Australien ist wahrlich ein Paradies. Pulsierende Städte, geheimnisvolle Inseln, ein schillerndes Korallenriff und fabelhafte Strände. Nicht zu vergessen: das Outback! Mitten im Kontinent in der Weite der Wüste des Red Centers findet ihr echte Naturphänomene. Aber ich möchte noch nicht zu viel verraten!
Der Ayers Rock ist sicherlich jedem von euch ein Begriff. Bilder dieses überdimensionalen Felsens gehen um die Welt und der Stein gilt als Touristenmagnet im Red Center – das Gebiet in der Mitte Australiens, das so bekannt für seinen rötlichen Sand ist. Hier, fernab der Küstenstädte wie Sydney und Melbourne, könnt ihr viel über Australiens ursprüngliche Kultur erlernen und über Mutter Natur staunen. Kommt mit auf meine Abenteuerreise ins australische Outback, wo die Temperaturen auf bis zu 50 Grad steigen, kaum Regen fällt und karge Landschaften bis zum Horizont reichen.
Irgendwo im Nirgendwo: Das Outback in Australien
Anreise | Infrastruktur | Aborigines
Alice Springs | Devils Marbles | Ayers Rock (Uluru)
Die Olgas (Kata Tjuta) | Kings Canyon
Anreise ins Outback
Der beste Ausgangspunkt für euer Abenteuer zum Roten Center ist die Wüstenhauptstadt Alice Springs inmitten des Outbacks. Alice Springs verfügt über einen Flughafen, der die Stadt im Outback mit den australischen Metropolen wie Melbourne, Sydney, Darwin, Cairns, Perth und Adelaide verbindet. Gleichzeitig bedeutet dies natürlich, dass keine Direktflüge nach Alice Springs von Deutschland aus angeboten werden. Damit sich die Reise um die Welt lohnt, würde ich euch empfehlen, mindestens drei Wochen in Down Under zu verbringen und einen Stopp für mindestens drei Tage im Outback einzuplanen.
Wie ihr wisst, ist Australien ein Backpacker-Paradies, aber auch für Urlauber, die exotische Ziele mögen, ein Trendziel. Diejenigen unter euch, deren Reisezeit begrenzt ist, sollten mit dem Flieger aus einer Küstenstadt Australiens in die Mitte des Landes fliegen. Reisende, die viel Zeit und Abenteuerlust mitbringen, können natürlich den weiten Weg mit einem Campervan oder Mietwagen auf sich nehmen.
Von Darwin aus führt euch der berühmte Stuart Highway, oder auch als A87 bekannt, immer gerade aus durch die Mitte des Landes bis zu Port Augusta ganz im Süden. Bis Alice Springs müsst ihr von Darwin im Norden aus rund 1500 Kilometer zurücklegen – ganz nach dem Motto: Der Weg ist das Ziel! Ich verspreche euch aber, hier lernt ihr erst das richtige Australien kennen, abseits der touristischen Städte.
Infrastruktur fernab der Metropolen
Direkt am Stuart Highway begrüßt euch die Figur eines Pink Panthers am Tor des Campingplatzes Larrimah. Übernachten könnt ihr hier in Holzhütten, aber das ist nicht alles: Der Betreiber nennt sich selbst „Cowboy“ und gibt zahlreichen australischen Tieren ein Zuhause. Erschreckt euch nicht, wenn Emus an das Fenster des Badezimmers klopfen.
Im Outback gibt es wenige große Highways, die euch die wichtigsten Strecken entlang führen. Auf den kerzengeraden, verlassenen Straßen durch Australiens Mitte verkehren die sogenannten Road Trains, die die Versorgung des Kontinents sichern. Falls ihr selbstständig reisen solltet, bedenkt bitte, dass in den abgeschiedenen Gegenden euer normales Handy nicht funktioniert. Wollt ihr Kontakt aufnehmen, ist dafür ein Satellitentelefon notwendig!
Im Outback verläuft das alltägliche Leben der Bewohner etwas anders. Die wenigen Kinder, die in dieser einsamen Gegend wohnen, erhalten Fernunterricht über Funk und Internet, auch bekannt als School of the Air. Bei einem Krankheitsfall können die Betroffenen nicht kurzerhand in das nächste Krankenhaus fahren, sondern der Royal Flying Doctor Service, der in Alice Springs stationiert ist, fliegt zur Hilfe. Für uns unvorstellbar, oder?
Australiens Ureinwohner: Die Aborigines
Sicherlich habt ihr schon von den Aborigines gehört, den Ureinwohnern Australiens. Nach der Ankunft der Europäer 1770 nahm die Zahl der indigenen Einwohner stetig ab, hauptsächlich wegen eingeschleppten Krankheiten und gewaltsamen Konflikten. Im Laufe der Zeit wurde das Verhältnis zwischen europäischen Siedlern und den indigenen Australiern nicht besser. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Kinder von Aborigines aus ihren Familien entrissen und zur Adoption in weiße Familien oder in Missionen gegeben, um so in das Leben der „weißen Gesellschaft“ integriert zu werden. Diese Unmenschlichkeit ging unter dem Begriff „Stolen Generation“ in die Geschichtsbücher ein.
Aus heutiger Sicht handelt es sich bei den Zwangsadoptionen natürlich um einen Verstoß gegen die Menschenrechte. Seit dem 26. Mai 1998 wird in Australien der „National Sorry Day“ gefeiert, als Entschuldigung an die Ureinwohner für diese schreckliche Vergangenheit. Besonders im Outback wird Rücksicht auf die Kultur und den Glauben der Aborigines genommen. Beispielsweise werden ihre heiligen Stätten geschützt und während Zeremonien für Touristen unzugänglich gemacht. Wer noch mehr über die ursprünglichen Bewohner des fünften Kontinents erfahren möchte, der findet im Cultural Center nahe des Ayers Rock, auch Uluru genannt, und im Alice Springs im Museum of Central Australia zahlreiche Informationen.
Alice Springs – die Wüstenhauptstadt
Alice Springs ist die Stadt irgendwo im Nirgendwo, mindestens 1.500 Kilometer von anderen großen Städten entfernt und mit ihren 24.000 Einwohnern die einzige Metropole im Outback. Für die meisten Touristen dient die Stadt mit Flughafen und direkter Anbindung an den Stuart Highway als strategischer Ausgangspunkt in das Red Center.
Nutzt die Zeit hier, um einiges über das Leben im Outback zu erfahren. Total interessant ist das Adelaide House, das erste Krankenhaus der Stadt, in dem sich heute ein historisches Museum über den Royal Flying Doctor Service befindet. Da im Outback unglaubliche Weiten überwindet werden müssen, wird auch heute noch von diesem Service die medizinische Versorgung mit Flugzeugen und Helikoptern sichergestellt.
Devils Marbles
Bevor ich zu den echten Highlights des Roten Centers komme, möchte ich euch diesen Geheimtipp nicht vorenthalten: Auf eurem Weg von Darwin nach Alice Springs entlang des Stuart Highways könnt ihr plötzlich außergewöhnliche Felsformationen aus dem Fenster beobachten. Von den Aborigines wird die für sie heilige Stätte Karlu Karlu genannt. International ist aber eher Devils Marbles bekannt, was so viel wie „die Murmeln des Teufels“ bedeutet und wortwörtlich für die Felsformen steht.
Die runden Granitfelsen entstanden vor Tausenden Jahren durch Verwitterung und Erosion. Es ist wirklich beeindruckend, wie diese Steinmurmeln aufeinander liegen und den Eindruck erwecken, als würden sie beinahe davonrollen. In der Steinwüste findet ihr sicherlich den idealen Fotospot!
Ayers Rock
Der Felsen inmitten des Outbacks ist neben der Oper in Sydney nicht nur Wahrzeichen Australiens, sondern Touristenattraktion und heilige Stätte der Aborigines zugleich. Der Inselberg aus rötlichem Gestein erhebt sich 348 Meter über die Wüstenlandschaft und ist sage und schreibe drei Kilometer lang und bis zu zwei Kilometer breit. Der überdimensionale Monolith sowie die Olgas, eine weitere Naturgewalt, die ich euch später vorstellen möchte, liegen im Uluru-Kata-Tjuta-Nationalpark.- Oktober bis April: 8 Uhr
- Mai bis September: 10 Uhr
- Treffpunkt: Mala Walk Parkplatz
Übrigens wird der Ayers Rock von den Ureinwohnern Uluru genannt. Den Name Ayers Rock verpassten die ersten großen europäischen Entdecker im Jahre 1873 dem Felsen im Outback und benannten ihn nach dem seinerzeit südaustralischen Premierminister Henry Ayers.
Schon von Weitem seht ihr den Felsen majestätisch über die Wüstenlandschaft thronen. Sein gesamtes Ausmaß könnt ihr am besten aus weiter Entfernung beobachten. Übrigens ist der Uluru der wohl am meisten fotografierte Stein weltweit! Am Fuße des Monoliths angekommen, könnt ihr auf gekennzeichneten Wegen den Uluru umwandern, die euch vorbei an Infotafeln und Malereien der Aborigines führen. Ihr werdet erstaunt sein, wie unterschiedlich das Wahrzeichen aus der Nähe aussieht mit all seinen Rissen, Höhlen und Wasserlöchern. Besonders gut für die heißen Tage ist, dass ihr auf dem Weg an zwei Stellen euer Trinkwasser auffüllen könnt. Ich empfehle euch, schon früh zum Sonnenaufgang aufzubrechen. Denkt außerdem unbedingt an Sonnencreme und Hut, denn wie ihr wisst, ist die australische Sonne unglaublich stark. Ganz charakteristisch für den Ayers Rock ist das Farbenspiel. Je nach Sonnenstand und Bewölkung erstrahlt der Felsen in Farbtönen von Braun-Grau bis Orange oder kräftiges Rot.
Schaut in dem Cultural Center des Nationalparks vorbei und erfahrt mehr rund um die Mythen der Ureinwohner. Für die Aborigines ist der Berg seit Tausenden von Jahren ein Heiligtum: Dem Glauben der Aborigines nach wurde die Welt in der sogenannten Traumzeit geschaffen. Die Ureinwohner glauben, dass der Uluru entstand, als die Regenbogenschlange sich tief unter der Erde aufbäumte und dabei einen Stein an die Erdoberfläche schob. Am Uluru kreuzen sich dem Mythos nach zahlreiche Traumzeit-Pfade, die die heiligen Orte auf dem ganzen Kontinent miteinander verbinden.
Das Besteigen des Uluru ist auf gekennzeichneten Wegen erlaubt, allerdings von dem Urvolk unerwünscht. Für sie ist der Berg eine hochheilige Stätte und außerdem kam es in der Vergangenheit zu Unfällen. Aus Rücksicht der Indigenen würde ich euch empfehlen, auf den Aufstieg zu verzichten. Aufgrund der Öffentlichkeitsarbeit der Nationalparkverwaltung entscheiden sich immer weniger Touristen dazu, den Aufstieg zu wagen – in nächster Zeit soll es vielleicht sogar verboten werden. Im Cultural Center könnt ihr euch in ein Gästebuch eintragen mit der ganz besonderen Botschaft: „I did not climb!“
Um den Uluru ranken sich außerdem zahlreiche Mythen: Viele Touristen nehmen etwas Sand oder einen kleinen Stein aus der roten Mitte Australiens als Andenken mit nach Hause. Dies wird von den Ureinwohnern gar nicht gerne gesehen, doch die Diebe werden dem Mythos nach von der Rache des Uluru heimgesucht. Das Mitnehmen der Naturalien soll Unglück bringen. Täglich senden zahlreiche ehemalige Touristen Päckchen oder Briefe zurück nach Australien mit der Bitte, die Steine an ihren ehemaligen Platz zurück zu legen. Danach soll das Unglück von den Steindieben ablassen.
Kata Tjuta oder die Olgas
Diese bizarre Felsformation ist zwar nicht so bekannt wie der Uluru, aber ihr werdet bei eurem Besuch begeistert sein! Der Name Kata Tjuta bedeutet übersetzt so viel wie „viele Köpfe“ und tatsächlich wirken die Felsen aus der Ferne, als wären sie steinerne Menschenhäupter. Ähnlich wie beim Uluru gaben auch die Europäer den Bergen einen eigenen Namen: Der Entdecker Ernst Giles benannte die Berge 1872 nach der Königin Olga von Württemberg in „die Olgas“.
Zwei Wanderwege führen durch die eng stehenden Berge. Der Weg „Valley of the Winds“ ist 7,5 Kilometer lang und führt euch zu zwei Aussichtsplattformen. Achtung: Dieser Pfad wird bei Temperaturen über 36 Grad gesperrt. Der Weg „Walpa Gorge“ mit 2,5 Kilometern Länge ist stets für Besucher offen.
Mein Outback-Highlight: Kings Canyon
Bei meiner Wanderung durch den Kings Canyon kam ich aus dem Staunen gar nicht mehr heraus! Zugegeben, falls ihr schon einmal den Grand Canyon in den USA mit eigenen Augen erblickt habt, wird euch diese Schlucht nur wenig beeindrucken. Aber dennoch sollte der Kings Canyon, die tiefste Schlucht Australiens, auf eurer Route keineswegs fehlen. Die tiefe Schlucht tut sich etwa 300 Kilometer vom Uluru entfernt auf und ist Hauptattraktion des Watarrka-Nationalparks.
An den Felswänden könnt ihr die typischen Farben des Outbacks erkennen: Rotes, gelbes und weißes Gestein bilden steile Schluchten von bis zu 100 Metern Tiefe. Wege führen euch zu phänomenalen Aussichtspunkten und Treppenstufen bringen euch hinab in die Schlucht. Die Wanderung hier war sogar mein persönliches Highlight im Outback!
Falls ihr auf dem Weg mit dem Auto am Lake Amadeus vorbeikommt, müsst ihr unbedingt einen kurzen Stopp einlegen. Denn hier könnt ihr das Naturphänomen eines trockenen Salzsees beobachten.
Übernachten am Ayers Rock
Da Alice Springs 340 Kilometer vom Uluuu-Kata-Tjuta-Nationalpark entfernt ist, empfehle ich euch, ein bis zwei Nächte in dem Ort Yulara, auch Ayers Rock Resort genannt, zu verbringen und von hier aus in den frühen Morgenstunden zu den Naturphänomenen aufzubrechen. Heute wohnen in dem Ort, der einst als touristische Versorgungsstätte gegründet wurde, etwa 1000 Einwohner. Jeder Reisende findet hier eine passende Unterkunft – vom einfachen Zeltplatz zum komfortablen Hotel. Hier gibt es sogar einen kleinen Flugplatz.
12 Dinge, die ihr im Outback erleben müsst
- Im Culural Center am Uluru in das Gästebuch mit „I did not climb“ eintragen und die Briefsammlung der zurückgesendeten Steine anschauen.
- In einem australischen Swag übernachten – das ist ein kleines Ein-Mann-Zelt oder vielmehr ein Schlafsack mit dünner Matratze und schützt euch vor der nächtlichen Kälte im Outback. Verpasst auf keinen Fall diese Möglichkeit, unter dem Sternenhimmel zu schlafen. Falls euch bei Wind der rote Sand um die Ohren wehen sollte, könnt ihr den Swag über eurem Kopf schließen.
- Den einmaligen, leuchtenden Sternenhimmel betrachten. Im Outback fernab der Metropolen stören keine Lichtquellen und ihr könnt sogar Sternschnuppen sehen!
- Den Uluru bei Sonnenauf- und -untergang aus der Ferne beobachten und über die Farbänderungen staunen.
- Für Backpacker: Einen Roadtrip entlang des Stuart Highways.
- Zu Fuß einmal rund um den Uluru – ein Muss!
- In Alice Springs das Museum des Royal Flying Doctors Service besuchen und mehr über das Leben und Arbeiten im Outback erfahren.
- Eine Rinderfarm im Outback in Australien besichtigen.
- Die Höhlenmalereien der Aborigines bestaunen.
- Lustige Fotos mit den Steinen des Devils Marbles schießen.
- Durch den Kings Canyon wandern.
- Den Unterschied zwischen Känguru und Wallaby lernen.
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