Seid ihr bereit, selbst das Board in die Hand zu nehmen und eure erste Welle zu reiten? Dann findet ihr hier die richtigen Spots, um euch in den Ozean zu wagen. Egal, ob nah oder fern – ich habe für euch die besten Ziele zum Surfen lernen gefunden. Inklusive Insidertipps!
Wer möchte nicht in den entspannten Lifestyle der Surfer eintauchen und selbst lässig sein Surfboard über weite Sandstrände tragen? Wenn ihr surfen wollt, gibt es in Europa und Übersee einige Orte, an denen ihr eure „Hang Loose“ Mentalität erproben könnt. Ich habe die besten Orte zum Surfen lernen für euch rausgesucht, damit ihr bald eure erste Welle reiten könnt.
Surfen lernen – Ziele für die perfekte erste Welle
Surfspots für Anfänger in Portugal
Portugal gilt als das perfekte Urlaubsziel in Euroopa, wenn es ums Surfen geht. Vor allem die Surf-Pros zieht es immer wieder an die Küsten des Landes, um dort spektakuläre Wellen zu reiten. Doch gibt es hier auch Surfspots für Anfänger?
Lissabons Surfstrände
Was viele vielleicht nicht wussten: Lissabon ist nicht nur eine kulturreiche Stadt, perfekt für Städtereisen und Strandurlaub – man kann hier auch wunderbar Wellenreiten, zumindest als Anfänger. Dafür stehen euch verschiedene Strände zur Verfügung, die nicht weit vom Zentrum entfernt sind.
Mit meinen Lissabon Tipps seid ihr für das Kulturprogramm in der portugiesischen Hauptstadt gerüstet.
Carcavelos ist mit seinem Strand besonders beliebt bei Surfanfängern, denn die Wellen rollen relativ flach an Land, sodass sich jeder mit seinem Board raustrauen kann. Außerdem gibt es hier diverse Surfschulen, so werdet ihr euch die Wellen allerdings besonders in der Hochsaison auch mit anderen Anfängern teilen müssen. Eine Alternative bietet der Strand an der Costa da Caparica im Süden. Der Strand ist schier endlos, für jeden ist hier die richtige Welle dabei. Je nachdem für welchen Abschnitt ihr euch entscheidet, stehen euch auch ein gastronomisches Angebot und Surfschulen zur Verfügung. Besonders beliebt ist die Caparica Surf Academy: Hier werdet ihr optimal auf das Wellenreiten vorbereitet.
Zauberhafte Algarve
Klar, die Algarve muss einfach erwähnt werden, wenn es ums Surfen geht. Und falls ihr dachtet, hier gibt es nur Wellen für erfahrene Surfer, liegt ihr falsch. Das hängt davon ab, welchen der Strände an der Algarve ihr wählt, um surfen zu lernen. An der westlichen Küste der Algarve befindet sich der Praia do Amado, an dem ihr nicht nur gute Surfschulen vorfindet, sondern auch seichte Wellen für Anfänger und die Bordeira Beach Bar zum Abhängen nach anstrengenden Surftagen. Hier bei Carrapateira bieten sich aber noch weitere Orte zum Surfen an, darunter der Praia da Bordeira, der noch naturbelassener ist und echtes Surf-Feeling aufkommen lässt. Unterkünfte findet ihr rund um die Kleinstadt Aljezur.
Surfen lernen in Spanien
Wer nicht allzu weit reisen möchte, trotzdem aber nicht an den klassischen Küsten von Portugal surfen lernen will, der kommt in Spanien auf seine Kosten. Die besten Surfstrände für Anfänger findet ihr in Andalusien im Süden Spaniens.
El Palmar de Vejer
El Palmar ist ein kleiner Ort an weißen Sandstränden, die bisher noch nicht vom Massentourismus eingenommen worden sind. Die Wellen brechen in El Palmar auf einer Sandbank und durch die weite Küste hat man genug Platz, um die besten Wellen zu erwischen. Und ihr habt auch gute Chancen, ein paar Delfine zu sehen, die ab und an vorbeiziehen.
Sucht ihr weitere coole Surfspots in der Nähe, z.B. in Frankreich oder Nordeuropa, schaut mal in meinen Artikel über Surfen in Europa.
Wenn ihr hier außerdem noch Tiefenentspannung erreichen wollt, dann empfehle ich euch das A-Frame Yoga & Surfcamp, wo ihr die beiden Sportarten Yoga & Surfen perfekt kombinieren könnt. Wer nach dem Surfen Lust hat, durch eine nette kleine Altstadt zu flanieren, sollte unbedingt Conil de la Frontera auf seine Liste setzen. Conil gehört zu der „Ruta de los Pueblos Blancos“ und ist somit auch ein weißes Dorf. Besonders schön ist, dass alle größeren Hotels außerhalb der Stadt angesiedelt sind und der Charme eines kleinen, aber doch lebhaften Fischerdorfs erhalten bleibt.
Hotels in Conil de la Frontera
Surfmekka Marokko
Nur wenige Flugstunden trennen Marokko von Deutschland und während man hier mit Wind und Wetter kämpft, erwarten euch im Norden Afrikas angenehme 20 Grad.
Taghazout am Atlantik
Eine halbe Stunde nördlich von Agadir liegt das kleine Örtchen Taghazout, ein von den Massen noch unentdecktes Fischerdorf im Südwesten Marokkos, das unter den Surfern bekannt ist. Hier gibt es einige Surfcamps, die euch helfen werden, bald selbst auf dem Board zu stehen und euch eine erste Einführung geben können, wie das Meer so tickt. Außerdem lernt man dort immer tolle Menschen kennen, mit denen man sich abends bei einem Bier über die ersten Erfolge austauschen kann.
Auf Magicseaweed erfahrt ihr immer den aktuellen Surfbericht und alle Vorhersagen für die jeweiligen Spots auf der ganzen Welt.
Ein guter Spot, um sein Brett und die Wellen besser kennenzulernen, ist der Banana Point, der sich gut für Anfänger eignet, da ihr auf einem sogenannten „Beach Break“ surft. Das heißt, dass die Welle auf einer Sandbank bricht und die Verletzungsgefahr geringer ist als auf einem „Reef Break“. Mehr Infos zu diesen Fachausdrücken findet ihr am Ende meines Artikels. Solltet ihr euch für das Surfen in Marokko entscheiden, gibt es ausführlichere Tipps in meinem Reisemagazin.
Surfen in Costa Rica
Wer lieber einen etwas weiteren Weg zurücklegen möchte, ist an den wunderschönen Küsten von Costa Rica perfekt aufgehoben, um erste Erfahrungen auf einem Surfbrett zu machen. „Pura Vida“ so weit das Auge reicht – dieses Sprichwort, das so viel wie pures oder großartiges Leben bedeutet, tragen die Einheimischen im Herzen. Man fühlt sich einfach sofort willkommen.
Tamarindo und Jacó
Tamarindo ist einer der Surfspots in Costa Rica, der sich für Anfänger eignet und an dem ihr auch einige Surflehrer findet, die euch ins Meer begleiten werden. Der Ort ist an der Pazifikküste gelegen und bietet euch neben aufregenden Surftagen auch eine lebhafte Tierwelt: Schildkröten, Äffchen und Krokodile nennen die Nationalparks der Region ihr Zuhause.
Drei Stunden südlich von Tamarindo liegt Jacó, ebenfalls ein toller Ort für Surfer aller Art, mit einem wunderschönen Lavastrand, wo man das richtige Robinson Crusoe Feeling bekommen kann. Die Tortuga Surf School empfiehlt sich in Jacó besonders, wenn man gerne Surfstunden nehmen möchte. Und wer nach dem Paddeln noch Kraft hat, sollte unbedingt eine Canopy Tour durch die Wälder Costa Ricas machen. Eine wirklich einmalige Erfahrung über die hohen Baumkronen des Regenwalds zu fliegen.
Bali das Surfparadies
Bali ist die Insel, wenn es ums Surfen geht. Ein Paradies für Fortgeschrittene, aber auch für Anfänger gibt es ausreichend Spots, um sich an den ersten Wellen zu versuchen.
Trendort Canggu
In Canggu wird Lifestyle mit dem Surfen vereint und wenn ihr auf einen kleinen trendigen Ort steht, dann seid ihr hier perfekt aufgehoben. Als Anfänger geht man am besten zum Batu Bolong Beach und fragt dort die Locals nach Surfstunden. Da Canggu immer beliebter wird, sollte man sich am besten vorher erkundigen, wann die beste Zeit für eine Unterrichtsstunde ist, damit man dem großen Ansturm etwas entgeht. Am Batu Bolong Beach surft man auf einem Riff – achtet also darauf, dass ihr nicht bei Ebbe ins Wasser geht.
Eine zauberhafte Airbnb auf Bali mit Pool kann man sich schon für kleines Geld mit Freunden teilen.
In Canggu könnt ihr übrigens auch sehr gut essen. Am besten erkundet ihr hier die Gegend mit einem Scooter und könnt so bei Milk & Madu ein Weltklasse Frühstück zwischen den Reisfeldern genießen oder abends ins Deus Café zum Feiern gehen. Sucht ihr nach einer kleinen Auszeit, wollt am Strand entspannen oder die Unterwasserwelt erkunden, empfehle ich euch die Gili Inseln.
Surfen in Sri Lanka
Perfekte Wellen, endlose Sandstrände, die von Palmen gesäumt sind, und die freundliche Art der Einheimischen erwarten euch in Sri Lanka. Hier verstecken sich auch ein paar exklusive Spots zum Wellenreiten.
Unawatuna an der Südküste
Zwischen Galle und Ahangama liegt die Kleinstadt Unawatuna, ein unberührtes Paradies. Während die meisten Surfer dieser Welt die Wellen von Bali, Südafrika oder Australien für sich beanspruchten, fanden nur wenige Surfer bisher ihren Weg in den Süden Sri Lankas.
Ein Vorteil für Surfen in Sri Lanka ist, dass das Klima sehr unterschiedlich ist. Somit könnt ihr das ganze Jahr über surfen und müsst nur entsprechend in den Süden oder Norden reisen. Infos zur besten Reisezeit für Sri Lanka findet ihr in meinem Reisekalender.
Mittlerweile kommen immer mehr Surffreunde her und erfreuen sich an einzigartigen Wellen, einer unglaublichen Natur und der herzlichen Art der Locals. Unawatuna hat außerdem ein weiteres Schmuckstück für euch zu bieten: Im Surfcamp Surf Spirit könnt ihr in einer kleinen Gruppe von der Pieke auf surfen lernen. Ihr bekommt Theorie- und Praxis-Kurse und dazu den idealen Ausgleich dank entspannender Yogaeinheiten. Sogar das Essen wird auf den sportlichen Alltag abgestimmt. Während eures Surfurlaubs wohnt ihr in einer tollen Unterkunft, in der es an nichts mangelt. Hier bei Unawatuna können außerdem Surfanfänger und -fortgeschrittene zusammen ihren Urlaub verbringen, denn es gibt für alle die perfekten Spots zum Wellenreiten.
Surfen lernen leicht gemacht
Hier noch ein paar Fachausdrücke, damit ihr wisst, wovon die Rede ist:
- White Wash: Diese „Weißwasserwellen“ sind jene, die bereits gebrochen sind und sich für Anfänger am besten eignen.
- Drop-In: Wollt ihr auch weiterhin abends mit euren Kollegen ein Bier trinken, solltet ihr ein Drop-In vermeiden, denn das bedeutet, dass ihr sozusagen die Vorrangregel einer Welle missachtet, indem ihr in eine Welle paddelt, die bereits von jemand anderem gesurft wird.
- Paddeln: Dieses Wort werdet ihr wahrscheinlich am häufigsten hören, sobald ihr im Wasser seid. Egal, wann, wo und wer ihr seid, man kann nicht genug paddeln. Am besten schon mal mit ein paar Liegestützen anfangen, damit man im Wasser ausreichend Kraft hat.
- Beach Break: Hier brechen die Wellen auf einer Sandbank, wodurch sich diese Orte am besten für Surfanfänger eignen, da die Verletzungsgefahr am geringsten ist.
- Reef Break: Hier befindet man sich auf einem Untergrund, der aus Felsen und Korallen besteht. Dabei sollte man auf die Tide (Gezeiten: Ebbe und Flut) achten, damit das Wasser nicht zu seicht wird. Außerdem gibt es in manchen Regionen Seeigel – im Notfall Surf Boots tragen.
- Leash: Die Leash ist eine Leine am Surfboard, dank der ihr das Brett nicht verliert, wenn euch die erste Welle überrascht (und das wird sie).
- Finne: Die Finnen sind an der unteren Seite des Boards, sie dienen der Richtungskontrolle. Neben den vielen verschiedenen Formen gibt es die bekannte „Single Fin“, bei der man mit nur einer großen Finne surft. Am häufigsten findet man drei Finnen unter seinem Board.
- High Tide und Low Tide: Die Uhrzeit ist euer bester Freund, wenn ihr surft. Achtet darauf, wann High Tide, also das Wasser am Höchststand (Flut), oder am Tiefstand, also Low Tide (Ebbe), ist. Das ist besonders bei Reef Breaks sehr wichtig.
- Green Wave: Eure erste Green Wave vergesst ihr nicht, denn dann habt ihr die White Wash hinter euch gelassen und gehört zu denen, die ungebrochene Wellen surfen können. Hooray!
- Barrel: Einmal in einer Barrel sein, ist der große Traum eines jeden Surfers: Es ist das klassische Bild, das man vor sich hat, wenn man ans Surfen denkt. Eine Barrel oder Tube ist eine steile Welle, die in eine Richtung bricht, aber so, dass sich auf einer Seite eine Öffnung bildet, in der man surfen kann.
Ersurft euch die Welt
Habt ihr euer Traumziel gefunden und wollt jetzt surfen lernen? Dann, ab mit euch in die Wellen dieser Welt! Sobald ihr die erste Welle gestanden habt – das verspreche ich euch – lässt euch das Surfen nicht mehr los. Vielleicht habt ihr ja auch noch einen guten Tipp, wo man die besten Anfängerwellen bekommt – hinterlasst mir gerne einen Kommentar.