Eine unglaubliche Artenvielfalt, unberührte Natur und Erfahrungen, die man so in keinem anderen Land sammeln kann – macht euch auf den Weg in Namibias Nationalparks und entdeckt das Land von einer seiner wohl faszinierendsten Seiten.

Als eines der tierreichsten Länder Afrikas lockt Namibia seine Besucher vor allem mit seiner beeindruckenden Tierwelt in die großartigen Nationalparks, wie etwa in den berühmten Etosha Nationalpark oder auch in den etwas weniger bekannten Nkasa Rupara Nationalpark. Doch es sind nicht nur die aufregenden Tierarten, die für große Begeisterung sorgen – es ist noch viel mehr als das.

In Namibia gibt es insgesamt 20 Nationalparks, die eine Fläche von sage und schreibe 13,8 Millionen Hektar schützen und somit zusammen mit den privaten Reservaten und den Communal Conservancies knapp 43% der Gesamtfläche des Landes einnehmen. Unglaublich! Dabei hat der Naturschutz in Namibia eine lange Tradition. Dank diesem ist Namibia auch heute noch, trotz der Jagd und Besiedlung in den letzten 150 Jahren, eines der tierreichsten Länder in ganz Afrika. Um euch einen kleinen Einblick in die einzigartige Tierwelt Afrikas und ihre kontrastreiche Landschaft zu gewähren, stelle ich euch nun fünf der beeindruckendsten Nationalparks einmal genauer vor.

Nationalparks in Namibia

Etosha Nationalpark | Namib Naukluft Nationalpark 

 Skeleton Coast Nationalpark

Waterberg Plateau Nationalpark 

 Bwabwata Nationalpark

Noch mehr Naturreservate und Wildparks 

 Der Natur zuliebe

Etosha Nationalpark

Der wohl bekannteste Nationalpark und gleichzeitig der älteste in ganz Namibia ist der Etosha Nationalpark, ganz im Norden des Landes, in dem auch die sogenannte Etosha Pfanne liegt. Dieser zählt zweifelsohne zu den attraktivsten und zugleich auch wichtigsten Naturschutzgebieten Afrikas und wird jedes Jahr von zehntausenden Besuchern aus aller Welt aufgesucht. Auf einer Fläche von insgesamt mehr als 22.000 km² können Besucher hier noch Großwildherden aus der Nähe beobachten. Doch das ist nicht das einzige Faszinierende an diesem Nationalpark: Auch die weitläufige, weiß schimmernde Landschaft mit ihren artenreichen Bäumen und Sträuchern machen diesen Park zu einem ganz besonderen Ort.

Pinke Flamingos – mitten in der Wüste!

Mindestens genauso beeindruckend ist die im Herzen des Nationalparks gelegene, graue Salzpfanne, ein riesiger ausgetrockneter See, der im Etosha Nationalpark heute zahlreichen Tieren als Heimat und Futterplatz dient. Allein die Tatsache, dass der Niederschlag in dieser wüstenähnlichen Gegend gerade mal bei 400 bis 450 Millimeter im Jahr liegt und das Gebiet somit extrem trocken und karg ist, sorgt dafür, dass man die Tiere viel besser beobachten kann als beispielsweise in Nationalparks mit einer sehr üppigen Vegetation. Doch auch die Regenzeit zwischen November und März hat durchaus etwas Besonderes an sich: Zu dieser Zeit zieht es viele Vierbeiner und unzählige Vögel hierher, darunter zum Beispiel auch zahlreiche rosarote Flamingos, die für ein einzigartiges Naturschauspiel sorgen – und das quasi mitten in der Wüste! Um das rege Treiben der Tierwelt hautnah mitzuerleben, empfiehlt sich eine Safari Tour durch den Etosha Nationalpark, bei der man Elefanten, Nashörner, Löwen und weitere für Afrika typische Wildtiere bewundern kann, die sich vor allem an den Wasserstellen aufhalten.

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Namib Naukluft Nationalpark

Dicht gefolgt wird der berühmte Etosha Nationalpark von Sossusvlei, einem der landschaftlichen Höhepunkte bei einer Rundreise durch Namibia. Dieses Gebiet ist im südlichen Teil der Namib-Wüste gelegen und Teil des Namib Naukluft Nationalparks, der Besucher vor allem mit seiner einzigartigen und nahezu surrealen Landschaft zu begeistern weiß. Das Sossusvlei ist eine sogenannte Salz-Ton-Pfanne, das sich vor allem durch die umliegenden, pittoresken Sanddünen von den anderen Salzpfannen unterscheidet. Die stark orange Färbung der Sanddünen, die besonders bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang ein sehr beliebtes Fotomotiv sind, geht dabei auf den extrem hohen Eisengehalt zurück und erstrahlt je nach Sonnenstand teilweise sogar in Rosa bis Tiefrot. Ein unglaublicher Anblick!

Wüstenpflanze Welwitschia:

Diese botanische Kuriosität ist in der Namib Wüste heimisch und gilt als eine der faszinierendsten und zugleich bizarrsten Urpflanzen der Welt.

Doch ein Besuch des Namib Naukluft Nationalparks, der mit seinen knapp 50.000 km² übrigens das größte Naturschutzgebiet Namibias darstellt, hat noch einiges mehr in petto. Nicht nur leidenschaftliche Fotografen, sondern auch Sportbegeisterte lockt es in diesen traumhaften Nationalpark, denn die zerklüfteten Naukluft-Gebirge, die eine Höhe von bis zu 2.000 Metern erreichen, laden mit ihren schroffen Hängen, tiefen Schluchten und teils grünen Tälern mit sprudelnden Quellen auf abwechslungsreiche Wanderungen ein. Am bekanntesten ist hier der 120 Kilometer lange Naukluft Hiking Trail, einer der anspruchsvollsten Wanderwege in Südafrika. Tiere gibt es hier zwar auch einige, darunter Zebras, Paviane, Hyänen, Springböcke und Kapfüchse, allerdings sind diese eher ziemlich selten zu sehen.

Skeleton Coast Nationalpark

Der sogenannte Skelettküsten Nationalpark liegt mitten in der Namibwüste. Dieser ist zunächst jedoch nicht etwa aufgrund seiner landschaftlichen Vielfalt oder seiner beeindruckenden Tierwelt bekannt geworden, sondern vielmehr wegen seiner vielen Schiffswracks, die hier auf den Sandbänken gestrandet sind. Doch natürlich warten auch in diesem rund 16.500 km² großen Nationalpark einige Highlights auf die Besucher. Besonders zu begeistern weiß dieser zum Beispiel mit seiner unberührten Dünenlandschaft, den rauen, wildromantischen Küsten, den zerklüfteten Canyons und trockenen Flussläufen, an denen man oft auf Giraffen, Löwen, Spitzmaulnashörner und einige Wüstenelefanten trifft. Wichtig zu wissen: Während der Süden für Besucher frei zugänglich ist, darf der Norden nur im Rahmen einer geführten Tour erkundet werden.

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Waterberg Plateau Nationalpark

Der Waterberg Plateau Nationalpark ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten im nördlichen Zentrum Namibias. Höhepunkt des Naturschutzgebietes, im wahrsten Sinne des Wortes, ist der 50 Kilometer lange und 16 Kilometer breite Tafelberg, der bis zu 200 Meter aus der Ebene herausragt. Dieser Nationalpark, der als einer der artenreichsten Floragebiete im Süden Afrikas gilt, erfreut sich vor allem bei Wandertouristen großer Beliebtheit, da das etwa 40.500 Hektar große Plateau abwechslungsreiche Wanderrouten mit wunderschöner Landschaft und atemberaubenden Ausblicken bereithält. So kann man bei einer Wanderung, die man entweder mit Guide oder auf eigene Faust in Angriff nehmen kann, mehr als 90 Säugetiere, über 200 Vogelarten und auch knapp 500 verschiedene Pflanzenarten entdecken und zum Beispiel afrikanische Büffel, Leoparden und Geparden in freier Wildbahn beobachten – ein Traum für jeden Naturfan!

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Bwabwata Nationalpark

Der Bwabwata Nationalpark im Nordenosten Namibias umfasst seit 2002 die beiden ehemaligen Naturschutzgebiete Caprivi Game Park und Mahango Game Park. Aufgrund der fehlenden Einzäunung kommt es hier zu einem stetigen Wildwechsel, weshalb dieser Nationalpark mit seiner sehr vielfältigen Vegetation zu einem der beliebtesten Orte für Tiersafaris gehört. Der beliebteste Teil ist hier aber zweifelsohne jener an den Flussufern, da man hier vier der berühmten „Big Five“ aus der Nähe beobachten kann: Löwen, Elefanten, Büffel und Leoparden. Doch auch die letzten Wildhunde Namibias, Flusspferde, Krokodile, Buschböcke und unzählige Wasservögel können hier gesichtet werden.

Weitere beeindruckende Naturschutzgebiete in Namibia

Euch hat meine Top 5 der wohl schönsten Nationalparks in Namibia noch nicht gereicht? Im Folgenden präsentiere ich euch noch einige weitere Naturschutzgebiete, die während eurer Namibia Reise unbedingt einen Besuch wert sind:

  • Sperrgebiet Nationalpark: Dieser erst im Jahr 2009 eröffnete Nationalpark gilt als einer der größten seiner Art in ganz Afrika und ist vor allem aufgrund seiner Diamantenfunde berühmt geworden. Da dieser danach mehr als 100 Jahre für die Öffentlichkeit unzugänglich war, kann er auch heute noch mit einer nahezu unberührten Flora und Fauna begeistern.
  • Mudumu Nationalpark: Dieser 1000 km² große und besonders tierreiche Park lässt sich am besten mit einem Boot erkunden, da man nur mit einem Allradfahrzeug an Land gelangt. Der Hauptgrund, wieso dieser Park unter Schutz gestellt wurde, ist hier wohl vor allem die großartige namibische Vogelwelt – ein echtes Mekka für Vogelbeobachter.
  • Nkasa Rupara Nationalpark: Dieser mit 320 km² verhältnismäßig kleine Park ist eigentlich ein geschütztes Sumpfgebiet, das nur zur Trockenzeit mit einem Geländewagen befahrbar ist. Auch hier sind Vogelbeobachter bestens aufgehoben, da man hier spektakuläre und oftmals kunterbunte Vogelarten beobachten kann.
  • Kaudom Wildpark: Der Kaudom Wildpark ist einer der wildesten und ursprünglichsten Naturschutzgebiete Namibias. Einmal dort, kann man in diesem relativ einsamen Park zwar zahlreiche Tierarten wie zum Beispiel Gnus, Giraffen und Leoparden beobachten, allerdings sind diese hier relativ scheu.
  • Kreuz Kap Robbenkolonie: Dieses Gebiet soll eine der größten und wohl auch bekanntesten der 23 Pelzrobbenkolonien an der Küste Namibias und Südafrikas schützen. Besonders sehenswert ist dieser Ort im Oktober und November, wenn die Robben ihre Babys bekommen.
  • Fish River Canyon: Mit einer Länge von knapp 160 Kilometern, einer Breite von 27 Kilometern und einer Tiefe von etwa 550 Metern ist er der zweitgrößte Canyon der Welt und ohne Zweifel auch eines der beliebtesten Naturschauspiele im Süden Namibias. Einzigartig geformte Schluchten und die heißen Thermalquellen des Air-Ais Hot Springs Spa sorgen für einen unvergesslichen Aufenthalt.

Geführte Touren und verbotene Gebiete – Der Natur zu Liebe

Allein an der großartigen Tierwelt Namibias kann man mal wieder sehen, wie wichtig es ist, solch großräumige Lebensräume diverser Tier- und Pflanzenarten unter Naturschutz zu stellen. Doch da allein das nicht ausreicht, um beispielsweise gefährdete Tierarten vor dem Aussterben zu bewahren, gibt es bei einigen Nationalparks auch Gebiete, die nur mit Voranmeldung und einem Guide besucht werden dürfen, insbesondere bei abgelegenen Parks. Manche Gebiete sind sogar für Touristen komplett unzugänglich. Daher lohnt es sich immer, sich vor der Reise über die Vorschriften des jeweiligen Nationalparks zu erkundigen. Außerdem ist es wichtig, sich bei einem Aufenthalt strikt an die Regeln der geschützten Gebiete zu halten, um so die beeindruckende Landschaft und Tierwelt nicht zu beschädigen.

Sei es ein staatlich geschützter Nationalpark oder ein privater Naturpark – wer einmal in Namibia unterwegs ist, sollte so viele wie möglich davon besucht haben. Schließlich machen diese fast ein Fünftel der Gesamtfläche Namibias aus und zählen nicht ohne Grund zu den größten Attraktionen Namibias. Also, auf ins Abenteuer!

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