Ihr plant eine Reise nach Australien und wollt das Northern Territory erkunden, doch wisst vor lauter Vielfalt nicht, wo euer Abenteuer beginnen soll? Ich zeige euch die Top fünf der schönsten Nationalparks im Northern Territory, die euch mit Naturoasen, Farbkontrasten und einer lebhaften Flora und Fauna verzaubern.
Das Northern Territory Australiens ist mit so einer berauschenden Natur gesegnet, dass euch der Mund offen stehen bleiben wird. Und doch unterscheidet sich die Landschaft im tropischen Norden mit seinen natürlichen Pools, die von Wasserfällen und grün bewachsenen Felsformationen umgeben sind, von der im südlichen Northern Territory. Das Rote Zentrum, wie man es auch nennt, wird von endlosen, trockenen Landschaften durchzogen. Diese sind mit gigantischen, tiefroten Felsen und einer einmaligen Pflanzenwelt geziert. Doch auch wenn man es auf den ersten Blick vielleicht kaum vermuten mag, sind die Nationalparks im Northern Territory Heimat unzähliger Tierarten – vor allem vieler exotischer Vögel – und somit ein echtes Paradies für Abenteurer und Naturfreunde. Ich zeige euch, wo ihr die fünf schönsten Nationalparks im Northern Territory findet.
Die schönsten Nationalparks im Northern Territory
Nitmiluk Nationalpark
Der ehemalige Katherine Gorge Nationalpark trägt heute den Namen Nitmiluk Nationalpark und liegt nur 30 Kilometer nördlich der 6.000 Einwohner Stadt Katherine. Die Jawoyn Aborigines nennen den Nationalpark ihr Zuhause, also nutzt die Chance und bekommt Einblicke in die zehntausende Jahre alte australische Kultur der Ureinwohner und in die spektakulären Entfaltungen der Natur, die sich über Millionen von Jahre zugetragen hat.
Die Nitmiluk (Katherine) Gorge ist wohl das bekannteste Naturphänomen des Parks: Bestehend aus unzähligen Schluchten, durch die sich der Katherine River zieht, hat sich hier ein natürliches Kunstwerk entwickelt. Auf dem Boot könnt ihr die Schlucht durchqueren und den atemberaubenden Anblick auf die gigantischen Sandsteinfelsen genießen, die von grünen Pflanzen und Bäumen bewachsen sind und den blau schimmernden Fluss umrahmen.
Süßwasserkrokodile und Wasserfälle
Buschwanderungen ermöglichen es euch, diese fast unwirkliche Landschaft von Süßwasserpools und Wasserfällen, beeindruckenden Schluchten und seltenen Pflanzen sowie Tiere zu entdecken. Ganze 450 Pflanzenarten und eine besonders exotische Vogelwelt fühlen sich hier heimisch. Auch Süßwasserkrokodile sind sehr typisch, während sich Salzwasserkrokodile hier nur selten blicken lassen.
Der Park ist zwar ganzjährig geöffnet, allerdings kann es in der Regenzeit zu Überschwemmungen kommen, sodass einige Abschnitte nur eingeschränkt zugänglich sind. Daher ist die beste Reisezeit für den Nitmiluk Nationalpark von Mai bis November, außerhalb der Regenzeit.
Für die hart gesottenen und erfahrenen Wanderer unter euch empfehle ich den knapp 60 Kilometer langen Jatbula Trail, der euch an vielen Highlights des Parks vorbeiführt: Die Crystal und die bekannten Edith Falls Wasserfälle sind neben der Amphitheater Schlucht Teil der Route. Sogar die Künste der Aborigines in Form von Felsmalereien könnt ihr auf dem Weg entdecken. Doch die Tour ist sehr anstrengend und kann bis zu fünf Tage dauern. Unvergessliche Tage, die ihr mit Wandern, Zelten und Schwimmen in den Gewässern verbringen könnt, allein mit der Natur. Wer nicht so gut zu Fuß unterwegs ist, kann sich diese majestätische Landschaft auch von oben bei einem Helikopterflug anschauen oder mit dem Kanu oder Boot über das Wasser fahren und den märchenhaften Sonnenuntergang genießen. Die Katherine Hotsprings zählen ebenfalls zu den beliebten Phänomenen der Region: Die warmen Thermalquellen laden nicht nur zum Baden in einer natürlichen Badewanne, sondern auch zu idyllischen Spaziergängen und einem erholsamen Picknick am Katherine River ein.
Naturoase im Litchfield Nationalpark
Auf 1.500 km² erstreckt sich die Landschaft des Litchfield Nationalpark, der im Nordwesten des Northern Territory liegt. Der Nationalpark ist das Zuhause der Wagait Aborigines. Viele Wasserfälle und Badestellen locken euch in die erfrischenden Gewässer, in denen ihr bedenkenlos baden könnt, wenn keine Warnschilder aufgestellt sind. Besuchen solltet ihr auch die Wangi und die Florence Falls im Monsunregenwald, wo ihr in den Pools mit glasklarem Wasser schwimmen könnt.
Obwohl der Nationalpark das ganze Jahr über zugänglich ist, empfiehlt es sich, eher im australischen Winter zu kommen, da von Dezember bis März der Niederschlag sehr hoch ist. Auch, weil die Temperaturen dann mit „nur noch“ 30°C am Tag angenehmer sind als im Sommer.
Das Buley Rockhole besteht aus winzigen Wasserfällen, die stufenartig den roten Canyon hinunterfließen und am unteren Ende zum Baden in einem phänomenalen Ambiente einladen. Perfekt, um ausgiebige Buschwanderungen und Tierbeobachtungen, zum Beispiel der vielen Kakadus und seltener Fledermäuse, mit einer angenehmen Erfrischung enden zu lassen. Genießt das Wildlife-Feeling beim Camping bei einem Picknick oder am Lagerfeuer und lernt andere Reisende kennen. Besser könnte man wohl kaum spannende Geschichten über seine Australien Roadtrips austauschen, oder? Campingspots findet ihr beispielsweise direkt an den Wangi Falls – welch einmalige Kulisse zum Einschlafen!
Uluru-Kata Tjuta Nationalpark
Der Uluru-Kata Tjuta Nationalpark ist viel mehr als nur Uluru, das Wahrzeichen Australiens, das so viele Reisende ins Outback lockt. Der Ayers Rock, wie er auch genannt wird, ist der weltweit bekannte Berg, der mitten aus dem flachen Outback 350 Meter empor ragt und sogar 863 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Ganze 550 Millionen Jahre hat er bereits auf dem Buckel. Mindestens genauso spannend ist aber auch die übrige Landschaft des Nationalparks. Hier befinden sich zum Beispiel auch die Kata Tjuta, was übersetzt „viele Köpfe“ bedeutet. Sie bestehen aus zahlreichen Felsen, die man auch „The Olgas“ nennt und das Bild des Roten Zentrums prägen.
Über 1.300 km² erstreckt sich die Landschaft im äußersten Südwesten des Northern Territory, sie zählt sowohl zum UNESCO Weltnatur- als auch Kulturerbe. Die Tier- und Pflanzenwelt im Nationalpark ist optimal an das extrem trockene Klima angepasst. So gibt es sogar Pflanzenarten, die auch nach Buschfeuern noch überleben. 170 Vogelarten fühlen sich unter den extremen Wetterbedingungen wohl, ebenso wie die für Australien typischen Tiere: Wallabys und Kängurus, Dingos oder auch Emus.
Majestätische Landschaft
Wer den Uluru-Kata Tjuta Nationalpark entdecken will, sollte die Wanderung am Fuße von Uluru auf knapp elf Kilometern nicht verpassen, auf der ihr die artenreiche Tier- und Pflanzenwelt entdecken könnt. Die Route führt um Uluru herum, sodass ihr ihn aus allen Perspektiven erleben könnt. Bedenkt, dass ein Besteigen des Uluru einer Missachtung der Kultur der Aborigines gleichkommt – ab Oktober 2019 wird dies deshalb auch offiziell verboten sein. Bei geführten Touren im Nationalpark erfahrt ihr mehr über die Kultur der Ureinwohner und die Geschichte der Natur.
Informiert euch vorab unbedingt über die Parkregeln. Diese sind sehr streng und es können hohen Geldstrafen folgen.
Eintritt zum Uluru-Kata Tjuta Nationalpark:
Für 25 AUD könnt ihr den Nationalpark für drei Tage besuchen. Wer länger bleiben möchte, für den empfiehlt sich ein Jahrespass für 32,50 AUD.
Beste Reisezeit für den Uluru:
Am besten kommt ihr im australischen Frühling oder Herbst her, denn dann sind die Temperaturen zwischen 10°C nachts und 30°C am Tag am angenehmsten.
Faszination pur gibt es auch am Mutitjulu Waterhole, einem Wasserloch im trockenen Roten Zentrum zwischen den majestätischen Felsen, das vor allem von den Tieren als Wasserstelle genutzt wird. Auf spannenden Wanderwegen könnt ihr hier durch die Vergangenheit spazieren und Millionen Jahre alte Naturphänomene sowie die künstlerischen Relikte der Aborigines entdecken. Nicht zuletzt erwartet euch natürlich noch der Klassiker: Ein Sonnenuntergang am Uluru. Wie die untergehende Sonne das Outback und den Uluru in ein tiefes, dunkles Rot taucht, ist ein Bild, das ihr nie mehr vergessen werdet. Doch das wahre Highlight ist der Nachthimmel: Die Milchstraße zieht sich klarer denn je durch den schwarzen Himmel und Abermilliarden Sterne leuchten im Nachthimmel. Mit Verschwinden der Sonne sinken aber auch die Temperaturen, also krabbelt schnell ins warme Zelt, damit ihr fit für einen neuen Tag voller Abenteuer seid.
Kakadu Nationalpark
Der etwa 170 km südöstlich von Darwin gelegene Kakadu Nationalpark im Norden des Northern Territory zählt zu den bekanntesten und schönsten Nationalparks in Australien. Nicht ohne Grund wurde er von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes und Weltnaturerbes aufgenommen. Auf fast 20.000 km² erstreckt sich eine tropische Landschaft, sodass ich den Park auch ohne Zweifel in meine Top fünf der schönsten Nationalparks im Northern Territory aufgenommen habe.
Der Park, der auch von Krokodilen gern bewohnt wird, war Filmkulisse für die australische Komödie Crocodile Dundee.
Der Park ist durch Wald- und Feuchtgebiete, Berglandschaften und Täler, Wasserlöcher und trockene Ebenen geprägt, die von einigen Flüssen und Bächen durchzogen werden. Unglaubliche 600 Pflanzenarten und fast 300 Vogelarten fühlen sich hier neben vielen verschiedenen Säugetieren heimisch. Außer den typischen Bewohnern Australiens wie verschiedensten Känguruarten, Dingos und Fledermäusen, sind auch Süß- und Salzwasserkrokodile im Kakadu Nationalpark zu Hause. Die Wanderwege, vor allem in der South Alligator Region, bieten euch einige optimale Spots zur Beobachtung der Tiere.
Jahrtausende alte Kunst
In der East Alligator und der Nourlangie Region findet man vor allem die Aboriginekunst: Mit über 5.000 Kunststätten ist dies die größte Ansammlung der Künste der Aborigines. An der Felslandschaft Ubirr findet ihr eine beeindruckende Open-Air Galerie, in der ihr die Werke an den Felswänden bestaunen könnt.
Nur mit dem Kakadu Nationalpark Pass für 25 AUD könnt ihr den Park betreten. Dieser erlaubt euch einen Aufenthalt von zwei Wochen und die Nutzung der vorhandenen Campingplätze für einen kleinen Aufpreis.
Beste Reisezeit:
Der Park liegt im tropischen Gebiet Australiens: Um den Monsun zu meiden, reist ihr am besten zwischen Mai und November an. Zu dieser Zeit sind die Tage trocken und von Sonne geprägt, nachts wird es aber relativ kühl. Dies ist auch die optimale Zeit für Tierbeobachtungen.
Die Yellow Water Region ist mit Feuchtgebieten durchzogen. Erkundet hier die typischen Billabongs, die durch die Monsune entstehen und in der Trockenzeit wieder verschwinden. Mit dem Boot könnt ihr über den Fluss fahren und Krokodile oder exotische Vögel entdecken. Faszination pur erwartet euch in der Jim Jim und Twin Falls Region.
Die Jim Jim Falls stürzen vor allem nach der Monsunzeit mit tosenden Wassermassen aus dem gleichnamigen Creek aus 200 Metern in die Tiefe. Am unteren Ende herrscht pure Idylle. Hier, wo sich das Wasser seicht an die rötlichen Felswände schmiegt und einen großen natürlichen Pool bildet, der mit seinem glasklaren Wasser zur Abkühlung einlädt. Das Tolle: Hier kann bedenkenlos geschwommen werden. Krokodile, die sich hierher verirren, werden unmittelbar von den Parkrangern umgesiedelt. Schwimmen könnt ihr auch bei Gunlom, Maguk und den Motor Car Falls, wo ihr euch nach anstrengenden Wanderungen durch den Busch in den natürlichen Pools erfrischen könnt. Wer die Vorräte aufstocken muss, einen frischen Kaffee, Gebäck oder auch Medikamente und Benzin braucht, der findet all das im Ort Jabiru, der mitten im Park gelegen ist.
Watarrka Nationalpark
Westlich von Alice Springs, im Südwesten des Northern Territory, liegt der Watarrka Nationalpark, der besonders für die beeindruckende Kings Canyon Schlucht bekannt ist, welche sogar die Größte in ganz Australien ist.
Der Watarrka Nationalpark kann ganzjährig besucht werden. Aufgrund der extrem heißen Sommer empfiehlt sich jedoch eher die Zeit zwischen April und Oktober. Bei Temperaturen von über 35°C darf der Rim Walk am Kings Canyon nur am frühen Morgen durchgeführt werden.
Sie sorgt auch dafür, dass hier ein besonderes Klima herrscht, das trotz der Lage im Roten Zentrum für eine extrem hohe Pflanzenvielfalt sorgt. Der gesamte Park ist von roten Schluchten, Felslöchern und bergigen Landschaften geprägt – ein Paradies für Naturfotografen! Wollt auch ihr den Kings Canyon entdecken, erwartet euch hier eine Panoramaaussicht über unendliche Weiten. Die Höhe und die flache Landschaft ermöglichen es euch, mehrere 100 Kilometer in die Ferne zu blicken. Doch nicht nur das, der Kings Canyon selbst ist ein Naturphänomen: Die Abhänge führen steil in die Tiefe und stechen mit ihrer roten Farbe aus den grün bewachsenen Schluchten heraus. Der Kings Creek zieht sich saisonabhängig durch den Kings Canyon und bildet mit dem von Felswänden umrandeten Wasserloch und den leuchtend grünen Pflanzen das reinste Eldorado mitten im Outback.
Auf dem Kamel durch das Outback
Nicht nur bei einer Wanderung könnt ihr den Watarrka Nationalpark erkunden: Schnappt euch ein Quad oder ein Kamel und entdeckt die weiten Landschaften des Nationalparks im Northern Territory auf eine ganz besondere Weise.
Ihr habt auch die Chance, Touren zu buchen und in kleinen Gruppen kulturelle Erfahrungen zu sammeln. Dabei lernt ihr mehr über die Ureinwohner und die Natur, während ihr mit dem Allradantrieb durch das Outback düst. Am besten startet ihr euer Abenteuer ab Alice Springs, wo ihr die Gelegenheit habt, ein bisschen in das Leben im Outback einzutauchen und zu sehen, wie die Menschen hier leben, mitten im australischen Zentrum fernab der Küstenmetropolen.
Regeln in den Nationalparks im Northern Territory
Sicher seid auch ihr jetzt beeindruckt von den Nationalparks im Northern Territory und wollt sie entdecken? Damit sie uns und noch vielen Generationen nach uns weiterhin mit ihrem Anblick und der Tierwelt begeistern, müssen wir dafür sorgen, dass die Natur erhalten bleibt. Aber auch für eure eigene Sicherheit gibt es ein paar wichtige Grundsätze. Haltet euch bitte immer an die folgenden Regeln, wenn ihr die Nationalparks Australiens besucht:
- Keinen Müll hinterlassen
- Auf den vorgegebenen Routen und Straßen bleiben und nur in vorgegebenen Camping Areas übernachten
- Wilde Tiere nicht füttern und ihnen ihren Freiraum lassen
- Die Kunst der Aborigines nicht anfassen
- An Beschilderungen mit Warnhinweisen und Regeln halten
- Die Natur erhalten, wie sie vorgefunden wird
- Wasser immer dabei haben
- Sonnenschutz wie Hut und Sonnencreme und auch Insektenspray mitführen
- Mittagshitze meiden
- Nur dann schwimmen, wenn es erlaubt ist – Gefahr von Krokodilen!
Startet ins Abenteuer Northern Territory
Sicher kanntet ihr einige der Nationalparks im Northern Territory bereits aus Erzählungen oder von Fotos von Freunden, aber ich verspreche euch: Die Magie der Nationalparks im Northern Territory müsst ihr selbst erlebt haben!
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Beitragsbild: Die beeindruckende Katherine Gorge Schlucht | Foto: Sam Earp, Tourism NT