Die Kathedrale Notre-Dame gilt als eines der Wahrzeichen von Paris. Gemeinsam mit dem Eiffelturm gehört sie zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in ganz Frankreich und erfreute sich jährlich an bis zu 14 Millionen Besuchern. Wie es nach dem Brand im April 2019 weiterging, erfahrt ihr hier.
Frankreichs Hauptstadt Paris ist eine wahre Schönheit unter den modernen Metropolen und das nicht zuletzt wegen ihrer prachtvollen Kathedrale Notre-Dame de Paris. Das ausgerechnet dieses stolze und schöne Wahrzeichen Frankreichs zeitweise eine ungewisse Zukunft vor sich hatte, versetzte nicht nur den Parisern einen Stich ins Herz. Auf dieser Seite erhaltet ihr einen Überblick über die Folgen des fatalen Brandes und erfahrt alles Wissenswerte zu der wunderschönen Kathedrale.
Die Notre-Dame auf einen Blick

Die Geschichte der Notre-Dame de Paris
Die Notre-Dame ist eine der ältesten gotischen Kirchen Frankreichs. Bereits im Jahr 1163 begannen die Bauarbeiten und dauerten bis in das Jahr 1345 an. Während der knapp 200 Jahre langen Bauphase wandelte sich der Stil der Romantik zur Gotik, sodass auch die Notre-Dame nach den ersten 80 Jahren ihrer Erbauung noch einmal umgestaltet wurde. Als der prächtige Bau schließlich fertiggestellt wurde, maß das Längsschiff ganze 128 Meter Länge, 40 Meter Breite und etwa 33 Meter Höhe. Die beiden charakteristischen Türme der Kathedrale, auch Westtürme genannt, reichen sogar knappe 70 Meter in den Pariser Himmel.

Zu Zeiten der Aufklärung wurde die Kirche umgestaltet und schließlich im Zuge der Französischen Revolution geplündert und teilweise beschädigt. Unter Napoleon stand tatsächlich zur Debatte, die damals ziemlich heruntergekommene Kathedrale abzureißen – heute kaum zu glauben, oder?
Als Napoleon im Jahr 1804 in der Notre-Dame de Paris zum Kaiser gekrönt wurde, hing man die Kathedrale mit großen Teppichen aus, um ihren schlechten Zustand zu verbergen. Napoleon setzte sich maßgeblich für die Erhaltung der damals schwer baufälligen Kathedrale ein.
Erst durch den Erfolg des Romans von Victor Hugo Der Glöckner von Notre-Dame (wörtlich übersetzt eigentlich Notre-Dame von Paris) erlangte die Kirche wieder Ansehen und wurde im Zuge dessen in den folgenden Jahrzehnten restauriert. Im Rahmen dieser Sanierungsarbeiten entstand auch der knapp 93 Meter hohe Vierungsturm, der dem Brand im Frühjahr leider nicht standhalten konnte. Seit der Restauration im späten 19. Jahrhundert konnte die Kathedrale wieder zahlreiche Menschen erfreuen und ist heute ein nicht wegzudenkender Teil des Stadtbildes von Paris. Seit 1905 befindet sich die Kathedrale in Staatsbesitz und zählt seit 1979 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Für die Jahre 2019 bis 2022 war eine weitere Sanierung geplant, die im April 2019 begann.

Besichtigung der Notre-Dame?
Die Notre-Dame de Paris liegt mitten im Herzen der Stadt auf der kleinen Insel Île de la Cité in der Seine. Aufgrund des Brandes im Frühjahr 2019 war die Kathedrale erst einmal bis auf unbestimmte Zeit geschlossen. Mittlerweile könnt ihr die Kathedrale aber wieder problemlos besichtigen. Möchtet ihr das Wahrzeichen bei eurem Städtetrip besuchen, dann kommt am besten mit der Metro U4 und steigt an der Haltestelle Cité aus.
Metro 4 – Station: Cité
RER B, C – Stationen: Saint-Michel – Notre-Dame
Besichtigen könnt ihr die Kathedrale genau wie vor dem Brandunglück übrigens völlig kostenfrei. Lediglich der Aufstieg in die Türme der Kathedrale kostet 10€ Eintritt, für EU BürgerInnen bis 25 Jahre ist er ebenfalls kostenfrei.

Was geschah am 15. und 16. April 2019?
Anfang April 2019 begannen die Restaurationsarbeiten an der Notre-Dame de Paris. Die Sanierung sollte insgesamt etwa 150 Millionen Euro kosten und voraussichtlich vier Jahre dauern. Begonnen wurde mit der Sanierung des Dachstuhls und des Vierungsturmes, da diese Bereiche der Kathedrale größtenteils aus (teilweise über 800 Jahre altem) Holz gebaut waren. Aus Brandschutzgründen gab es auf dem Dachstuhl keine Elektroinstallationen, allerdings eine Rauchmeldeanlage und provisorisch eingerichtetes Licht für die Bauarbeiter.

Am 15. April 2019 wurde gegen Abend, kurz nachdem die Arbeiter die Baustelle verließen, ein Brand gemeldet. Der Brandherd im Dachstuhl breitete sich schnell aus und drohte, die gesamte Kathedrale einzunehmen. Etwa zwei Stunden später stürzte der Vierungsturm ein. Über 600 Feuerwehrleute halfen dabei, den Brand zu löschen und konnten ihn nach vier Stunden auf den Dachstuhl begrenzen, am folgenden Tag um sechs Uhr morgens schließlich ganz löschen. Beschädigt wurden neben dem Vierungsturm und der Turmuhr, die das Feuer nicht überstanden, der Dachstuhl sowie das Deckengewölbe und Wände des Mittelschiffes. Die Ausstattung der Kirche im Inneren blieb erhalten, wurde jedoch durch Schmutz und Hitze beschädigt. Auch die Mauern der Kathedrale haben durch Hitze und Trümmerteile deutlichen Schaden genommen.
Millionen Menschen weltweit konnten die Katastrophe live im TV und in sozialen Medien wie Twitter und Facebook verfolgen. Was folgte, war eine Welle der Empathie und Spendenbereitschaft. Es sollen mehrere Millionen Euro an Spenden zusammengekommen sein, die für die Restaurierung der Notre-Dame verwendet wurden.
Wie ging es danach weiter?
Präsident Macron plante die Wiedereröffnung für das Jahr 2024. Obwohl dies zunächst nicht für realistisch umsetzbar gehalten wurde, feierte Notre-Dame seine Wiedereröffnung tatsächlich am 7. Dezember 2024. Nach 5 Jahren aufwendiger Restaurationsarbeiten, erstrahlt die Kathedrale nun endlich wieder in neuem Glanz.
Cette cathédrale Notre-Dame, nous la rebâtirons. Tous ensemble. C’est une part de notre destin français. Je m’y engage : dès demain une souscription nationale sera lancée, et bien au-delà de nos frontières.
— Emmanuel Macron (@EmmanuelMacron) 15. April 2019
Noch am Abend des Brandes der Notre-Dame twitterte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron:
„Wir werden die Kathedrale wiederaufbauen. Alle zusammen. Das ist ein Teil unseres französischen Schicksals. Ich werde mich dafür einsetzen: Ab morgen wird es eine nationale Spendenliste geben, die weit über unsere Landesgrenzen hinaus geht.“
Nous sommes ce peuple de bâtisseurs. Nous avons tant à reconstruire. Alors oui, nous rebâtirons la cathédrale Notre-Dame, plus belle encore, et je souhaite que cela soit achevé d’ici 5 années, nous le pouvons. Et là aussi nous mobiliserons.
— Emmanuel Macron (@EmmanuelMacron) 16. April 2019
Einen Tag später folgte prompt eine ehrgeizige und kämpferische Ansage:
„Wir sind diese Art von Volk – wir sind Kämpfer. Wir haben einiges zu tun. Und ja, wir werden die Kathedrale Notre Dame wiederaufbauen, noch schöner als sie es vorher war. Ich wünsche mir, dass unsere Arbeit in 5 Jahren vollendet sein wird – wir schaffen das. Wir werden die Menschen dazu ermutigen.“
Paris ist immer eine Reise wert!
Die Notre-Dame de Paris, eines der bedeutendsten Wahrzeichen und Kulturgüter der Stadt, fiel im April 2019 fast gänzlich einem Großbrand zum Opfer. Zahlreiche Menschen arbeiteten unermüdlich und so erstrahlt die Kathedrale seit Dezember 2024 endlich wieder in voller Pracht und bleibt ein Wahrzeichen voller Geschichte, Kultur und Erinnerung. Das Herzstück der Stadt. Aber auch abgesehen von Notre-Dame ist Frankreichs Hauptstadt jeder Zeit eine Reise wert. Schließlich gibt es noch zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten in Paris, die allesamt einmalig sind und die Stadt zu einem ganz besonderen Erlebnis machen!
Erfahrt mehr über Paris
Mit großem Interesse habe ich Ihre Informationen zu Notre Dame und die Brandursache gelesen. Da ohnehin schon lange wissenschaftlich erwiesen ist, dass Raucher potentielle Mörder sind, wäre es doch nur recht und billig, wenn man für jede Schachtel Zigaretten einen Sanierungszuschlag Notre-Dame-de-Paris von 1 Euro erheben würde. Damit schlägt man gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe: der Wiederaufbau kann schneller erfolgen, belastet weniger die Staatskasse und der Zigarettenkonsum wird dadurch weiter sanktioniert.
Hallo Martin,
die Brandursache konnte bisher noch nicht erwiesen werden, so steht es auch im Artikel. Eine nicht richtig ausgedrückte Zigarette ist bislang nur eine Theorie von vielen.
Raucher als potenzielle Mörder zu bezeichnen, soll hier auch nicht Thema sein :-).
Liebe Grüße
Urlaubsguru