Schon Peter Fox stellte in seinem Lied „Schwarz zu Blau“ fest, dass er Berlin „zum Atmen braucht“ – und damit wird er nicht der einzige sein. Doch nicht nur Berliner wissen, was sie an ihrer Stadt so schätzen, auch Millionen von Touristen pilgern jedes Jahr in die Stadt der Mauer, der Currywurst und der Vielfältigkeit.

Berlin, du bist so wunderbar, Berlin!“, heißt es in einer bekannten Werbung und viele von euch durften das auch sicherlich schon hautnah in der deutschen Hauptstadt auf die Probe stellen. Mir ist zu Ohren gekommen, dass es aber auch einen kleinen Anteil unter euch geben soll, der sich Berlin bisher hartnäckig entziehen konnte – sei es nun unfreiwillig oder aus freien Stücken. Mit meinem Stadtspaziergang Berlin möchte ich euch zu den bedeutendsten und bekanntesten Punkten der geschichtsträchtigen Stadt führen. Und vielleicht sagt auch ihr hinterher: „Berlin, du bist so wunderbar, Berlin!“

Stadtspaziergang Berlin

Besucht die Siegessäulespaziert durch das Brandenburger Tor

geht am Denkmal für die ermordeten Juden in euch

genießt anschließend Schokolade am Gendarmenmarktruht euch am Berliner Dom aus

schlendert weiter durchs Nikolaiviertelund hängt am Alex ab

staunt in den Hackeschen Höfenund besucht Angela und Co.

Ein Stadtspaziergang zu den schönsten Sehenswürdigkeiten in Berlin

Hinauf zur Goldelse

Natürlich gibt es in Berlin unzählige Ausgangspunkte für eine Tour, vorbei an den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Mein Stadtspaziergang Berlin beginnt an der Station „Tiergarten“, genauer gesagt direkt ‚unter‘ der Berliner Siegessäule, auf die ihr auch schon gleich ein Auge werfen solltet. Erbaut zur Erinnerung an vier siegreiche Schlachten der deutschen Armee, besticht sie vor allem durch die goldene Figur an ihrem Ende. Goldelse, Viktoria – die Dame mit dem Lorbeerkranz in der einen und dem Feldzeichen mit Eisernem Kreuz in der anderen Hand hört auf viele Namen. Vielleicht wollt auch ihr der Siegesgöttin einen eigenen Spitznamen geben? Nachdem ihr eure Hälse nun lang genug gereckt habt, solltet ihr auch einen Aufstieg auf die Säule wagen, denn der Ausblick von dort ist herrlich. Die Stadt, die ihr heute zu Fuß erobern werdet, liegt direkt unter euch! Nach dem Abstieg solltet ihr der Straße des 17. Juni in Richtung des Brandenburger Tors folgen, oder ihr lauft durch die grüne Oase des Großen Tiergarten hinauf zum Tor.

Stadtspaziergang Berlin, Siegessäule

Das Brandenburger Tor

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber wenn das Wort „Berlin“ fällt, muss ich sofort an die Mauer, Currywurst und im Besonderen an das Brandenburger Tor denken, welches natürlich DAS Wahrzeichen der Stadt schlechthin ist. Seid ihr der Straße des 17. Juni gefolgt, könnt ihr es gar nicht verfehlen, denn ihr lauft direkt darauf zu. Könnt ihr euch vorstellen, dass hier früher sogar reger Autoverkehr herrschte? In der heutigen Zeit absolut undenkbar. Die Bedeutung des Tores für Deutschlands und vor allem Berlins Geschichte ist so vielschichtig, dass ich euch, plump gesagt, ellenlange Vorträge halten müsste. Merken solltet ihr euch, dass es die Grenze zwischen Ost- und West-Berlin markierte und nach 1990 ein Symbol der Wiedervereinigung wurde. Wollt ihr euch übrigens mal einen richtigen Luxus gönnen, solltet ihr in das Hotel Adlon Kempinski neben dem Brandenburger Tor einkehren. Das prestigeträchtige Hotel glänzt mit luxuriöser Ausstattung und die Köche und Pâtissiers verstehen ihr Handwerk mehr als exzellent!

Das Brandenburger Tor in Berlin am Abend.

Das Mahnmal für die ermordeten Juden Europas

Steht ihr vor dem Brandenburger Tor, solltet ihr euch nach rechts wenden und der Ebertstraße folgen. Nach kurzem Fußmarsch sollte euch linker Hand eine zunächst merkwürdig anmutende Konstruktion auffallen: Unterschiedlich hohe Blöcke sind parallel zueinander aufgestellt, sodass sich kleine Gänge zwischen den Blöcken bilden, durch die man hindurchgehen kann.

Es lässt viele Besucher oftmals sprachlos dastehen

Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas, auch Holocaust Mahnmal genannt, wurde 2005 eingeweiht und lässt viele Besucher oftmals sprachlos dastehen. Die Ansammlung von Betonblöcken wirkt schier erschlagend und ein jeder deutet die Blöcke anders: Grabsteine, Denkmäler, Asche der Verstorbenen. Vielleicht seht ihr ja etwas ganz anders darin? Einen Gefallen solltet ihr mir aber tun, wobei ich davon ausgehe, dass ihr so vernünftig seid: Springt nicht auf oder klettert nicht an den Blöcken herum oder stemmt euch gar für ein Foto gegen sie. Fehlender Respekt an diesem Mahnmal wird überhaupt nicht gerne gesehen und ist auch wirklich nicht angebracht.

Gendarmenmarkt – Blickfang Berlins

Mit einem kleinen Kloß im Hals geht es nun zum sogenannten Gendarmenmarkt, einem Platz in Berlins historischer Mitte, der von vielen als „schönster Platz“ der ganzen Stadt angesehen wird. Wie Wächter stehen der Französische Dom und der Deutsche Dom an den Außenkanten des Platzes und flankieren das Konzerthaus Berlin in ihrer Mitte. Während der Weihnachtszeit findet hier der Weihnachtszauber am Gendarmenmarkt statt, beleuchtete Hütten und Zelte zieren hierbei den gesamten Platz und tauchen die Dome und den Konzertsaal in ein atemberaubendes Licht. Sollte euch jetzt schon der Sinn nach einer kleinen Köstlichkeit stehen, empfehle ich euch einen Besuch im Fassbender & Rausch Schokoladenhaus. Hier findet ihr nicht nur die schokoladigen Versionen der Berliner Sehenswürdigkeiten, auch der Kaffee und vor allem die heiße Schokolade sowie der Kuchen sind hervorragend und stärken euch für die noch vor euch liegenden Kilometer.

Stadtspaziergang Berlin, Gendarmenmarkt, Konzerthaus

Museumsinsel & Berliner Dom

Vom Gendarmenmarkt aus ist es nur ein Katzensprung bis zu Berlins Lustgarten und dem angrenzenden Berliner Dom. Die Wiese vor der größten Kirche Berlins wird im Sommer gerne zur Liegewiese umfunktioniert – Entweder, um sich etwas Entspannung vom hektischen Alltag zu gönnen oder aber, um seine müden Füße etwas zu entlasten. Im Innern der Kirche könnt ihr eine wundervolle Orgel bewundern oder in die Kaisergruft hinabsteigen, in der zahlreiche Mitglieder der Familie Hohenzollern liegen. Wollt ihr gerne etwas ebenso spektakuläres, aber weniger gruseliges sehen, solltet ihr mal an einem der zahlreichen Gemeindesgottesdienste teilnehmen. Besser lässt sich die Schönheit der Kirche nicht bewundern. Für Museumsfreunde habe ich hier noch einen heißen Tipp, denn der Berliner Dom befindet sich auf der sogenannten Museumsinsel. Das absolute Highlight ist wohl die Büste der Nofretete im Neuen Museum. Unbedingt ansehen, aber bitte früh genug um eine Karte bemühen!

Stadtspaziergang Berlin, Berliner Dom, Lustgarten, Museumsinsel

Das Nikolaiviertel

Euer Weg führt euch nun ins wunderschöne Nikolaiviertel, das direkt an die Spree grenzt. Solltet ihr euch verlaufen, orientiert euch einfach an den Türmen der Nikolaikirche, diese werden euch sicher ans Ziel führen. Überzeugen wird euch das Viertel mit seinen urigen Gassen, den kleinen, ausgefallenen Geschäften und seinem ganz besonderen Charme.

Hier sind die Dimensionen kleiner und die Leute ruhiger.

Manchmal hat man das Gefühl, dass die Uhren in diesem Abschnitt Berlins etwas anders gehen als im Rest der Stadt und irgendwie bekomme ich auch hier immer das Gefühl, so gar nicht mehr im eigentlichen Berlin zu sein, denn hier sind die Dimensionen kleiner und die Leute ruhiger. Sehenswert sind hier das Ephraim Palais und das Knoblauchhaus. Keine Sorge, der Name stammt lediglich vom ehemaligen Besitzer, dem Nadlermeister Johann Christian Knoblauch.

Stadtspaziergang Berlin, Nikolaiviertel bei Nacht

Der Alexanderplatz

Der nächste Halt unseres Stadtspaziergangs kündigt sich, wie auch schon beim Nikolaiviertel, aus der Ferne an. Der Berliner Fernsehturm weist euch den Weg zum Alexanderplatz. Shoppingbegeisterte werden nun vor Freude in die Luft springen, denn das angrenzende Alexa sollte den Shoppinghunger stillen. Alle anderen sollten sich derweil die Weltzeituhr ansehen oder aber einen Abstecher zum Park Inn by Radison machen, in dem es sich nicht nur gut schlafen lässt. Wollt ihr den hohen Eintrittspreis des Fernsehturms umgehen, solltet ihr euch mit dem Fahrstuhl des Hotels für einen weitaus geringeren Preis zur Panorama Plattform fahren lassen. Von hier oben habt ihr ebenso einen fantastischen Blick über Berlin und könnt mit einem Fernrohr sogar noch etwas weiter blicken. Nach dem Abstieg bitte wieder die Shopper abholen und sich auf den letzten Abschnitt des Spaziergangs begeben.

Hackesche Höfe

Der Hackesche Markt sollte Ausgangspunkt für eure später stattfindende Kneipentour sein. Welche der vielen Bars oder Kneipen ihr auswählt, ist eigentlich völlig egal, die Auswahl reicht von Irish Pubs über urige Kneipen mit Schummerlicht bis hin zu hippen Restaurants. Vorher solltet ihr euch aber unbedingt die Hackeschen Höfe selbst ansehen! Wusstet ihr, dass sie das größte geschlossene Hofareal in ganz Deutschland sind? Besonders schön anzusehen sind die reich verzierten Fassaden und wer mag, sollte sich eine Show im Varieté Chamäleon ansehen. Zahlreiche, schmucke Läden sollten für jeden von euch etwas in ihren Auslagen haben. Ein Blick lohnt sich!

Der Reichstag

Immer an der Spree entlang, macht ihr euch nun auf zum letzten Punkt des Stadtspaziergangs, bei dem getreu dem Motto „das Beste kommt zum Schluss“ auch das Reichstagsgebäude und das Bundeskanzleramt auf keinen Fall fehlen darf. Vergeht noch einige Zeit bis zu eurem Berlin Aufenthalt, solltet ihr euch schon jetzt um Karten für eine Führung durch das Reichstagsgebäude und die dazugehörige Kuppel kümmern, denn ein Besuch hat mehrere Wochen Vorlaufzeit. Die Führungen sind vollkommen kostenfrei und der Blick, der sich euch von der Kuppel aus bietet, ist phänomenal. Mindestens genau so interessant ist die Tatsache, dass man sich gerade in dem Gebäude befindet, in dem quasi „Politik gemacht wird“. Regelmäßig finden hier Sitzungen im Plenarsaal statt und seit 1994 tritt genau hier die Bundesversammlung zusammen, um den deutschen Bundespräsidenten zu wählen. Berlin kann man übrigens ganz super auch kostenlos erleben, ich habe euch zusammengefasst wie.

Die Glaskuppel des Reichstags ist wirklich beeindruckend bei einem Bummel durch Berlin.

Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber mir qualmen nach den 10 Kilometern doch ganz schön die Füße. Aber spannend und lehrreich war es allemal, oder? Ich hoffe, dass euch mein Stadtspaziergang Berlin die deutsche Hauptstadt etwas näher bringen konnte und ihr euch nun umso mehr fragt, warum ihr dem schönen Berlin nicht schon viel früher einen Besuch abgestattet habt. Sollte Berlin immer noch nicht so „euer Fall“ sein, findet ihr vielleicht bei meinen anderen Stadtspaziergängen eine Metropole, die euch mehr zusagt. Ik kann euch nur enes raten: Jebt Berlin ne Schangse! Ihr werdet es nich bereun!

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Entdeckt Berlin