Der Wind wird euer Haar zerzausen, eure Schultern werden leicht von der Sonne gezeichnet sein, die Wellen reißen euch mit und der Urwald nimmt euch ein. Der Tayrona National Park ist eine wilde Naturschönheit, die mit ihrer Ursprünglichkeit begeistert. Kommt mit und folgt mir in den Norden Kolumbiens.

Wer nach Promenaden mit Restaurants und Geschäften an ruhigen Stränden sucht, der ist im Tayrona Nationalpark falsch. Kolumbien ist nicht bekannt für Strände aus dem Prospekt, wie wir sie vor allem aus dem Süden Europas kennen, soviel sei gesagt. Was euch an der Karibikküste im Norden dieses Landes aber erwartet, fasziniert mit einem naturbelassenen Urwald, rauen, aber wunderschönen Stränden, einem stolzen Volk und Abenteuern in einer ungebändigten Landschaft. Kommt mit auf eine Reise in den Parque Nacional Natural Tayrona, wie die Kolumbianer ihn nennen, und entdeckt authentische Strände, mystische Waldrouten und eine einmalige Tierwelt im Park.

Tayrona Nationalpark

Tayrona Nationalpark auf einen Blick | Highlights im Park 

Der Weg ins Paradies | Übernachtungsmöglichkeiten

ayrona Nationalpark in Kolumbien

Der Tayrona Nationalpark

Der Tayrona Nationalpark ist nach den Tayrona-Indianern benannt, die die Kolonialzeit des 16. Jahrhunderts leider nicht überlebten. Heute leben nur noch ein paar vereinzelte Menschen in einem Bergdorf der Region. 1960 gegründet, ist dieser Park besonders bei den Einheimischen sehr beliebt, da die Strände dort die schönsten Kolumbiens sind. Außerdem trefft ihr dort auf eine beinahe surreale Landschaft: vor euch das raue Meer, Palmen die in den Himmel ragen, und darüber schneebedeckte Gipfel der Sierra Nevada de Santa Marta. Das ist wahrlich ein außergewöhnlicher Anblick.

Wichtiger Hinweis:

Für den Nationalpark empfiehlt sich eine Gelbfieberimpfung! Weitere Infos dazu findet ihr in meinem Artikel über Reiseimpfungen.

Kommt ihr beim Haupteingang an, müsst ihr einen Eintritt von umgerechnet ca. 15€ bezahlen. Danach könnt ihr euch für ein paar Pesos bis ans Ende der ausgebauten Straße bringen lassen, oder ihr nehmt den ganzen Fußweg des Urwalds auf euch – dabei entdeckt ihr bestimmt so einiges. Auch Pferde findet ihr vor Ort, die euch euren Rucksack abnehmen, wenn ihr wollt. Supermärkte oder große Restaurants sucht man hier vergeblich. Es gibt dafür aber überall kleine Stände, Kiosks oder Einheimische, die auf ihrem Grill frische Speisen zubereiten. Die Preise sind für kolumbianische Verhältnisse dementsprechend teuer, deshalb empfiehlt es sich, seinen eigenen Proviant in den Rucksack zu packen. Aber Achtung: Alkohol ist verboten! Samt strenger Drogenkontrolle werdet ihr diesbezüglich schon am Eingang gecheckt. Wer auf sein abendliches Bier aber nicht verzichten möchte, kann dies an einem der Kiosk-Stände im Park kaufen.

Guru Tipp: In der Zeit rund um Weihnachten wird der Park von extrem vielen Touristen und Kolumbianern besucht, die durch das Land reisen. Wollt ihr ein bisschen mehr Ruhe bei eurem Trip in den Park, solltet ihr die Zeit von Weihnachten bis Mitte Januar versuchen zu meiden.

Der Weg ist das Ziel

Wenn ihr in El Zaino ankommt, seht ihr gleich den Haupteingang. Falls ihr nur einen Tagestrip geplant habt, dann empfehle ich euch, zeitig anzureisen, da es in der kolumbianischen Hochsaison schon mal zu einer kurzen Wartezeit kommen kann. Einmal drinnen, könnt ihr euch entweder, wie bereits erwähnt, mit einem Van bis zum Ende der Dschungelstraße fahren lassen, oder ihr wandert alles zu Fuß ab – im Tayrona Nationalpark ist nämlich der Weg das Ziel und ihr werdet auf eurem Pfad durch den Dschungel so einiges entdecken.

Achtung:

An den meisten Stränden ist das Baden wegen der Strömung zu riskant. Folgt also einfach der Beschilderung und achtet auf Warnungen.

Arrecifes ist der erste Strand mit einem kleinen Ort, an dem ihr vorbei kommt. Ein Campingbereich mit einigen wenigen gastronomischen Angeboten kann eurem knurrenden Magen Abhilfe schaffen. Die kleinen niedlichen Hütten mit Strohdächern geben euch direkt das Gefühl, an einem exotischen Ort zu sein. Wandert ihr weiter am Wasser entlang, kommt ihr vorbei an zauberhaften Buchten. Der Strand La Piscina eignet sich perfekt zum Schwimmen – wie der Name schon verrät, denn Piscina bedeutet übersetzt Schwimmbad. Hier findet ihr einen traumhaften Sandstrand und klares blaues Wasser, umgeben von einer wilden Natur, wie aus dem Bilderbuch entsprungen. Genau das ist es, was den Tayrona Nationalpark auf Reisen durch Südamerika so attraktiv macht: Seine naturbelassenen, malerischen und wilden Strände. Ein Stückchen Fußmarsch weiter erreicht ihr dann Cabo San Juan, einen weiteren kleinen Ort zum Verweilen am Strand, wo ihr einfach eure Seele baumeln lassen könnt. Von einer Aussichtsplattform über dem Strand bekommt ihr einen Panoramablick über die zwei Buchten und das Meer. Einfach traumhaft.

Taucht in die Geschichte ein

Haltet bei eurer Wanderung durch die Natur Kolumbiens die Augen offen. Hier können euch die verschiedensten Tierarten begegnen, wenn ihr Glück habt. Ob Affen in den Baumkronen, Schlangen im Gebüsch oder Papageien, die an euch vorbei fliegen – die bunte Tierwelt verleiht dem Tayrona Nationalpark seinen besonderen Charme. Wer etwas Kultur erleben will und starke Waden mitbringt, der sollte unbedingt zur Pueblito Chairama, der verlorenen Stadt, wandern. Hierher verirren sich nur wenige Touristen, nehmt euch also einen Guide und genießt eine Zeitreise. Ihr findet euch im Dschungel wieder, kleine Hütten verstecken sich hier und die strahlend grüne Natur bietet eine ganz einmalige Kulisse. Der idyllische Ort der Tayrona-Indianer Kolumbiens ist unbewohnt, erzählt aber seine eigene Geschichte. Taucht einfach ein in eine Jahrhunderte alte Vergangenheit und lauscht den Erzählungen eures Guides.

Dschungel im Tayrona Nationalpark

Wie ihr in das kleine Paradies kommt

Der nächste Flughafen vom Tayrona Nationalpark ist der Simón Bolívar International Airport in Santa Marta. Da dieser relativ klein ist, werdet ihr nach der Anreise aus Deutschland zunächst am internationalen Flughafen von Bogotá landen, um im Anschluss mit einem Inlandsflug Santa Marta anzusteuern. Von hier aus ist auch euer Ausflug in den Nationalpark am unkompliziertesten. Es fährt in Santa Marta etwa alle halbe Stunde ein Bus in Richtung Park, der 2-3€ für eine 60 minütige Fahrt kostet. Wer vielleicht ein paar Freunde findet, kann sich auch ein Taxi leisten, das, je nachdem wie gut ihr verhandelt, um die 15€ kostet.

Ein Boot bringt euch direkt zum Strand Cabo San Juan

Eine weitere überlegenswerte Option ist es, von Taganga aus ein Boot zu nehmen, welches euch direkt im Nationalpark am Strand Cabo San Juan absetzt. Ihr „erspart“ euch dadurch die Wanderung durch den Park. Wer Boot und Urwald miteinander kombinieren will, nimmt am besten den Seeweg und läuft zu Fuß zurück – so habt ihr von beidem etwas.

Ein Boot im Tayrona Nationalpark

Unter dem Sternenhimmel nächtigen

Im Tayrona Nationalpark kann man auch wunderbar unter Palmen und dem Sternenhimmel nächtigen, dabei wird wirklich jeder Robinson Crusoe Traum wahr. Es ist für jedes Budget etwas dabei. Am günstigsten schaukelt ihr euch in einem Hängemattenlager am Playa Brava Teyumakke in Don Pedro in den Schlaf. Ihr könnt aber auch auf einem der Campingplätze nächtigen und euer eigenes Zelt mitbringen.

Wer lieber unter einem ordentlichen Dach schläft, der findet landestypische Hütten im Minca Ecohabs in Cañaveral oder aber eher noblere und für die Verhältnisse teurere Hotels außerhalb des Parks. Ihr seht also – einmal dort angekommen, werdet ihr schnell etwas zum Schlafen finden. Falls ihr aber einen hohen Standard habt und auf ein vernünftiges Zimmer im Hotel nicht verzichten wollt, dann empfehle ich euch, rechtzeitig einen Bungalow zu reservieren oder die große Auswahl an Hotels in Santa Marta zu nutzen.

Entdeckt den Tayrona Nationalpark in Kolumbien

Im Tayrona Nationalpark ist sprichwörtlich der Weg das Ziel. Entdeckt die unglaubliche Vielfalt der Natur und bringt dafür unbedingt genug Zeit mit. Nur so könnt ihr voll und ganz in dieses wilde Urwaldparadies eintauchen, den Vögeln beim Singen zuhören, den Geschichten des Meeres lauschen und so manche Pfade durch die Wälder besteigen. Dieser einzigartige Ort Kolumbiens ist es wert, erkundet zu werden.

 

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