Märchenhafte Landschaften, unberührte Strände, eine Küche, die frischer nicht sein könnte, und Resorts, die Erholung versprechen: Die Olympic Peninsula ist voller Überraschungen, Mythen und wunderschöner Natur. Wir verraten euch, was ihr nicht verpassen dürft.
Im äußersten Nordwesten der USA in Washington, westlich von Seattle, liegt die Halbinsel Olympic Peninsula, die nur im Süden mit dem Festland verbunden ist. Die Metropole Seattle kennen wir sicherlich alle, aber hattet ihr auch diese bezaubernde Halbinsel auf dem Schirm? Uns hat sie auf unserer Reise total umgehauen, sodass ich sie euch unbedingt ans Herz legen möchte. Für eure Reise auf die märchenhafte Halbinsel geben wir euch alle Tipps für einen Roadtrip mit auf den Weg.
Im Märchenland der Olympic Peninsula
- Port Ludlow
- Finn River Farm
- S’Klallam Tribe
- Lake Crescent
- Olympic Nationalpark
- Sol Duc Hot Springs
- Forks & unberührte Strände
- Quinault
Anreise auf die Olympic Peninsula
Am besten lässt sich ein Trip quer über die Olympic-Halbinsel mit einer Reise nach Seattle kombinieren. In unserem Seattle Artikel findet ihr alle Tipps rund um die berühmte Emerald City. Vor Ort schnappt ihr euch am besten einen Mietwagen und reist dann mit der Fähre nach Bainbridge Island, denn diese Art der Anreise ist einfach ganz besonders. Der Blick auf die Skyline Seattles ist unbeschreiblich schön und schafft ein Gefühl von Freiheit. Kurz vor Ankunft mit der Fähre müssen alle Fahrer wieder in ihr Auto steigen. Die Fähre legt an, der Motor wird angelassen, im Bauch fängt es an zu kribbeln: Auf geht es ins nächste Roadtrip Abenteuer!
Eine Reise über die Halbinsel
Auf der WA-305 North überquert ihr Bainbridge Island im Nu und nach dem Wechsel auf die WA-3 North seid ihr schon auf der Olympic Peninsula.
Kulinarik in Port Ludlow
Die Anfahrt hierher hat schon einige Zeit in Anspruch genommen und so seid ihr dann sicherlich hungrig. Da euch die Route durch Port Ludlow führt, ist dies die perfekte Möglichkeit für ein leckeres Mittagessen. An der Marina befindet sich das Resort at Port Ludlow, das euch köstliche Mahlzeiten aus super frischen Produkten bietet. Die Bauernhöfe der Region arbeiten eng mit den Restaurants zusammen und so wird nach dem Farm-to-Table Prinzip ganz frisch aufgetischt.
Die Olympic Culinary Loop bietet euch die besten Restaurants, kulinarische Events, Touren sowie lokale Produkte, die ihr an der Olympic Coast nicht verpassen dürft.
Eins schon mal vorweg: Ihr solltet Fisch und Seafood mögen, denn das gibt es auf der Olympic Peninsula in rauen Mengen und ebenfalls fangfrisch.
Beim Blick auf die Marina könnt ihr zu eurem leckeren Essen auch lokale Weine genießen, denn wie ihr vielleicht schon in unserem Seattle Artikel gelesen habt, ist Washington von hervorragenden Weinregionen geprägt.
Cider Verkostung auf der Finn River Farm
Nach einer guten Grundlage, geht es nur wenige Kilometer weiter zur Finn River Farm Cidery. Die ehemalige Kuhfarm ist heute der Hotspot im Umkreis, um den besten Cider zu verkosten. Bei unserer Reise erzählt uns Mitarbeiter Cougar George voller Leidenschaft von der Herstellung des leckeren Getränks, zeigt uns die Apfelplantagen und die verschiedenen Apfelsorten, die zu unterschiedlichem Cider verarbeitet werden.
Beliebt ist zum Beispiel der Autumns Blush, ein intensiver Apple Cider aus den bekannten Pink Lady Äpfeln.
Fun Fact: Größe und Aussehen der Äpfel und anderer Obstsorten sind nicht wichtig. Die Farm kauft sogar Obst, das aufgrund seiner „Unperfektheit“ nicht verkauft werden kann, für Cider aber perfekt geeignet ist.
Nicht nur Apple Cider ist begehrt: Mittlerweile produziert die Finn River Farm auch Cider aus Beeren, Cassis und anderem Obst, sodass es 24 unterschiedliche Sorten auf der Farm gibt, aus denen jährlich fast 200.000 Liter Cider produziert werden. Nachdem 2008 der erste Cider auf der Farm hergestellt wurde und es 2010 ein großes Festival gab, profitieren heute bereits 15 Staaten in den USA vom köstlichen Geschmack. Zwar wird der Cider noch nicht international verkauft, aber mittlerweile kommen sogar Leute aus Seattle und Umgebung extra für den Cider auf die Halbinsel.
Auf den Spuren der Tribes
Die Rundreise führt weiter nördlich entlang der Küste und dann nach Westen. An der Sequim Bay erwartet euch ein wenig amerikanische Geschichte: Die Ureinwohner spielen noch heute eine wichtige Rolle in Washington, denn sie leben mitten in der modernen Welt. In Jamestown S’Klallam ist der S’Klallam Tribe Zuhause. Tief stehende Wolken hängen hier zwischen den umliegenden Hügeln und kombiniert mit der Stille der Natur, ohne eine einzige Menschenseele, wirkt die Atmosphäre fast schon mystisch, aber auch faszinierend. Riesige Totempfähle und Figuren zeigen die Kunstwerke der Tribes, die alle eine tiefe Bedeutung haben.
Auf unserer Reise empfängt uns Bud Turner, ein Totemkünstler, der sieben bis neun Monate Arbeit in jedes dieser Werke steckt. Er berichtet uns von der Schwere der Arbeit, wie viel Muskelkraft benötigt wird, um einen 100 bis 140 Kilogramm schweren Totempfahl zu bauen, aber auch wie bereichernd seine Arbeit für ihn ist und wie sehr er seinen Job liebt.
22 solcher Totempfähle fertigte er bereits, in denen neben der Schnitzarbeit auch viel Design, Farbe und Details stecken. Jeder Totempfahl erzählt seine eigene Geschichte anhand der Gesten und unterschiedlichen Farben.
Nach vielen Erlebnissen auf der Olympic Peninsula neigt sich der erste Tag auf der Insel bereits dem Ende zu. Darum empfehlen wir euch für eure erste Übernachtung das Red Lion Hotel im Örtchen Port Angeles. Geräumige Zimmer und bequeme Betten werden euch nicht nur eine erholsame erste Nacht bescheren, der Ausblick am nächsten Morgen auf das Wasser von euren Zimmern aus macht das Aufstehen zu einem echten Highlight.
Lady of the Lake am Lake Crescent
Weiter geht es nach Westen und ihr werdet merken, dass ihr mehr und mehr von schöner Natur umgeben seid, da alles immer märchenhafter wird. Am Rande des Olympic Nationalpark warten erste Natur Highlights auf euch. Wundervolle Wanderwege führen euch zu kleinen Wasserfällen, über hübsche Brücken, die glasklare Bäche kreuzen und durch grünste Wälder. Die Wanderung zu den Madison Creek Falls und Marymere Falls lohnt sich ohne Frage, denn der bezaubernde Anblick der plätschernden Wasserfälle belohnt alle Anstrengung. An den Marymere Falls befindet sich auch der Lake Crescent, ein großer See, der schon pure Erholung ausstrahlt.
Nehmt euch ein Kajak und erkundet die Region vom Wasser aus, spaziert um den See und genießt die Ruhe. Nach anstrengenden Wanderungen wird es schließlich Zeit, sich im Restaurant der Lake Crescent Lodge zu stärken. Egal, ob nur zum Essen oder auch für eine Übernachtung – die Lodge ist so bezaubernd gestaltet, dass ihr sie nicht verpassen dürft und das Essen ist einfach unglaublich! Alles ist mit wunderschönem Holz gestaltet, es ist urig und gemütlich. Beim Warten auf euer Essen solltet ihr euch an der Bar einen der schmackhaften Cocktails gönnen, um dann im geräumigen Saal Platz zu nehmen, wo euch Seafood, Fleisch oder vegetarische Gerichte serviert werden.
Die Lake Crescent Lodge gibt es bereits seit 100 Jahren und man erzählt sich seit langer Zeit die Gruselgeschichte der Lady of the Lake: Das Mädchen arbeitete als Kellnerin in der Lodge, bis sie eines Tages nicht zur Arbeit erschien und spurlos verschwand. Erst Jahre später fand man ihre Leiche. Seither passieren kuriose Dinge in der Region, weshalb die Mitarbeiter es sich zur Aufgabe gemacht haben, immer nett und freundlich zu allen Leuten zu sein. Schon ein bisschen gruselig, oder was meint ihr?
Märchenwelt Olympic Nationalpark
Vorbei an Wäldern, Seen und purer Idylle führt der Weg weiter in den gigantischen Park. Auf über 3.700 m² erstreckt sich die märchenhafte Landschaft des Olympic Nationalparks. Erster Stopp ist der Hoh Rainforest Regenwald. Nie zuvor haben wir eine solch grüne Landschaft gesehen!
Die Luftfeuchtigkeit ist extrem hoch, es plätschert und tröpfelt überall, kleine Creeks ziehen sich durch den grünen Wald und alles funkelt und leuchtet in grünen Farben. Macht einen Spaziergang über die vielen kleinen Wanderwege und lasst euch von dieser Märchenwelt verzaubern.
Hoch hinaus führt euch der Weg auf die Olympic Mountains. Der Mount Olympus stellt mit knapp 2.500 Metern Höhe den größten der Olympic Mountains dar und ist auf seinen drei Gipfeln ganzjährig mit Schnee bedeckt. Acht Gletscher zieren das Massiv.
Ich empfehle euch die Route hoch zum Hurricane Ridge, einer bergigen Landschaft nahe des Mount Olympus. Am besten fahrt ihr mit dem Auto hoch und erkundet dann die Wanderwege und genießt die fabelhafte Aussicht auf die grüne Landschaft des Olympic Nationalparks oder mit etwas Glück sogar bis nach Vancouver Island.
Digital Detox im Rainforest
Sicher ist euch schon aufgefallen, dass die Natur im Olympic Nationalpark sehr vielfältig ist und nicht daran spart, euch zu beeindrucken. Doch auch das nächste Highlight lässt nicht lange auf sich warten: am Sol Duc Hot Springs Resort. Aus den natürlichen Olympic Hotsprings wird das stark nach Schwefel riechende heiße Wasser für die Erholung im Resort genutzt und auf 30 bis 40° Celsius herunter gekühlt, in dem es mit kaltem Wasser vermischt wird.
Zwischen 200 und 240$ kosten die Hütten im Resort. Die Suite kostet zwischen 350 und 400$, sie bietet allerdings auch in vier Schlafzimmern und dem Wohnzimmer mit zwei Sofas für bis zu 14 Leute Platz.
Nach einem aufregenden Tag mit viel Bewegung habt ihr euch ein heißes Bad in den Quellen definitiv verdient und so werdet ihr auch perfekt schlafen können. Doch nicht nur die heißen Quellen tragen dazu bei: Fernab der Zivilisation bietet das Sol Duc Hot Springs Resort euch niedliche kleine Hütten ohne WLAN, TV oder Handynetz. Ideal für ein paar Tage Digital Detox, findet ihr nicht? Wir wären am liebsten eine Woche geblieben, um mal abzuschalten, ein Buch zu lesen und den bezaubernden Nationalpark zu erkunden.
Twilight Revival und unberührte Strände
Gut ausgeruht geht es weiter Richtung Westküste. Bevor ihr wieder das Meer zu sehen bekommt, ist der erste Stopp die Kleinstadt Forks, die durch die Twilight Saga bekannt wurde. Was viele Twilight Fans nicht wissen: Forks ist eigentlich eine sehr sonnige Stadt und doch wurde sie für die Verfilmung als Hauptspielort verwendet, in dem die Vampire wegen der hohen Niederschlagsmenge leben.
Fun Fact: Gedreht wurden die meisten Szenen der Twilight Saga in Oregon und nicht in Forks.
Gerade mal 3.500 Einwohner zählt Forks, das seit den Büchern und Filmen von Twilight von mehreren tausend Menschen besucht wurde. Jährlich findet Mitte September das Forever Twilight Festival statt, bei dem Stände aufgebaut werden und Schauspieler in die Rollen der Twilight Charaktere schlüpfen. Generell finden das ganze Jahr über viele Events und Feste statt, die immer wieder Besucher an die Westküste der Halbinsel ziehen. Auch die Quileute, ein indianischer Stamm, sind unweit von Forks Zuhause. Vielleicht erinnert ihr euch noch daran, dass dieser Tribe sogar in der Twilight Saga eine Rolle spielte?
Von Forks geht es weiter an die Küste zum Rialto Beach. Dieses schöne Fleckchen Erde zeigt euch einen unberührten malerischen Strand, große brechende Wellen stürzen auf den steinigen Strand, der mit Deckholz übersät ist. Die saftig grünen Wälder auf der einen Seite und der leuchtend blaue Horizont auf der anderen, an dem unzählige Möwen auf und ab fliegen, tun ihr Übriges. Ein Ort, der einfach dazu einlädt, die Augen zu schließen und dem Rauschen der Wellen zu lauschen.
Ein wenig weiter südlich befindet sich der Ruby Beach, der nicht weniger beeindruckend ist.
Quinault Lake und Rainforest
Eine letzte Station haben wir in unseren Tipps für die Olympic Peninsula parat. Fahrt ihr weiter südlich wieder in Richtung des Olympic Nationalparks, kommt ihr in den Ort Quinault. Dieser liegt direkt am Quinault Lake und dem Quinault Rainforest.
Ganz egal, ob ihr in Ruhe entspannen und am Ufer des Sees spazieren oder lieber weitere aufregende Trails im Rainforest erwandern wollt – hier findet jeder das Richtige für sich, bevor es dann wieder über die US-101 South auf das Festland geht. Diese führt euch übrigens den gesamten Weg die amerikanische Westküste hinunter, über San Francisco bis nach Los Angeles. Wie wäre es mit einem anschließenden Kalifornien Roadtrip?
Natürlich gibt es auf der Olympic Peninsula noch weit mehr zu entdecken, aber das waren alle Highlights, die wir auf unserer Reise selbst besucht habe, um euch anschließend darüber zu berichten. Wollt ihr mehr Zeit auf der Halbinsel verbringen, dann setzt euch in den Unterkünften zum Beispiel mit den Locals in Kontakt. Sie sind absolut hilfsbereit und gastfreundlich und werden euch liebend gerne weitere Tipps geben, damit ihr wisst, was es auf der Olympic Peninsula sonst noch zu entdecken gibt. Uns hat die Halbinsel verzaubert!
Ihr könnt euren Roadtrip entweder selbst planen und Flüge, Mietwagen und Unterkünfte individuell zusammenstellen oder sogar organisierte Rundreisen im Paket buchen. Links für alle Optionen haben wir euch zusammengestellt.