulkanen und Koralleninsel-Ökosystemen.
Ich möchte euch die wichtigsten Atolle vorstellen, die sich gut für einen Urlaub eignen: Das zu den Gilbert-Inseln gehörende Hauptatoll von Kiribati ist Tarawa, was noch einmal in North und South Tarawa unterteilt wird. South Tarawa ist die Hauptstadt Kiribatis, die aber aus einem ganzen Insel-Areal besteht. Hier befinden sich die wichtigsten Regierungs- und Verwaltungsgebäude, Schulen, Universitäten, der Hafen und der internationale Flughafen sowie der Sitz des Präsidenten von Kiribati. Die Hälfte der gesamten Bevölkerung lebt auf der Insel Tarawa und seinen etwa 24 beigelagerten Inseln, die durch Straßen und Brücken miteinander verbunden sind.
Vielleicht habt ihr schon mal von der Weihnachtsinsel gehört? Das ist der frühere Name der Insel Kiritimati, die zu den Line-Inseln gehört. Kiritimati ist das Korallenatoll mit der größten Landfläche weltweit. Hierher kommen meist Naturfreunde, da es auf der Insel zahlreiche Naturschutzgebiete gibt, in denen man eine artenreiche Vogelwelt findet sowie wunderschöne Korallenriffe, Fische und Meeresschildkröten.
Eines der schönsten Paradiese Kiribatis soll die Insel Tabuaeran sein, auch Fanning Island genannt. Hier kommen immer wieder die Passagiere der großen Kreuzfahrtschiffe zum Baden und Schnorcheln her. Die Unterwasserwelt dort ist einzigartig. Welche Insel ihr auch erkundet, es wird ein traumhaftes Erlebnis im Paradies sein!
Anreise & Unterkunft
Jetzt kommen die wichtigsten Infos für eure Anreise. Wer als deutscher Staatsbürger auf Kiribatis Inseln Urlaub machen will, braucht kein Visum, sondern erhält eine Besuchserlaubnis für bis zu 30 Tage – vorausgesetzt ihr habt ein Rückflugticket. Da Kiribati früher eine Kolonie des Vereinigten Königreichs war, wird auf den meisten Inseln Englisch gesprochen, die Sprache der Einheimischen ist jedoch Kiribatisch bzw. Gilbertesisch.
Im Südpazifik ist zwischen November und April die Wirbelsturmzeit. Kiribati bleibt davon zwar meist verschont, aber trotzdem können Zyklon-artige Stürme auftreten. Außerdem befindet sich der Inselstaat in einer seismischen Zone, d.h. Erdbeben und vulkanische Aktivitäten sind nicht auszuschließen.
Bezahlen könnt ihr entweder mit dem australischen Dollar oder mit dem Kiribati-Dollar. Nehmt unbedingt genug Bargeld mit, da es nicht auf jeder Insel Geldautomaten gibt und auch die Kreditkartenzahlung vielfach ein Problem ist. Kiribati hat drei Zeitzonen, auf Tarawa seid ihr Deutschland beispielsweise elf Stunden voraus. Informiert euch, wie ihr am besten einem Jetlag vorbeugen könnt.
Eine Besonderheit: Kiribatis Inseln liegen westlich und östlich der Datumsgrenze verteilt und früher verlief diese Grenze so, dass der Zeitunterschied ganze 23 Stunden betrug – das wurde zum Glück geändert und nun sind es nur noch zwei Stunden.
Geduld ist gefragt
Die Anreise nach Kiribati ist gar nicht so einfach und ihr müsst zwischen zwei und vier Zwischenstopps in Kauf nehmen. Ihr könnt z.B. über Los Angeles fliegen oder über Singapur. Ihr könnt die Reise auch mit einem Australien-Trip verbinden und fliegt dann ab Brisbane oder Sydney weiter. Alle Flüge gehen über Nadi auf den Fidschi-Inseln, da sie nur drei Flugstunden entfernt liegen und von dort aus der internationale Flughafen Bonriki auf der Insel Tarawa angeflogen wird.
Denkt unbedingt an eine Auslandskrankenversicherung! Die medizinische Versorgung auf Kiribati ist nicht mit der in Europa zu vergleichen und hat ihre Grenzen. Im Notfall muss man nach Australien oder Neuseeland geflogen werden – das wird teuer! Warum eine Auslandskrankenversicherung so wichtig ist, könnt ihr im Artikel zum Thailand-Unfall lesen.
Leider seid ihr selten weniger als 50 Stunden unterwegs, aber der Aufwand lohnt sich! Wie die lange Flugzeit zu einer entspannten Angelegenheit wird, erfahrt ihr in meinem Artikel mit Tipps für euren Langstreckenflug. Flüge ab Frankfurt bekommt ihr mit viel Glück schon ab 923€, ansonsten sind die Flüge ein teures Unterfangen. Haltet also die Augen offen, damit die Flugkosten nicht überhandnehmen. Auf Kiribati angekommen gestaltete sich auch die Weiterfahrt nicht ganz leicht: Busse, Taxen und Mietwagen findet ihr nur auf den größeren Inseln, alternativ geht es entweder mit dem Moped, Fahrrad oder zu Fuß weiter. Kleine Fähren verkehren zwischen den einzelnen Inseln, insbesondere vom Haupthafen in Betio/Tarawa.
Einfaches Wohnen
Bei den Unterkünften gibt es einiges im Voraus zu wissen. Auf Kiribatis Inseln findet ihr keine luxuriösen Hotelanlagen mit Pool und Spa auf 5-Sterne-Niveau. Die Unterkünfte sind sehr einfach gehalten und entsprechen nicht unbedingt den aus Europa gewohnten Standards. Auf den großen Inseln Tarawa und Kiritimati gibt es die meisten Hotels und Zimmer. Je kleiner die Inseln werden, desto weniger Unterkunftsmöglichkeiten gibt es – da bleibt nur das Dorfhaus oder auch eine private Übernachtungsmöglichkeit. Aber das hat auch seinen Charme, oder? Achtet allerdings darauf, dass es auf den abgelegeneren Inseln nicht immer Strom und fließendes Wasser gibt.
- Flughafen: Bonriki International Airport/Tarawa
- Flugzeit: 2-4 Zwischenstopps, mind. 50 Std.
- Zeitverschiebung: Tarawa + 11 Stunden
- Visum: keins
- Beste Reisezeit: Juli bis November
Im Vergleich zu den Flügen schlägt die Unterbringung nicht so sehr aufs Portemonnaie, denn ihr bekommt kleine Hotels schon ab 40€ pro Nacht. Ein gut ausgestattetes Hotel mit Fahrradverleih, Autovermietung und Wechselstube ist das The George Hotel in Bairiki. Mit dabei ist ein Restaurant und ein kleiner Geschenkeladen. Die Betio Lodge auf Tarawa bietet euch komfortabel ausgestattete Zimmer, ein Restaurant vor Ort und einen Flughafentransfer. Oder wohnt in der idyllisch gelegenen Lagoon Breeze Lodge in Tarawa, die über eine eigene Autovermietung verfügt. Vielleicht ist da schon das Passende dabei?
Erlebnisreiches Kiribati
Auf Kiribati gibt es super viel zu sehen und zu erleben. Das türkisblaue Wasser lädt natürlich sofort zum Baden, Schnorcheln und Tauchen ein. Unter Wasser könnt ihr wunderschöne Korallen, Fische, Rochen und Meeresschildkröten entdecken. Auf den Line-Inseln bieten sich auch gute Bedingungen zum Surfen und Segeln. Besonders beliebt ist das Inselparadies jedoch bei Anglern: In den Gewässern können unzählige Fischarten geangelt werden, unter anderem die berühmten Knochenfische. Etwas ganz Besonderes ist auch das Birdwatching.
Der 12. Juli ist auf Kiribati ein Nationalfeiertag, an dem die Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich von 1979 gefeiert wird.
Neben Lagunenbesichtigungen, Reit- und Wandertouren, Inselrundflügen und Auslegerkanu-Rennen, könnt ihr auch die Kultur Kiribatis erleben – wie die traditionellen Tanzvorführungen der Einheimischen. Ein schönes Souvenir sind die selbstgemachten und kunsthandwerklich geflochtenen Matten, Taschen, Fächer und Messer. Erkundet auf Bonriki das „Kiribati National Cultural Centre and Museum“, ein Volkskundemuseum über die Geschichte und Kultur Kiribatis, das Parlamentsgebäude oder die Sacred Heart Cathedral. Erlebt die Traditionen, Bräuche, Feste, Feiertage und Lebensweisen der Inselbewohner. Die Menschen leben heute noch in Dörfern zusammen und bewohnen kleine Reethäuser.
Für Touristen werden zahlreiche Touren angeboten. Und das erwartet euch:
- Spendet auf Touren eine Kleinigkeit an Einheimische, damit nicht nur der Guide etwas davon hat, sondern das ganze Dorf.
- Seid respektvoll gegenüber den kulturellen Bräuchen der Einheimischen und gebt sogenannte „Schreinspenden“.
- Auf euren Touren sollten nicht mehr als vier Personen mitmachen, damit die Einflüsse auf die einheimischen Dörfer so gering wie möglich bleiben.
- Cultural Tour: Erkundung der Muschelzucht, Dorfleben der Einheimischen in North-Tarawa, traditionelles Weben, Schnitzen und Kokosnussschälen, Geschichte der Insel entdecken
- World War II Tour: Besuch alter Kriegsschauplätze aus dem zweiten Weltkrieg, Kanonen und Panzer der Japaner und Amerikaner, Gedenkstätten der „Schlacht um die Gilbert-Inseln“
- Kiribati canoe experience: Ausflug mit dem Segelkanu
- North Tarawa Conservation Area Tour: Inselhopping auf dem Weg in den Norden der Insel Tarawa, historische Schauplätze erkunden, Fischfallen und Segelboote besichtigen, Schnorcheln
Bedrohtes Paradies
Wenn ich euch hier das paradiesische Kiribati vorstelle, dann möchte ich euch nicht verschweigen, dass dieser traumhafte Ort stark durch den Klimawandel bedroht ist und irgendwann nicht mehr existiert. Der Inselstaat gehört zu den Orten der Erde, die als erstes im Meer versinken werden, da die Atolle nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegen.
Die Weltbank hat errechnet, dass schon im Jahr 2050 große Teile Kiribatis nicht mehr bewohnbar sind und spätestens 2070 zum nächsten Atlantis werden. Die Regierung von Kiribati sucht jetzt schon nach Land, auf dem die Bewohner dann leben können. Die Hoffnung liegt derzeit auf Neuseeland und den Fidschi-Inseln, die die Bewohner als Klimaflüchtlinge aufnehmen sollen. Schon 2020 sollen erste Evakuierungsmaßnahmen der Bewohner Kiribatis beginnen. Also reist nach Kiribati, so lange das Inselparadies noch da ist!
Ozeaniens Trauminseln
Na, seid ihr auch so begeistert wie ich? Das ist auch kein Wunder, denn das Inselparadies Kiribati lädt zum Entspannen und Träumen ein. Lauft die einzigartigen weißen Sandstrände entlang, taucht ab im türkisblauen Wasser des Pazifiks, erkundet die Kultur der Inseln und lernt von den Einheimischen Kiribatis. Hier ist der perfekte Ort, um einen Südseeurlaub zu verbringen, den ihr nie mehr vergesst. Lasst euch von den traumhaften Südsee-Destinationen für eure nächste Reise inspirieren!
Man hätte vielleicht differenzieren sollen.
Ich habe einige Youtube videos gesehen.
Tawara (Hauptinsell) ist komplett vermüllt!
Aber die anderen Inseln sind sauber und unberührt. Leider gibt es nur Angaben zur Übernachtungsmöglichkeiten in Tawara.
Gibt es keine weiteren Infomaterial zu privaten Unterkünften auf andere Inseln?
„Also reist nach Kiribati, so lange das Inselparadies noch da ist!“ Ja genau, mit dem Flugzeug, so wird auch sicher ordentlich CO2 emittiert, damit die Klimakatastrophe pünktlich stattfindet, und das Inselparadies schon bald „das nächste Atlantis“ wird.
Schon a bissel schizo, oder??
;-)
Ich bin gerade auf Kiribati und finde euren Bericht skandalös. Das ist hier ein völlig verwahrlostes Drecksloch, wer ins Meer geht, ist gefährdet, denn hier werden alle Abwässer eingeleitet, Müll schwimmt überall herum.
Hallo Wolfgang,
es erschreckt uns, dass du so negativ berichtest. Wir sind Kiribati wirklich anders gewohnt und wissen auch, dass dort einiges für die Umwelt getan wird und sogar so etwas wie Pfand eingeführt wurde. Danke dennoch für deine Erfahrung und den Einblick in die aktuelle Situation. Wir werden die Entwicklung natürlich im Auge behalten und unseren Artikel bei Bedarf anpassen
Liebe Grüße,
dein Urlaubsguru