„Was? Urlaub in Johannesburg? Warum? Dort ist es doch total gefährlich!“ Das ist wohl das Erste, was man sich anhören muss, wenn man erzählt, dass man einen Urlaub in der südafrikanischen Großstadt plant. Dass Johannesburg den Ruf hat, zu den gefährlichsten Städten der Welt zu gehören, ist bekannt. Doch was ist eigentlich dran an diesem schlechten Ruf und was kann man in dieser Stadt erleben?
Die inoffizielle Hauptstadt Südafrikas, Johannesburg, und speziell die Downtown galt noch vor wenigen Jahren als gefährliche No Go-Area und Urlauber machten einen weiten Bogen um diese Stadt. Doch das hat sich geändert: Johannesburg entwickelt sich langsam zum trendigen Städtereiseziel. Jo’burg – oder Jozi, wie die Johannesburger ihre Stadt liebevoll nennen, steckt voller kultureller Schätze, die entdeckt werden wollen. Ich zeige sie euch!
Johannesburg Tipps – Die gefährlichste Stadt der Welt?
Stadtrundfahrt Johannesburg | Sehenswürdigkeiten in Johannesburg
Vorurteilscheck | Trendbezirk Maboneng
Sightseeing in einer der gefährlichsten Städte der Welt
In anderen Städten, wie zum Beispiel New York oder Paris, gehören die Sightseeing-Busse mit dem offenen Dach schon zum Straßenbild dazu, in Johannesburg hingegen wirken die Busse eher wie aus einer anderen Welt. Um sich aber einen ersten Überblick in der großen Stadt zu verschaffen, ist es die beste Möglichkeit, eine Tour mit dem Hop-On/Hop-Off Bus mitzumachen. Die Fahrt kostet hier umgerechnet ca. 14€ und ihr könnt den ganzen Tag so oft ein- und aussteigen wie ihr Lust habt. Sie führt euch mit 12 Haltestellen vorbei an den Hauptattraktionen der Stadt. Ihr solltet euch auf jeden Fall trauen, aus dem Bus auszusteigen, denn es gibt eine ganze Menge zu entdecken! Gerne würde ich euch einige dieser Sehenswürdigkeiten nun genauer vorstellen.
Die besten Sehenswürdigkeiten in Johannesburg
Am ersten Stop dieser Tour, dem Gandhi Square in der Innenstadt, könnt ihr die Statue Mahatma Gandhis besichtigen, die den Mittelpunkt des Platzes bildet. Außerdem findet ihr hier eine Vielzahl an Fast Food Restaurants. Der nächste Halt wird am Carlton Center gemacht, wo ihr für umgerechnet 2€ auf das mit 320 Metern höchste Gebäude Afrikas fahren und den Ausblick über die Stadt genießen könnt. Anschließend könnt ihr mit einem Halt am James Hall Museum, wo diverse Oldtimer und andere antike Fahrzeuge ausgestellt sind, vorbei bis zum „Gold Reef City“ Freizeitpark fahren. Auf dem Gebiet einer der größten und tiefsten Goldminen der Welt wurde hier ein riesiger Vergnügungs- und Themenpark errichtet. Ursprünglich wurden hier nur Führungen in die Mine angeboten, doch mit der Zeit entstand ein attraktiver Freizeitpark. Neben Wildwasserfahrten und Achterbahnfahrten kann man aber immer noch in die Mine etwa 200 Meter unter die Erde fahren. Von dort geht die Tour weiter über das Apartheid Museum durch den Mining District bis ins Newton Precinct, einem tollen Künstlerviertel, wo man neben Theatern, Galerien, Märkten und Straßenkünstlern auch die trendigsten Bars und Clubs der Stadt findet. Im „The Grove“ Shopping Center könnt ihr gegen Ende der Tour ein paar tolle Schnäppchen ergattern. Das letzte Ziel der Tour ist der Constitution Hill, auf dem unter anderem das Gefängnis zu finden ist, in dem Mandela und Gandhi eine Zeit lang gefangen waren.
Museumstechnisch hat Johannesburg ebenfalls so einiges zu bieten, einige der besten Museen des Landes sind hier beheimatet. Ob ihr etwas zur Geschichte des afrikanischen Kontinents im „Museum Africa“ erfahren oder lieber Südafrikas verschiedenen Biersorten in der „SAB World of Beer“ näher kennenlernen wollt, es ist mit Sicherheit für jeden etwas dabei. Selbst wenn ihr sonst nicht so gerne ins Museum geht, sollte man das hier auf jeden Fall tun. Im „Worker Museum“ bekommt ihr zum Beispiel anschaulich dargestellt, wie die Minenarbeiter der Diamant und Goldminen lebten und arbeiteten. Im Apartheid Museum wird man am Eingang schon in schwarz und weiß aufgeteilt, um so die Grausamkeit dieser Epoche am eigenen Leibe zu erleben. Schön zu besichtigen ist auch das Satyagraha House, in dem Ghandi eine Zeit lang lebte. Und nicht nur wer sich für das südafrikanische Militär interessiert, sollte das „South African National Museum of Military History“ besuchen. Ihr seht schon, es gibt eine ganze Menge an Museen, die auf jeden Fall einen Besuch wert sind.
Was ist dran am Vorurteil: „Gefährlichste Stadt der Welt“?
Natürlich ist der Ruf der Stadt, die gefährlichste der Welt zu sein, nicht unbegründet. Vor nicht allzu langer Zeit war das Zentrum von Johannesburg so gefährlich, dass sich die Polizei selbst nicht dorthin wagte. Es werden hier jedes Jahr mehr Menschen ermordet, als beispielsweise bei Verkehrsunfällen ums Leben kommen. Obwohl in den letzten Jahren viel für Gewaltprävention getan wurde, ist die Stadt immer noch eine Hochburg für Mord und Raubüberfälle. Auf eigene Faust sollte man sich also nicht in die Townships wagen. Dennoch sollte man nicht davor zurückschrecken, sich selbst ein Bild von der Situation zu machen. Heute gibt es in vielen ehemals gefürchteten Vierteln nette Boutiquen und Cafés. Macht eine geführte Tour durch den berüchtigten Township Hillbrow und lernt die Innenstadt entgegen jeglicher Vorurteile von einer anderen Seite kennenlernen.
Der Kern der City hat ein lebhaftes Geschäftszentrum und bietet eine schöne Wohngegend mit moderner Infrastruktur. Wenn ihr euch an gewisse Regeln haltet und vorsichtig seid, kann euch eigentlich fast nichts passieren. Wie auch in anderen Großstädten ist es nie besonders empfehlenswert, sofort als Tourist erkannt zu werden. Steckt den Fotoapparat lieber in eine unauffällige Tasche und wedelt nicht zu auffällig mit eurem übergroßen Stadtplan herum. Generell sind Touristen wenig betroffen von der allgemeinen Gewaltsituation, die sich eher in internen Bandenkriegen abspielt. Schlimmstenfalls wird man als Tourist von Taschendieben beklaut, was einem aber auch wirklich in jeder anderen Großstadt genauso passieren kann. Wer also die erste Scheu vor der lebendigen und turbulenten Innenstadt überwunden hat, wird sich hier durchaus wohlfühlen.
Hippe Cafés, Jazzbars und Kunstgalerien – der Trendbezirk Maboneng
Abseits von Gewalt und Verbrechen findet man im Maboneng Distrikt, dem Zentrum eines bahnbrechenden Entwicklungsprojektes, eine einmalige entspannte Atmosphäre. Vor Kurzem war diese Gegend noch ein verlassenes Industrieviertel, bis Jonathan Liebmann, ein südafrikanischer Unternehmer, das Potential dieses Viertels erkannte. Er kaufte mehrere Häuserblöcke und verwandelte die Gegend in ein buntes Künstlerviertel.
Hier könnt ihr ethiopische Gerichte probieren, Cocktails auf einem Hausdach trinken, durch Galerien stöbern und auf einer geführten Tour Zeuge der Entwicklung der Stadt werden. Mittlerweile gibt es ein Kino, ein Studentenwohnheim, knapp 15 Restaurants, Bars, Ateliers und Museen, sowie eine ganze Reihe an Shops und das Backpacker- Hostel „Curiocity“. Das stylische Viertel sprüht nur so vor Kreativität und Lebenslust. Alte Lagerhallen werden zu trendigen Ateliers umgebaut und afrikanische Künstler, wie William Kentridge, stellen ihre Werke in den zahlreichen Galerien aus. Jo’burg’s kreative Community trifft sich hier zu vielen Events, wie dem wöchentlichen „Market on Main“. Das nahegelegene „12 Decades Hotel“ bietet Zimmer, die von Südafrikas Künstlerelite konzipiert und designt wurden. Mit seinen außergewöhnlichen Galerien, coolen Cafés und riesigen Hauswand-Gemälden erinnert das Viertel ein bisschen an Berlin-Mitte und ist ein absolutes Muss für jeden Südafrika-Reisenden.
Anreisen nach Johannesburg könnt ihr zum Beispiel mit Emirates über Dubai. Dabei ist es sehr empfehlenswert einen Stopover in der beeindruckenden Wüstenstadt zu machen. Günstige Flüge gibt es immer wieder, ich suche euch natürlich die besten Schnäppchen raus. Also haltet einfach die Augen offen, bis ich wieder ein tolles Angebot für euch habe oder sucht in meiner Buchungsstrecke nach dem passenden Südafrika Urlaub.
Dort werden alle festgehalten, laut meiner Freundin. Auch wenn man scheisse gebaut hat, und muss dann verhungern ohne eine Hilfe jeglicher Art ? Ja.
Kompromisse gibt es da nicht, nur sturheit und Diebstahl. Und dann festhalten, nur weil keiner Geld gibt oder Spendet ! Alles nur Lügen ein Drecksland in meinen Augen. Bin schon Mittellos deswegen.
Hallo Rudolf,
auf welche Quellen genau bezieht sich deine Freundin denn?
Mir ist nicht genau klar, auf welche Punkte du deine Aussage stützen kannst und warum du hierdurch mittellos bist.
Mit Sicherheit gibt es noch einige Punkte, die verbessert werden sollten und nicht glatt laufen. Dennoch ist es eine schwere Anschuldigung durch eine Aussage zu einer Stadt ein komplettes Land als „Drecksland“ zu bezeichnen. Solche Aussage höre ich sehr ungerne.
Es ist wichtig sich ein differenziertes und genaues Bild der Ausgangslage und Situation vor Ort zu machen. Und diese wird dort stetig verbessert.
Liebe Grüße
dein Urlaubsguru