Eine Reise nach China ist nicht komplett ohne einen Besuch der weltberühmten Terrakotta Armee in Lintong. Seht selbst, was euch bei der spannenden und geschichtsträchtigen Ausgrabungsstätte erwartet.
In der zentralchinesischen Provinz Shaanxi machten Bauern im Jahr 1974 eine unglaubliche Entdeckung: Beim Bau eines Brunnens fanden sie die ersten Fragmente der sagenumwobenen chinesischen Terrakotta Armee. Nach einigen Feldversuchen und Bohrungen stand fest: Auf den Feldern von Lintong befindet sich eine der bedeutendsten Ausgrabungsstätten der Welt. Doch was hat es mit den tausenden Tonkriegern auf sich und wo kann man diese heute betrachten?
Die Terrakotta Armee – Geheimnisvolle Tonkrieger
Schon lange vor dem Sensationsfund war klar – die Tonkrieger und ihre Schlachtpferde musste es irgendwann einmal gegeben haben. Unterschiedliche Aufzeichnungen aus der frühen Kaiserzeit belegten die Anfertigung der legendären Armee, der Fund beim Brunnenbau in Lintong war jedoch ein glücklicher Zufall.
Nach dem erstaunlichen Fund begannen im Jahr 1974 ungefähr 36 Kilometer nordöstlich von Xi’an die ersten Ausgrabungen und mühseligen Freilegungen der Figuren, doch bis heute ist gerade mal ein Viertel der Anlage erschlossen. Seit 1987 gehört die rund 8000 Mann starke Terrakotta Armee zum UNESCO-Weltkulturerbe und zieht Besucher aus der ganzen Welt an. Diese haben die Chance, die unterschiedlichen Figuren, Pferde und Kriegsgeräte im Museum zu besuchen und so die imposante Armee hautnah zu sehen.
Die Grabstätte eines Kaisers
In Auftrag gegeben wurde die riesige Armee im Jahr 221 vor Christus vom gerade einmal 13 Jahre alten Qin Shi Huang Di, dem ersten Kaiser der Qin Dynastie. Dieser gilt als einer der erfolgreichsten und furchtlosesten Kämpfer der Zeit.
- Von März bis November täglich von 8:30 bis 17 Uhr geöffnet
- Von Dezember bis Februar täglich von 8:30 bis 16:30 Uhr geöffnet
- Eintritt ungefähr 15€
- Reisepass muss vorgelegt werden
Er soll sieben verfeindete Königshäuser zu einem großen Kaiserreich vereint und so der Geschichte Chinas eine völlig neue Richtung gegeben haben. Sein Vermächtnis? Eines der größten Mausoleen der Welt, bestehend aus einem enormen Grabhügel, einer riesigen Grabanlage und natürlich der beeindruckenden Terrakotta Armee. Tausende Infanteristen, Bogenschützen, Reiterkorps und Generäle bewachen seit Jahrtausenden die Grabstätte des Kaisers und machen den Ort zu einem der spannendsten Objekte für Archäologen weltweit.
Sogar Mao Zedong, der damalige Staatspräsident Chinas, der alles Traditionelle verachtete, hatte so großen Respekt vor dem Werk des Kaisers, dass er die Terrakotta Armee unter Schutz stellte. Eine Geste, die zeigt, wie bedeutsam der Fund ist.
Ist die Terrakotta Armee in Gefahr?
Heute ist der Erhalt der Terrakotta Armee in Gefahr, denn der Klimawandel und das rasante Wachstum in China, das auch vor Lintong nicht Halt gemacht hat, setzen der Ausgrabungsstätte immer weiter zu. Bereits kleine Erschütterungen der Erde, die zum Beispiel beim Bau neuer Wohngebiete entstehen, führen zu Schäden an den jahrtausendealten Steinfiguren. Es bleibt also zu hoffen, dass sich die Regierung etwas einfallen lässt, um die Stätte zu schützen, sodass uns die beeindruckende Armee noch lange erhalten bleibt.
Zu Besuch in China
Die chinesische Terrakotta Armee steht schon lange auf eurer Bucketlist? Verständlich, schließlich gehört die Ausgrabungsstätte zu den schönsten Sehenswürdigkeiten in China. Schaut nach dem passenden Hotel oder stellt uns kostenlos und unverbindlich eine individuelle Reiseanfrage – wir helfen euch gerne!
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