Von den beeindruckenden UNESCO-Welterbestätten über die malerischen Dörfer bis hin zu den unberührten Naturlandschaften – wir haben die beiden niederländischen Provinzen Flevoland und Friesland für euch besucht und zeigen euch in diesem Artikel, warum diese Orte die perfekte Ziele für einen unvergesslichen Urlaub sind.

Friesland und Flevoland könnten unterschiedlicher nicht sein. Während Friesland eine der ältesten Provinzen des Landes ist und neben einer reichen Geschichte auch eine eigene Sprache vorweist, ist Flevoland als jüngste Provinz ein Symbol für die moderne Ingenieurskunst der Niederländer und ihre Fähigkeit, neues Land zu schaffen. Einiges haben die Regionen aber doch gemeinsam: Zum Beispiel sind beide stark vom Wasser geprägt, bieten atemberaubende Naturlandschaften und zahlreiche Möglichkeiten für Outdoor-Aktivitäten, sind stolze Herberge einiger UNESCO-Weltkulturerbestätten und der perfekte Ort, um einen abwechslungsreichen Urlaub zu verbringen. Wir haben Friesland und Flevoland kennen und auf ihre eigene besondere Weise lieben gelernt und zeigen euch in diesem Artikel unsere absoluten Highlights und Tipps.

Karte mit allen Highlights in Friesland & Flevoland

Hier seht ihr unsere Ausflugstipps, tolle Hotels und Restaurants, in denen ihr hervorragend essen könnt, auf einen Blick.

Friesland: Das Land der Seen und Traditionen

Friesland liegt im Norden der Niederlande und ist vor allem für seine reiche Geschichte und Kultur bekannt, aber auch für seine eigene Sprache, das Friesisch, und seine tief verwurzelte Identität. Das kann man nur nicht gleich auf den ersten Blick sehen – deshalb punktet Friesland zunächst mit seiner wunderschönen Landschaft aus weitläufigen Wiesen, zahlreichen Seen und der beeindruckenden Küstenlinie des Wattenmeers. Wir waren bei unserem Besuch gleich hin und weg! Friesland ist der perfekte Ort, um durchzuatmen, aufzutanken und bei ausgiebigen Spaziergängen oder Fahrradtouren die Schönheit und Vielfältigkeit der Niederlande zu genießen.

Wir zeigen euch die schönsten Ausflugstipps und Must-Sees und dazu unsere Hotel- und Restaurantempfehlungen in der Nähe.

Zwei Personen mit Jacken und Kapuzen gehen auf einem grasbewachsenen Weg in Richtung einer großen Skulptur einer schwangeren Frau. Es ist bewölkt, und eine Person trägt einen grünen Regenschirm.
Statue "Warten auf Flut" von Jan Ketelaar | Foto: Siem Akkerman

Leeuwarden

Leeuwarden, die charmante Hauptstadt Frieslands, ist der ideale Ausgangspunkt für eine Reise durch die Region. Auch wir haben unsere Erkundungstour hier gestartet und uns gleich in die historische Stadt mit ihren gut erhaltenen Gebäuden, den malerischen Grachten und der bunten Kulturszene verliebt. Mit seinen vielfältigen Museen, Boutiquen und Restaurants bietet Leeuwarden eine perfekte Mischung aus Kultur, Geschichte und modernem Stadtleben.

Wusstet ihr, dass Leeuwarden 2018 Kulturhauptstadt Europas war? Dieses Ereignis hat bis heute Spuren in der Stadt und in ganz Friesland hinterlassen. Leeuwarden selbst hat sich zu einer großen Kunstgalerie entwickelt, in der Dichter, Straßenkünstler und Miniaturenmacher euch ihre Arbeit präsentieren. Ein besonderer Besuchermagnet ist auch der Oldehove Turm, der schiefe Turm von Leeuwarden. Von hier aus habt ihr einen tollen Ausblick über die Altstadt.

Unser Hoteltipp in Leeuwarden: Das 4 Sterne Fletcher Hotel-Paleis Stadhouderlijk Hof → hier buchen

Unser Restaurant-Tipp in Leeuwarden: Proefverlof: Hier könnt ihr zu Mittag oder Abend essen, bekommt köstliche Gerichte serviert, die aus lokalen & biologischen Zutaten zubereitet werden, und das vor schönster Kulisse direkt an den Grachten gelegen.

Zu sehen ist ein historisches Gebäude aus Backstein, umgeben von weiteren Gebäuden im holländischen Stil. Eine leere, gepflasterte Straße erstreckt sich im Vordergrund. Die Szene zeigt die Dämmerung.
Stadtplatz in Leeuwarden

Nationalpark De Alde Faenen

Am nächsten Tag haben wir uns bei unserem Besuch in Friesland gleich auf den Weg in den Nationalpark De Alde Faenen gemacht, der nur einige Autominuten von Leeuwarden entfernt liegt. Von einem Wohlfühlort zum nächsten – von der charmanten Hauptstadt rein ins Grüne. Plötzlich findet ihr euch mitten in der Natur wieder, umgeben von weitläufigen Seen, grünen Wiesen und farbenfrohen Schilffeldern. Durch die Luft ertönen die unterschiedlichsten Vogelgesänge und auch für Pferde, Kühe, Reiher und Seeadler ist dieser Ort ein Paradies. Urlaubsguru-Tipp: Entdeckt den Nationalpark vom Wasser aus. Ihr könnt ihr zum Beispiel geführte Touren auf dem Stand-Up-Paddleboard oder im Kanu machen. Während ihr durchs Wasser gleitet, könnt ihr dabei die friedliche Stimmung aufsaugen, die hier herrscht. Für uns war dieser Ausflug ein absolutes Highlight auf unserer Reise durch Friesland.

Unser Restaurant-Tipp in der Nähe: Stärkt euch nach der Entdeckungstour im Princenhot Hotel & Restaurant. Ihr könnt direkt am Wasser Platz nehmen und beobachten, wie die Einheimischen das Leben auf ihren Booten genießen, während ihr euch zum Beispiel die beliebten Bitterballen schmecken lasst.

Grüner Nationalpark mit schmalem Wasserkanal, in dem zwei Kanus fahren. Eines im Vordergrund mit zwei Personen, eines weiter hinten. Dichte Vegetation säumt den Kanal, blauer Himmel mit weißen Wolken.
Entdeckt den Nationalpark De Alde Feanen vom Wasser aus

Planetarium Eise Eisinger

Dieser Ort hat uns ins Staunen gebracht! Mitten in der Stadt von Franeker steht das älteste funktionstüchtige Planetarium der Welt. Von außen unscheinbar, reiht sich das Planetarium, das übrigens auch zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, in die Häuserreihe direkt gegenüber des Stadthauses von Franeker ein. Hier hat einst die Familie von Eise Eisinger gelebt, der sich in seiner Freizeit der Mathematik und der Lehre des Universums, unserer Planeten und der Sternenkunde gewidmet hat. Mit der Zeit hat der junge Mann ein präzise bewegliches Modell unseres Sonnensystems erstellt, das bis heute funktioniert und absolut faszinierend ist.

  • Hier findet ihr die Öffnungszeiten, Eintrittspreise und weitere Infos.

Übrigens: Franeker gehört genauso wie Leeuwarden und Harlingen zu den berühmten 11 Städten von Friesland. Dabei handelt es sich um Orte, die eine besondere historische Bedeutung für die Region haben. Nebel, Eis, Dampf, Meerwasser – jede Stadt hat ihre eigene Geschichte. Elf international renommierte Künstler haben 2018 diese elf kulturhistorischen Städte mit einzigartigen Wasserkunstwerken geschmückt. Findet ihr den Brunnen namens Die Oort‘sche Wolke in Franeker?

Decke des Planetariums in Franeker; zeigt ein astronomisches Modell mit Planetenbahnen auf blauem Hintergrund. Eine goldene Kugel hängt zentral. Darunter Uhrwerke und Beschriftungen zur Sonnenbewegung.
Historisches Planetarium Eise Eisinger in Franeker

Harlingen

Weiter geht die Reise nach Harlingen – dem perfekten Ort, um durch die Gassen, entlang der Grachten und vorbei an den vielen Lagerhäusern zu bummeln, den niederländischen Vibe aufzusaugen und einen unbeschwerten Tag zu erleben. Hier weht euch ein ganz besonderer Charme um die Nase, der von einer reichen maritimen Geschichte und dem direkten Zugang zum Wattenmeer geprägt ist. Hier könnt ihr eine Wattwanderung unternehmen oder eine der Fähren zu den benachbarten Watteninseln Terschelling und Vlieland nehmen, um noch mehr von der beeindruckenden Natur dieser Region zu erleben. Mit dem großen Hafen ist Harlingen ist der perfekte Ort, um die Verbindung zwischen Land und Meer zu erleben und einen authentischen Eindruck von Friesland zu gewinnen. Urlaubsguru-Tipp: Packt unbedingt die Badesachen ein und macht es euch für ein paar Stündchen am Strand von Harlingen gemütlich.

Unser Restaurant-Tipp in Harlingen: Da Harlingen direkt am Wasser liegt, könnt ihr hier wunderbar fangfrischen Fisch genießen. Darf es etwas ausgefallener und schicker sein? Dann reserviert euch einen Tisch im Restaurant Havenmantsje.

Segelschiff segelt während des Sonnenuntergangs vom offenen Meer in den Hafen. Links strahlt die Sonne am Horizont, rechts sind Hafenmauern zu sehen. Das Schiff trägt eine niederländische Flagge.
Harlinger Hafen | Foto: Visit Friesland, Jeannette Tas

Abschlussdeich & Wadden Center

Unser nächster Programmpunkt und ein weiteres Must-See während eures Frieslandbesuchs ist das Afsluitdijk Wadden Center. Die Niederländer führen einen ständigen Kampf gegen das Wasser und so ist mit der Zeit der Abschlussdeich entstanden, der heute das IJsselmeer von der Nordsee trennt. Er ist 32 Kilometer lang und ein technisches Wunderwerk. Auch, wenn ihr keine Ahnung von Ingenieurskunst habt, werdet ihr im Wadden Center aus dem Staunen nicht herauskommen, denn die interaktive Ausstellung und beeindruckenden Panorama-Ausblicke machen euren Besuch zu einem informativen und faszinierenden Erlebnis. Unser Highlight war definitiv der Flug mit dem Helikopter über den Deich, den ihr dank VR-Brille erleben könnt.

Wenn ihr euer Urlaubsland also wirklich kennenlernen und die Geschichte dieser Region verstehen wollt, ist ein Besuch im Afsluitdijk Wadden Center unumgänglich. Übrigens: Auch Kinder kommen hier voll auf ihre Kosten!

  • Hier findet ihr die Öffnungszeiten, Eintrittspreise und weitere Infos zum Afsluitdijk Wadden Center.
Der Afsluitdijk in den Niederlanden verläuft gerade durch das Bild. Links und rechts flankieren zwei große Wasserflächen den Deich. Mittig verlaufen zwei Fahrbahnen, neben denen Grasflächen und Steine zu sehen sind.
Der beeindruckende Abschlussdeich in Friesland

Jopie Huisman Museum in Workum

Dieser Mann hat unser Herz in null Komma nichts erobert. Jopie Huisman war ein friesischer Maler, dessen Bilder von der Liebe zur Natur und dem Mitgefühl für andere geprägt sind. Ein Video zeigt zu Beginn des Museums das Leben von Jopie, erklärt, wie er aufgewachsen ist und welche Bedeutung seine Werke haben. Danach könnt ihr euch seine Bilder genauer ansehen und dank eines Audioguides wertvolle Informationen – auf niederländisch sogar von Jopie Huisman selbst – bekommen. Wir waren hin und weg von seiner Sicht auf das Leben und wie er diese Liebe und Dankbarkeit in seinen Bildern untergebracht hat. Selbst wenn ihr keine großen Kenner der Kunst seid, wird euch dieser Ort in seinen Bann ziehen, da sind wir uns sicher!

  • Hier findet ihr die Öffnungszeiten, Eintrittspreise und weitere Infos zum Jopie Huisman Museum.

Unser Restaurant-Tipp in Workum: Direkt neben dem Jopie Huisman Museum findet ihr das Restaurant Folkerts. Hier bekommt ihr kleine Snacks für eine schnelle Stärkung zwischendurch und leckere Gerichte zum Mittag- und Abendessen. Wir können euch den Falafel-Wrap empfehlen.

Woudagemaal in Lemmer

Dass Friesland bzw. das gesamte Land von Wasser geprägt ist, haben wir bereits erwähnt. Aber wusstet ihr, dass der Wasserspiegel hier regelmäßig so hoch ansteigt, dass das Wasser abgepumpt werden muss, weil es sonst sämtliche Orte und Regionen fluten würde? Genau dafür war Jahrzehnte lang die Dampfpumpstation Woudagemaal in Lemmer zuständig. 1920 wurde sie in Betrieb genommen – heute gehört sie zum UNESCO-Weltkulturerbe und bietet einen faszinierenden Einblick in die Geschichte und die Ingenieurskunst der Niederländer im Kampf gegen das Wasser.

Allein von außen ist das Gebäude absolut beeindruckend – aber hinter den Toren warten riesige Dampfmaschinen, die ein technisches Meisterwerk sind. Das beeindruckendste an der ganzen Sache: Die Maschinen funktionieren bis heute und werden noch immer bei Bedarf eingesetzt, um überschüssiges Wasser aus den friesischen Kanälen und Seen in das IJsselmeer zu pumpen.

  • Hier findet ihr die Öffnungszeiten, Eintrittspreise und weitere Infos.
Das Woudagemaal-Pumpwerk in Friesland, Niederlande, im Sonnenuntergang. Im Vordergrund ein Wasserbecken, das von einer Mauer geteilt wird. Links vom Gebäude ein hoher, rauchender Schornstein. Im Hintergrund weite Felder und ein Kanal.
Woudagemaal: Dampfpumpwerk in Friesland, ein UNESCO-Weltkulturerbe | Foto: Ronald Rozema

 

NACH OBEN

 

Flevoland: Die jüngste und innovativste Provinz der Niederlande

Flevoland ist die jüngste Provinz der Niederlande und hat uns von der ersten Sekunde an fasziniert, denn hier haben wir ein Holland erlebt, wie wir es bisher nicht kannten. Wo heute Flevoland ist, war nämlich bis Mitte des 20. Jahrhunderts noch Wasser in Form des IJsselmeeres. Durch eine groß angelegte Trockenlegung und die damit verbundene Landgewinnung ist mit der Zeit dann die jüngste Provinz der Niederlande entstanden und so trefft ihr in Flevoland heute auf eine super interessante Mischung aus neuer Natur und innovativer Architektur – und im Frühjahr auf ein Farbenmeer, das seinesgleichen sucht. Denn dann schießen in ganz Flevoland die Tulpen aus dem Boden. Ein Bild, dass ihr euch nicht entgehen lassen dürft. Wir zeigen euch unsere Highlights – von Ausflugszielen über Restauranttipps bis hin zu den gemütlichsten Hotels!

Oostvaardersplassen

Mal ehrlich, gibt es etwas beruhigenderes, schöneres und faszinierenderes, als mitten in der Natur zu stehen, umgeben von weiten Wiesen, Seen, Sümpfen und grünen Pflanzen, weit und breit keine anderen Menschen, nur ein lautes Konzert an verschiedenen Tiergeräuschen? Mit dem Betreten des Naturschutzgebietes mit dem Namen, der auf den ersten Blick unaussprechlich wirkt, haben wir eine andere Welt betreten. Eine Welt, die so friedlich scheint, dass man hier all seine Sorgen für einen Moment vergessen kann.

Die Oostvaadersplassen liegen zwischen den Städten Almere und Lelystad und sind Teil des Nationalparks Nieuw Land. Tausende Vögel, darunter auch besondere Arten wie der Löffler und der Seeadler, finden hier genau die Gegebenheiten, die sie brauchen, um sich zum Beispiel während ihrer Wanderung zwischen Norden und Süden zu erholen. Ihr trefft in diesem Naturreservat aber auch auf andere Tiere wie Wildpferde, Rothirsche und Heckrinder. Wander- und Radwege führen euch durch die abwechslungsreiche Landschaft und ermöglichen es euch, die Natur hautnah zu erleben.

Urlaubsguru-Tipp: Wollt ihr noch mehr über den Nationalpark Nieuw Land erfahren? Dann plant einen Ausflug mit Nieuw Land Experience. Egal, ob eine Tour mit dem Bus oder dem Boot: Hier erfahrt ihr viele spannende Geschichten zur Region.

Zwei Personen sitzen auf der Rückseite eines Geländewagens, der auf einem schmalen, geteerten Weg durch eine weite, grüne Landschaft fährt. Eine Person hält ein Fernglas.
Auf Entdeckungstour im Naturreservat Oostvaardersplassen | Foto: Richard Terborg

Almere

Wenn wir an Holland denken, denken wir automatisch an die typischen Backsteinhäuser, die sich durch ihre schmalen, hohen Fassaden auszeichnen und oft mit großen Fenstern und kunstvoll gestalteten Giebeln versehen sind, oder? In Almere sieht es ganz anders aus. Die Stadt in Flevoland ist eine der jüngsten Städte der Niederlande und ein absolutes Paradebeispiel für innovative Stadtplanung und modernes Leben.

Unsere Empfehlung: Macht eine Stadtführung durch Almere und lasst euch diese ganz besondere Architektur und den Aufbau der Stadt genauer erklären. Denn hier steckt in jedem Winkel ein genialer Gedanke. Zum Beispiel wurde Almere auf vier verschiedenen Ebenen gebaut, die alle unterschiedliche Funktionen haben. Während unter der Stadt Parkplätze geschaffen wurde, verteilen sich darüber die Ebenen zum Leben, Shoppen, Essen und vieles mehr. Wirklich faszinierend! Renommierte Architekten haben hier vor rund 60 Jahren ein echtes Kunstwerk in Form einer Stadt erschaffen.

Wir haben nach der Stadterkundung noch eine Elektro-Bootstour auf dem Weerwater gemacht. Absolute Empfehlung! Dabei könnt ihr die Stadt nochmal vom Wasser auf euch wirken lassen und Almere abseits des Stadtzentrums erkunden. Wir waren baff, als wir nach 5 Minuten auf dem Wasser plötzlich wieder mitten im Grünen waren. Generell ist Almere leicht erreichbar und bietet euch zahlreiche Möglichkeiten für nachhaltiges Reisen, sei es durch gut ausgebaute Radwege oder eine hervorragende Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz.

Unser Hoteltipp in Almere: Das 4 Sterne Leonardo Hotel Almere City → hier buchen

Unser Restaurant-Tipp in Almere: Wir haben uns Mittags im Restaurant Copper Branch gestärkt und sind Fans seit dem ersten Bissen. Eure Geschmacksnerven werden jeden Bissen lieben und euer Körper wird es euch danken – denn hier sind alle Gerichte komplett vegan.

Ein junger Mann springt von einer niedrigen Betonmauer vor einem modernen, rechteckigen Gebäude auf der rechten Seite. Im Hintergrund steht ein weiteres hohes Gebäude vor einem sonnigen Himmel. Links eine Wiese, rechts ein breiter Gehweg.
Moderne Architektur und Bewegung im Herzen von Almere | Foto: Visit Flevoland

Museum Batavialand

Wir haben uns früh morgens von Almere aus in Richtung Lelystad gemacht, der Hauptstadt von Flevoland. Unser erster Stopp: Das Museum Batavialand, ein faszinierendes Freilichtmuseum, das seine Besucher auf eine spannende Reise durch die niederländische maritime Geschichte mitnimmt. Hier könnt ihr das originalgetreu nachgebaute Handelsschiff „Batavia“ aus dem 17. Jahrhundert besichtigen und mehr über das Leben der Seeleute und den Handel zur Zeit der Niederländischen Ostindien-Kompanie erfahren. Das Museum bietet interaktive Ausstellungen und Handwerksdemonstrationen, die Einblicke in den Schiffbau und das Leben an Bord geben.

Auch wenn ihr nicht viel über die Geschichte wisst und euch ansonsten nicht wirklich für Schiffe interessiert, können wir euch einen Besuch hier nur ans Herz legen. Batavialand macht Geschichte lebendig und ihr könnt an vielen verschiedenen Stationen dabei zusehen, wie bis heute an den Schiffen gearbeitet wird. Vom Schiffsbau über die filigrane Handarbeit der Schiffsverzierungen bis hin zu noch kleinteiligerer Arbeit beim Erstellen von Modellschiffen.

  • Hier findet ihr die Öffnungszeiten, Eintrittspreise und weitere Infos zum Batavialand.
Ein großes, antikes Schiffswrack liegt in einem Museum auf einem steinigen Boden, umgeben von Schautafeln. Links sind Vitrinen mit Ausstellungsstücken. Zwei Menschen betrachten das Schiffswrack rechts.
Historisches Schiff im Batavialand Museum | Foto: Batavialand

Batavia Stad Fashion Outlet

Genug Geschichte, jetzt wird geshoppt. Direkt neben dem Batavialand liegt nämlich das erste Outlet-Center der Niederlande, das Batavia Stad Fashion Outlet. Mit über 150 internationalen Marken bietet euch dieses Einkaufsparadies eine große Auswahl an Mode, Accessoires und Lifestyle-Produkten zu unschlagbaren Preisen. Für uns war es allein ein Erlebnis, durch die charmante, im niederländischen Stil gestaltete Architektur des Centers zu schlendern und diesen besonderen Vibe auf uns wirken zu lassen. Aber wir würden lügen, wenn wir sagen würden, wir hätten nicht selbst zugeschlagen. Wie könnte man auch nicht bei diesen Preisen?!

Neben den vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten bietet Batavia Stad übrigens auch eine große Auswahl an Restaurants und Cafés, in denen ihr eine Pause einlegen und euch kulinarisch verwöhnen lassen könnt.

Unser Hoteltipp in der Nähe: Das 4 Sterne Leonardo Hotel Lelystad City Center → hier buchen

In einem sonnigen Mode-Outlet spazieren Menschen, flankiert von stilvollen Geschäften mit Giebeldächern in Rot und Grau. Bäume und Pflanzen in großen Töpfen umrahmen den gepflegten gepflasterten Platz.
Einkaufserlebnis im Batavia Stad Fashion Outlet | Foto: Batavia Stad Fashion Outlet

NACH OBEN

Freizeitpark Walibi

Anschnallen, es geht los, wir starten in eine neue Runde – unser nächster Tipp für einen unvergesslichen Urlaub in Flevoland ist sowohl für Paare und Freundesgruppen als auch für Familien ein absolutes Highlight. Im Freizeitpark Walibi Holland warten Adrenalin, Nervenkitzel und jede Menge Spaß auf euch. Zum Beispiel in einer der vielen beeindruckenden Achterbahnen, wie der rekordbrechenden „Goliath“ und der rasanten „Lost Gravity“. Einige von uns haben allein beim Zuschauen einen Adrenalinstoß verspürt. Für jüngere Gäste gibt es kinderfreundliche Attraktionen und Spielbereiche, die sicherstellen, dass auch die Kleinsten auf ihre Kosten kommen.

Walibi Holland ist der perfekte Ort, um einen actionreichen Tag mit der ganzen Familie oder Freunden zu verbringen. Ob Achterbahnfahrten, Live-Shows oder thematische Events – hier erlebt wirklich jeder unvergessliche Momente voller Spaß und Spannung.

  • Hier findet ihr die Öffnungszeiten und Eintrittspreise für den Walibi Freizeitpark.
Eine Frau und ein Kind sitzen in einer Achterbahn. Die Frau in einem grünen Hemd hält fröhlich einen Arm in die Luft, während das Mädchen in einer rosafarbenen Latzhose sie anlächelt. Im Hintergrund sind weitere Achterbahnfahrer zu sehen.
Spaß und Abenteuer im Walibi Holland Freizeitpark | Foto: Walibi Holland

Urk

Wir haben bereits erwähnt, dass Flevoland die jüngste Region der Niederlande ist und erst Mitte des 20. Jahrhunderts trocken gelegt wurde. Das Fischerdorf Urk gab es allerdings schon vorher, denn Urk war einst eine Insel im IJsselmeer. Heute ist der Ort mit dem Festland verbunden und bietet Besuchern einen einzigartigen Einblick in die traditionelle niederländische Kultur und Geschichte. Und wenn wir sagen einen einzigartigen Einblick, dann meinen wir einen einzigartigen Einblick. Denn in Urk scheint das Leben stehen geblieben zu sein. Während wir auf einer Ginkies Tour durch die schmalen und engen Gassen spaziert sind, die auf Urk Ginkies genannt werden, und mehr über die Geschichte gelernt haben, sind uns zum Beispiel einige Bewohner in Kutten entgegen gekommen. Auf Urk völlig normal, denn man ist stolz auf seinen Ort und zeigt das auch gern in Form von Kleidung.

Urk hat es uns auf eine ganz besondere Art und Weise angetan. Hier herrscht eine besondere Atmosphäre, die ihr unbedingt während eines Tagesausflugs entdecken solltet.

Ein weißer Leuchtturm mit rotem Dach und wehender niederländischer Flagge steht im Zentrum einer grünen Wiese, umgeben von Häusern links und einem Weg entlang der Küste rechts, mit Blick aufs Meer.
Blick auf Urk in Flevoland | Foto: Tourist Info Urk

Schokland

Ein paar Autominuten entfernt von Urk landet ihr in Schockland, ebenfalls einer ehemaligen Insel. Als UNESCO-Weltkulturerbe bietet Schokland eine faszinierende Mischung aus Archäologie, Geschichte und Natur. Schockland war von ständigen Bedrohungen des Wassers geplagt, und wurde schließlich 1859 evakuiert, aber die Spuren seiner bewegten Vergangenheit sind bis heute sichtbar. Und wir können euch sagen: Auf dem Land zu spazieren, das heute grün und bewachsen ist und direkt unterhalb der Kirche beginnt, mit dem Wissen, dass hier bis vor einigen Jahren das Wasser getobt hat, ist ein ganz besondere Gefühl. Schockland steht deshalb bis heute als Symbol für den ewigen Kampf der Niederländer gegen das Wasser.

Im Schokland Museum könnt ihr die beeindruckende Geschichte dieser ehemaligen Insel näher kennenlernen. Ihr bekommt spannende Einblicke in das Leben der früheren Bewohner und die Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert waren. Archäologische Funde, historische Gebäude und informative Ausstellungen haben unsere Vorstellungskraft angeregt und uns so manches Mal in Staunen versetzt.

Falls ihr genügend Zeit habt, schnappt euch ein Fahrrad und erkundet die Umgebung oder macht einen ausgedehnten Spaziergang. So könnt ihr die Schönheit und Widerstandskraft dieser einzigartigen Region besonders aufsaugen.

Unser Restaurant-Tipp in Schokland: Zum Museum gehört auch ein Restaurant, das euch mit frischen und leckeren Speisen verwöhnt. Absolute Empfehlung von uns: der Couscous-Salat!

Luftaufnahme einer historischen Siedlung in Schokland, Flevoland. Die Siedlung besteht aus mehreren dicht beieinander stehenden Gebäuden, umgeben von grüner Landschaft und Baumgruppen. Ein Weg durchzieht das Areal.
UNESCO-Weltkulturerbe Schockland | Foto: Museum Schokland

Pantropica

Nachdem wir auf Urk und Schockland in die Vergangenheit gereist sind, sind wir weitergezogen, in eine ebenfalls andere Welt. Um genauer zu sein ins tropische Paradies PANTROPICA. Schon beim Betreten taucht man hier sofort in eine üppige, grüne Oase ein. Wir haben bunte Vögel, exotische Reptilien und beeindruckende Pflanzen aus nächster Nähe erlebt und sind verschlungene Pfade durch dichte Vegetation entlang geschlendert, vorbei an plätschernden Wasserfällen und geheimnisvollen Ruinen. Ein aufregendes Erlebnis zum Abschluss unseres Besuchs in Flevoland.

Neben der atemberaubenden Natur bietet PANTROPICA übrigens auch zahlreiche Aktivitäten für die ganze Familie. Kinder können sich auf Abenteuerspielplätzen austoben, während Eltern die Ruhe und Schönheit der tropischen Umgebung genießen.

  • Hier findet ihr die Öffnungszeiten und Eintrittspreise für Pantropica.
Tukan sitzt auf Holzgeländer inmitten üppiger tropischer Vegetation; Mann in pinkem T-Shirt und Jeans fotografiert den Vogel von einer Brücke aus. Große Blätter und grüne Pflanzen sind im Hintergrund.
Trefft Tukane und andere spannende Tiere und Pflanzen während eines Pantropica-Besuchs. | Foto: Pantropica

NACH OBEN

So unterschiedlich und doch so gleich

Friesland und Flevoland haben uns auf ihre ganz eigene besondere Art und Weise verzaubert und uns gezeigt, wie vielfältig und faszinierend die Niederlande sein können. Wir sind Fan beider Regionen und können euch einen Urlaub von ganzem Herzen empfehlen. Friesland hat uns vor allem mit seinen malerischen Kanälen und historischen Städten überzeugt, Flevoland mit den modernen Architekturen und seinen einzigartigen Naturerlebnissen. Vor allem haben aber die herzlichen Menschen unseren Besuch zu etwas ganz Besonderem gemacht.  Habt ihr Lust, eine oder vielleicht beide Provinzen zu besuchen? Nichts wie los!

Beitragsbild: Theo de Witte

Mehr für euren Holland Urlaub