Umgeben von einem Atemzug der Vergangenheit im Augenblick der Gegenwart – lasst euch vom historischen Charme der ehrwürdigen Region San Marino verzaubern und erlebt die Geschichte einer gesamten Nation hautnah.
Wie gerne erzähle ich euch vom la dolce vita und lasse euch an meiner Schwärmerei für Italien teilhaben. Ob ein paar erholsame Tage am Gardasee, ein Partyurlaub in Rimini oder der Neugier auf der Spur bei einer Städtereise nach Rom – das temperamentvolle Italien weiß am Ende jede rümpfende Nase zu überzeugen. Um das Bild dieser herrlichen Urlaubsregion zu vervollständigen, möchte ich euch heute einmal die Republik San Marino etwas genauer vorstellen. Obwohl es der drittkleinste Staat in ganz Europa ist und zudem auch noch stolze Jahre auf dem Buckel trägt, hat es San Marino faustdick hinter den Ohren. Macht euch also auf etwas gefasst!
San Marino auf einen Blick
Beschützt und behütet – das ist San Marino
Umgeben von den wunderschönen Regionen Emilia-Romagna und Marken, ist San Marino bestens im Herzen Italiens behütet. Schutz bieten aber nicht nur die Regionen in der Nachbarschaft, sondern einst auch der Berg Titano, der für San Marino eine ganz besondere Rolle spielt. Hierher flüchtete nämlich der heutige Urgründer San Marinos im Zuge der Christenverfolgung. Nicht wenige taten es ihm gleich und so führte eins zum anderen, dass sich eine Gesellschaft auf dem Berg Titano gründete. Nicht minder zu beachten ist daher der Name des Urgründers: Marinus, italienisch San Marino, hieß der gute Mann – womit die Herkunft des Städtenamens erklärt sein dürfte. Und auch die heutige Hauptstadt trägt keinen geringeren Namen als San Marino.
Sehenswürdigkeiten in San Marino
Kaum eine Stadt repräsentiert die Region besser als ihre altertümliche und wunderschöne Hauptstadt San Marino. Geziert von historischen Bauwerken und bedeutenden Places to see versprüht San Marino einen ganz besonderen Charme. Doch sobald ihr in der Stadt angekommen seid, werdet ihr merken, dass sich die Menge an Touristen hier nicht nur zum Sightseeing versammelt. Die engen Gassen der urigen Altstadt laden nämlich herzlich zum Schlendern ein, um sich nach Herzenslust in den unzähligen Boutiquen, Souvenirläden und Geschäften umzuschauen. Das hat sich natürlich längst herumgesprochen – so wundert euch nicht, wenn euch daher gesalzene Preise erwarten. Eine Stadt, die mit ihrer Ursprünglichkeit verzaubert und an vergangene Zeiten erinnert, dem modernen Leben aber dennoch in nichts nachsteht: Seid gespannt, was euch hinter den mittelalterlichen Stadtmauern, die San Marino gleich von drei Seiten umgeben, erwartet.
Palazzo Publico
Der wohl zentralste Platz der Stadt ist der Palazzo Publico, auf dem das Rathaus samt Regierungssitz thront und mit seiner hellen Fassade ins Auge sticht. Wie ihr ja bereits wisst, hat der Monte Titano eine ganz besondere Bedeutung für die Einwohner San Marinos, und so ist es auch keine große Überraschung, dass diese bedeutsame Gebäude aus dem Gestein des Berges gebaut wurde. Das Innere des Rathauses ziert selbstverständlich kein weniger bedeutsames Gemälde als das vom heiligen San Marino. Nicht aber nur die alleinige Betrachtung des Rathauses sorgt hier für reges Interesse, sondern vor allem der Moment, wenn die Wachen ihre Schicht wechseln. Habt ihr Glück und seid zufällig über den ersten April oder ersten Oktober vor Ort, schneit ihr direkt in die Feierlichkeiten des Regierungswechsel rein. Die Staatsoberhäupter werden nämlich alle sechs Monate neu gewählt.
Basilika San Marino
Das aber bedeutsamste Bauwerk der Hauptstadt ist und bleibt die Basilika San Marino auf dem Piazza della libertá. Auch hier herrscht eine sehr mittelalterliche Atmosphäre vor, was wohlmöglich an der Verbindung zwischen Kirche, Wehrgängen und -türmen der Rocca Guaita liegen mag. Während ihr hier nämlich die höchste Kirche der gesamten Region bestaunen könnt, trennen euch nur wenige Meter vom Monte Titano. Besteigt ihr also die Treppe zur Rocca Guaita, gelangt ihr zu einer bedeutsamen Burg aus vergangener Zeit. Nehmt euch ruhig ein paar Stündchen Zeit, um diese Festung sowohl von innen als auch von außen zu besichtigen, denn im Inneren befindet sich ein vielversprechendes Waffenmuseum.
Museen in San Marino
Und was die Aussicht von diesem hohen Punkt angeht, so kann ich euch sagen, ist er beinahe überwältigend. Mit Blick über die Hauptstadt bis hin zur Küste der Adria umschleicht euch ein großartiges Gefühl der Freiheit. Kleiner Tipp: Entspricht das Waffenmuseum nicht euren Interessen, werdet ihr noch eine Reihe anderer Museen in der Stadt besichtigen können. Unter anderem gibt es nämlich auch ein Briefmarken-Münzmuseum, ein Staatsmuseum, ein Ferrari-Museum und ein Foltermuseum. Wer sich für das Foltermuseum entscheidet, sollte sich aber im Vorfeld darüber im Klaren sein, dass hier grausame Methoden aufgezeigt werden, mit denen man in früheren Zeiten Verbrechern ein Geständnis entlockt hat. Daher rate ich euch unter Umständen von einem Besuch mit kleinen Kindern ab und empfehle auch euch starke Nerven.
Festungsmauer Rocca Guaita
Ein besonderes Augenmerk möchte ich aber vor allem auf die Festungsmauern der Stadt legen. Denn die sind keine durchzogenen Mauern, wie ihr es vielleicht von anderen Städten kennt, sondern drei Türme, die auf den höchsten Erhebungen des Monte Titanos für Schutz sorgen. Das Trio der Rocca Guaita, Rocca della Fratta und Rooca Montale, allesamt nach den Gipfeln benannt, auf denen sie thronen, sorgt nicht nur für ein einprägendes Stadtbild, sondern ziert zugleich auch das Landeswappen. Bis auf den Rocca Montale sind die Türme heute für Besucher öffentlich zugänglich und beherbergen ein ehemaliges Gefängnis sowie ein Museum zu Ehren des heiligen Marinos.
Entdeckt Region und Umgebung
Selbstverständlich hat die Region San Marino mehr zu bieten als ihre geschichtsträchtige Hauptstadt. Das Dorf Borgo Maggiore ist zum Beispiel ebenfalls einen Besuch wert. Da die verschiedenen Städte der Region von enormen Höhenunterschieden dominiert werden, habt ihr die Möglichkeit, zwischen der Hauptstadt und dem kleinen Dörfchen mit einer Seilbahn zu pendeln. Es sei denn ihr seid gut zu Fuß und habt eine gute Kondition im Gepäck, dann ist solch ein kleiner Wanderausflug sicherlich auch eine ganz schöne Idee. Plant euren Besuch am besten an einem Donnerstag Morgen, denn dann findet in Borgo Maggiore ein antiker Markt statt, auf dem ihr wunderbar feilschen könnt – dass die Italiener für ihr Leben gerne verhandeln und eine nette Plauderei führen, dürfte euch ja inzwischen sicherlich bekannt sein. Der Markt wird wöchentlich auf dem Piazza Grande veranstaltet, auf dem auch ein Palast aus dem 17. Jahrhundert steht, der sich ebenfalls wunderbar für eine Besichtigung anbietet.
Abstecher nach Rimini
Möchtet ihr auch außerhalb von San Marino Ausflüge unternehmen, bietet sich in erster Linie ein Abstecher nach Rimini an. Gerade mal 15 Kilometer ist dieser beliebte Urlaubsort nämlich nur von der Region entfernt und lässt sich daher wunderbar mit dem Bus (Linie 17) für etwa 8€ erreichen. Sowohl für einen gemütlichen Tag am Strand, eine aufregende Sightseeing-Tour oder aber eine unvergessliche Partynacht bietet sich Rimini an, ein Ausflug hierher lohnt sich also allemal.
Worauf wartet ihr noch?
Hättet ihr gedacht, dass die Historie dieser Region so allgegenwärtig, aber dennoch im Einklang mit der Moderne ist? Ich finde, San Marino ist eine unglaubliche Region, die ihr bei einem Aufenthalt in Italien unbedingt einmal besuchen müsst. Mit einem Mietwagen könnt ihr wunderbar die Küste entlang fahren und noch andere wunderschöne Ortschaften kennen und lieben lernen. Einen kleinen Anreiz dafür findet ihr bereits in meinem Reisemagazin.