Schlendert durch die jahrtausendealte Altstadt Jaffa, entlang der Hotels an der Strandpromenade, durch die lebhaften Straßen und das Künstlerviertel Florentin. Tel Aviv wartet darauf, von euch entdeckt zu werden.
Hartnäckige Vorurteile gegenüber Israel und die Angst vor Unruhen und Auseinandersetzungen sind in den Köpfen vieler Reisender fest verankert. Dabei solltet ihr euch die Chance auf einen unvergesslichen Urlaub in Israel nicht entgehen lassen! Besonders Tel Aviv-Jaffa, meist nur Tel Aviv genannt, hat sich zu einem Hotspot für junge Leute, Studenten und weltoffene Reisende gewandelt. Der ehemalige Vorort der Hafenstadt Jaffa gehört mit seiner coolen und kreativen Szene, kombiniert mit jahrtausendealter Geschichte, definitiv auf eure Bucketlist! Lasst euch von der jugendlichen Unbeschwertheit der Bewohner Tel Avivs anstecken und entdeckt mit mir diese faszinierende Stadt im Nahen Osten.
Tel Aviv wird euch überraschen
Die Anreise nach Tel Aviv
Die Israel Einreise ist relativ unkompliziert, ihr benötigt lediglich einen Reisepass, der eine Gültigkeit von mindestens sechs Monaten (über das Reisedatum hinaus) aufweisen muss. Solltet ihr Einreisestempel aus arabischen Ländern in eurem Pass haben, müsst ihr euch auf längere Sicherheitskontrollen und Fragen zu euren Reisen einstellen. Ein Visum benötigt ihr nur dann, wenn ihr länger als drei Monate in Israel bleiben wollt. Ihr landet am Ben Gurion Flughafen, der gerade einmal 20 Kilometer von Tel Aviv entfernt liegt. Von Deutschland aus starten viele Direktflüge nach Israel, die euch in knapp vier Stunden an euer Ziel bringen.
Vor Ort unterwegs
Vom Flughafen aus erreicht ihr Tel Aviv, dank des ausgebauten Streckennetzes, am besten per Bus oder Zug. Reist ihr während des Schabbat an, empfiehlt sich der Umstieg auf ein Sherut Sammeltaxi.
Das ist zwar günstiger als ein herkömmliches Taxi, ihr müsst aber leider oft warten, bis es mit Reisenden voll ist, ehe ihr abfahren könnt.
Alternativ mietet ihr euch auf altbekannte Weise einen günstigen Mietwagen, mit dem ihr auch noch Orte wie Bethlehem oder Jerusalem entdecken könnt.
Wie sicher ist es in Tel Aviv?
Obwohl es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinensern kommen kann, bekommt man in Tel Aviv kaum etwas von der Situation mit. Trotzdem möchte ich euch den Sicherheitsaspekt nicht vorenthalten, da ich eure Bedenken, was Israel-Reisen angeht, verstehen kann. Besonders gefährdet ist natürlich die Gegend rund um den Gaza-Streifen, weshalb vom Aufenthalt in dieser Region dringend abgeraten wird. Generell gilt in Israel, woran ihr euch auch in anderen Ländern halten solltet: Meidet aufgeregte Menschenmassen und betretet keine ungesicherten Areale. Beruhigen kann ich euch auch, wenn ihr eine Rundreise plant: Städte wie Jericho und Bethlehem gelten als relativ sicher. Auch Jerusalem könnt ihr in euren Roadtrip einplanen, allerdings solltet ihr dort auf kurze Hosen und schulterfreie Kleidung verzichten. Aktuelle Informationen und Sicherheitshinweise bekommt ihr auf der Seite des Auswärtigen Amtes, die ihr regelmäßig checken solltet.
So spielt das Leben in Tel Aviv
Im Gegensatz zu anderen Städten Israels, wie zum Beispiel Haifa oder Jerusalem, wo der Glaube im Vordergrund steht, zählt für Tel Avivs Bewohner eher das Hier und Jetzt.
Ihre Lebenseinstellung scheint schon fast europäisch, wenn ihr durch die lebhaften Szene-Cafés streift und euch abends von der ausgelassenen Stimmung in den Bars einfangen lasst. Hier spielt sich vieles draußen ab. An jeder Ecke ist etwas los und in den Straßen wimmelt es nur so von jungen Menschen, die durch die lauen Abende ziehen. Als waschechte Studentenstadt treffen hier weltoffene, junge Menschen aufeinander, die das bunte Stadtbild prägen und immer im Wandel halten.
Tolerantes Tel Aviv: Gay Pride Parade
Tel Aviv hat sich dazu noch auf die Fahne geschrieben, besonders schwulenfreundlich zu sein, weshalb die jährliche Tel Aviv Gay Pride Parade eben auch mit Stolz gefeiert wird. Zu verdanken hat Tel Aviv dies vor allem seinen jugendlichen Bewohnern, die aus der starren und tief gläubigen Struktur ihrer Vorfahren, zumindest teilweise, ausbrechen wollen. Eines ist und bleibt ihnen aber heilig: der Schabbat!
Gay Tel Aviv
Ganz besonders möchte ich euch auch einen Partyabend in einer der Schwulenbars Tel Avivs ans Herz legen, denn die Community weiß ganz genau, wie man feiert. Einige Clubs veranstalten regelmäßig Drag-Abende, da ist gute Unterhaltung vorprogrammiert. Vor allem während der Gay Pride verwandelt sich Tel Aviv in eine absolute Partystadt, die Bars platzen förmlich aus allen Nähten und selbst Tanz- und Feiermuffel werden dann kaum ihre Füße stillhalten können.
„Eine gemischte Tüte Tel Aviv, bitte!“
Durch die unterschiedlichsten Kultureinflüsse im Laufe der Geschichte, könnte das Stadtbild kaum kontrastreicher sein: Jahrtausende alte Steinbauten in der Altstadt Jaffa, die schicken Häuser der Weißen Stadt, moderne Wolkenkratzer und Hotels am Strandufer oder das blühende Künstlerviertel Florentin – Tel Aviv ist eine wirklich bunte Mischung! Welche Sehenswürdigkeiten ihr bei einem ausgiebigen Spaziergang durch die Stadt an der Küste Israels entdecken könnt, verrate ich euch jetzt.
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Tel Aviv
Um euch in Tel Aviv zurecht zu finden, habe ich euch eine Tel Aviv Karte erstellt, auf der ihr die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und die besten Restaurants findet.
Der luxuriöse Rothschild Boulevard in Tel Aviv
Schlendert den Rothschild Boulevard, die vielleicht teuerste Straße in Tel Aviv, entlang und bestaunt die beeindruckenden Hausfassaden.
Alternativ könnt ihr euch auch Fahrräder leihen und die Strecke gemütlich entlang radeln. Schon hier bietet sich euch jede Menge Abwechslung: Mal ist der Weg von lebhaften Cafés gesäumt, mal reihen sich alte Villen an moderne Glas-Tower. Der nördliche Teil verläuft dabei durch die Weiße Stadt, die zum UNESCO Weltkulturerbe zählt. Sie zeichnet sich vor allem durch den Bauhausstil aus und wurde von jüdischen Architekten geschaffen, die als Verfolgte aus Deutschland fliehen mussten.
Die biblische Altstadt Jaffa
Ein Kontrastprogramm hierzu bildet die Altstadt von Jaffa im Süden Tel Avivs. Die jahrtausendealte Stadt, die schon als Schauplatz für Geschehnisse in der Bibel diente, wurde mittlerweile restauriert. Seitdem erstrahlen Buntglasfenster in neuem Glanz und erzählen von Jaffas bewegender Geschichte. Ein guter Ausgangspunkt für euren Rundgang ist der Clock Tower oder aber ihr folgt einfach der Strandpromenade. Streift durch die Gassen, entdeckt kleine Galerien und beobachtet das rege Treiben an Jaffas Hafen. Über eine Wishing Bridge, auf der ihr eure größten Wünsche äußern könnt, kommt ihr in einen hügelig gelegenen Park. Von hier aus habt ihr eine tolle Aussicht auf die Stadt.
Künstlerisches Florentin
Das Künstlerviertel Florentin gilt als der Szene-Ort und Backpackermagnet schlechthin. Hier haben seit den 90er Jahren kreative Leute verlassene Häuser und alte Garagen zu ihren Leinwänden gemacht, auf denen sie sich künstlerisch austoben und mit bunten Graffitis ihre Persönlichkeit, Ängste und Träume ausdrücken. Besonders abends pulsiert hier das Leben in der bohemischen, alternativen und einheimisch-internationalen Community.
Turbulente Märkte in Tel Aviv
Stürzt euch unbedingt in das Gewimmel auf dem Carmel Market, ein perfekter Ort, um orientalische Gewürze, Obst, Gemüse, Käse und sonstige Lebensmittel oder auch Schmuck und Handwerkskunst zu kaufen. An den Essensständen könnt ihr israelische Spezialitäten kosten. Auch der Wochenmarkt Shuk HaNamal in Tel Aviv ist einen Besuch wert, wo Landwirte aus der Region ihre Produkte verkaufen und ihr nach dem Shoppen direkt am Hafen zurück spazieren könnt.
Kulinarische Highlights in Tel Aviv
Wo sich so viele Kulturen vermischen, kann auch die Küche nur vielfältig sein, denn hier treffen Ost und West aufeinander. Wenn ihr meinen Bericht über die besten Street Food Städte weltweit gelesen habt, wisst ihr ja schon, was euch erwartet. Beliebt ist Tel Aviv vor allem bei Vegetariern und Veganern für seine Köstlichkeiten: Falafel, feurige Currys, Sabich – Pita mit gebratenem Gemüse – und ganz besonders Hummus sollten den Weg auf euren Teller finden. Zum Nachtisch gibt es hier Trockenfrüchte, frisches Obst oder nussige Halva. Auch die russische Bevölkerung macht sich bemerkbar: Ihr findet zahlreiche, typische Restaurants wie das Baba Yaga, wo ihr auf einer schönen Dachterrasse speist.
Hier gibt’s israelische Küche
Für das ultimative, orientalische Geschmackserlebnis solltet ihr unbedingt das The Old Man and the Sea am Jaffa Hafen besuchen! Hier werden euch, bevor ihr überhaupt bestellt, rund 20 Schüsseln mit allerlei Vorspeisen, Gemüse, Hummus, Salat und Pita-Brot auf den Tisch geknallt und sofort aufgefüllt sobald eine Schüssel auch nur halbwegs leer ist. Zwar ist der Laden oft brechend voll, die Kellner rufen hektisch durcheinander und dennoch könnt ihr den Orient nirgends besser schmecken. Schlemmt euch einfach durch die verschiedenen Vorspeisen und findet euren Favoriten!
Urlaubsguru-Tipp: Auf das Bestellen einer Hauptspeise konnte ich hier getrost verzichten, da die Vorspeisen so vielfältig und lecker sind und ihr so viel davon essen könnt, wie ihr wollt.
Die besten Cafés in Tel Aviv
Ihr habt eure Unterkunft ohne Frühstück gebucht? Kein Problem, denn unzählige Cafés wie das Bucke oder Anastasia Café sind für ihre entspannte Atmosphäre und das köstliche Frühstück bekannt. Besonders gesunde Bagels, Bananenbrot und Pfannkuchen bekommt ihr im beliebten Café Xoho. Generell findet ihr in vielen Cafés auch herzhafte Speisen, da sie abends oft zu Bars umfunktioniert werden.
Die Stadt, die niemals schläft
Wenn die Sonne hinter den Häusern verschwindet, erwacht Tel Aviv erst so richtig zum Leben. Die Auswahl des Nachtlebens ist so groß, dass ihr jeden Abend in einem anderen Club oder einer Bar die Nacht zum Tag machen und Tel Avivs Unbeschwertheit erleben könnt. Haltet die Augen offen, denn die Besten befinden sich manchmal in unscheinbaren Höfen oder in den Hinterräumen einer Sandwich Bar, in der ihr zuvor noch gegessen habt. Ein besonderes Feeling erhaltet ihr auch in den verschiedenen Strandbars: Im Liegestuhl sitzend, die Füße in den Sand vergraben, schlürft ihr euren Cocktail während euch eine sanfte Brise durchs Haar weht.
Tel Avivs Strände sind nicht nur zum Feiern da
Nach einer durchfeierten Nacht gibt es nichts Schöneres, als sich einen entspannten Tag an einem von Tel Avivs Stränden zu gönnen. 16 Traumstrände findet ihr in und um Tel Aviv. Einer davon, der Hilton Beach, liegt unter dem gleichnamigen Hotel und erfreut sich vor allem bei der Regenbogen-Community größter Beliebtheit. Entspannt euch im Schatten der Schirme und Pavillons oder erfrischt euch im strahlend blauen Wasser mit den traumhaften Wellen. Frühaufsteher können sich einer der Gruppen anschließen, die den neuen Tag bei einer Runde Yoga mit dem Sonnengruß begrüßen und die Windsurfer unter euch finden zudem noch ideale Bedingungen für eine Runde auf ihren Brettern vor. Für Familien ist der Bograshov Beach in Tel Aviv die richtige Wahl, da er ganzjährig unter Beobachtung von Rettungsschwimmern steht. So könnt ihr mal etwas unbesorgter an den Strand gehen und die Sonne in Israel genießen.
Auf nach Tel Aviv!
Seid ganz ehrlich: Hättet ihr so viel Abwechslung und Lebensfreude in einer israelischen Stadt erwartet? Ich war jedenfalls überrascht von der Mischung aus Geschichte und Moderne und der Lebhaftigkeit, die hier herrscht. In letzter Zeit haben immer mehr Menschen die Schönheit Tel Avivs für sich entdeckt, weshalb die Stadt immer beliebter wird. Deshalb solltet auch ihr der unglaublichen Stadt eine Chance geben und anfangen, euren Tel Aviv Urlaub zu planen!
Na das ist doch mal was‘