Es gibt unendlich viele Wege, die USA zu erkunden. Wenn ihr das Land der Träume mal auf eine ganz andere Weise kennenlernen wollt, dann kommt mit auf einen Roadtrip durch das Herz der USA – mitten durch den Wilden Westen!

Wer von uns hat als Kind nicht davon geträumt, wie Lucky Luke dem Sonnenuntergang entgegen zu reiten, den Dalton Brüdern das Handwerk zu legen und im Wilden Westen für Recht und Ordnung zu sorgen? Wenn es euch auch so geht, dann könnt ihr jetzt aufhören zu träumen – wir zeigen euch auf unserem Roadtrip durch den Wilden Westen der USA, wo ihr auf den Spuren der Cowboys wandern könnt.

Dabei klappern wir nicht die üblichen Klischee-Sehenswürdigkeiten ab, sondern genau die Orte, an denen ihr euch wie echte Cowboys und Cowgirls fühlen könnt! Setzt eure Cowboyhüte auf, schlüpft in die Cowboystiefel und schwingt euch aufs Pferd – der Wilde Westen wartet!

Roadtrip durch den Wilden Westen

Der Wilde Westen im Überblick

Unser Weg führt uns durch vier US-Bundesstaaten und zwar von Süd nach Nord durch Texas, Colorado, Wyoming und Montana. Natürlich gibt es noch viel mehr Städte und Gegenden, die zum Wilden Westen zählen, allerdings würde es zu lange dauern, alles abzureiten – bzw. zu fahren. Deswegen haben wir euch die Must-Sees für alle Cowboys auf einer Strecke vom südlichsten Texas bis nach Montana im Norden zusammengestellt.

Karte: Rundreise durch den Wilden Westen

Bestimmt findet ihr unterwegs noch mehr wunderbare Orte, lasst euch entlang der Strecke einfach von der faszinierenden Natur inspirieren. Was euch der Trip kostet, hängt ganz von euch ab – die Art eures Mietwagens, die Anzahl eurer Unterkünfte und die Dauer eurer Cowboy Erfahrung können den Preis nach oben und unten beeinflussen.

Kümmert euch vor der Anreise um Flüge (am besten zum San Antonio International Airport) und einen Mietwagen und schon kann die Zeitreise losgehen: Arbeitet auf einer Ranch, nehmt an Rodeos teil, sucht in Minen nach Gold oder reitet einfach nur durch atemberaubende Landschaften in den Sonnenuntergang. Und wer weiß – vielleicht könnt ihr am Ende eurer Reise ja sogar schneller als euer eigener Schatten schießen.

Roadtrip auf einem Highway in Wyoming USA

Texas

Wo könnte man einen Roadtrip durch den Wilden Westen besser starten als in der Heimat der Cowboys – in Texas. Der beste Startpunkt eurer Reise ist der Flughafen in San Antonio, hier schnappt ihr euch statt einem Pferd erstmal einen Mietwagen und könnt sofort in euer Abenteuer starten – aber denkt dran: Ihr seid in Texas, also den Cowboyhut nicht vergessen!

Die erste Ranch

Wenn ihr euren Roadtrip durch den Wilden Westen standesgemäß beginnen wollt, dann verbringt ihr eure erste Nacht als Cowboy natürlich nicht in einem Hotel in der Großstadt San Antonio, sondern mitten in der Natur auf einer waschechten Ranch! Empfehlen können wir euch die Mayan Dude Ranch, die etwa eine Autostunde westlich von San Antonio liegt. Hier werdet ihr wie Familienmitglieder begrüßt, es geht locker und freundschaftlich zu. Die Ranch ist der perfekte Ausgangspunkt für euch, hier könnt ihr euch für den Wilden Westen „warm machen“: Ihr könnt euch zum Beispiel im Lasso Werfen üben oder eure Schießkünste verbessern.

Mann in den USA, der sein Pferd sattelt

Nachdem ihr draußen mit den anderen Gästen euer T-Bone Steak verdrückt habt, könnt ihr den Abend dann bei stilechter Countrymusik im Saloon ausklingen lassen.

Am nächsten Morgen solltet ihr noch nicht sofort abreisen – nehmt unbedingt noch das Cowboy Frühstück mit. Dazu reitet ihr früh am Morgen zu einem wunderschönen Picknickplatz und könnt Speck und Eier direkt von einer offenen Feuerstelle genießen. Keine Angst – die Reitanfänger unter euch kriegen natürlich erst eine Einweisung. Die Pferde der Mayan Dude Ranch sind aber sowieso sehr ruhige Zeitgenossen und machen es Anfängern wirklich leicht – wir sprechen da aus eigener Erfahrung.

Fort Worth

Wenn ihr es schafft, euch von der Mayan Dude Ranch zu verabschieden, dann müsst ihr leider wieder vom Pferd ab- und in euren Mietwagen einsteigen. Lange Zeit zum Trauern bleibt euch sowieso nicht – nach knapp fünf Stunden erreicht ihr schon das nächste Highlight eures Roadtrips durch den Wilden Westen. Nachdem ihr Großstädte wie San Antonio, Austin und Dallas einfach links und rechts von euch liegen gelassen habt, erreicht ihr die Stadt Fort Worth – die sich selbst die Stadt der Cowboys und Kultur nennt.

Sichert euch vor der Anreise online den Stockyards Adventure Pass für etwa $25, mit dem ihr überall Vergünstigungen bekommt.

Hier reicht ein Tag Aufenthalt ganz sicher nicht, um alles zu sehen! Sobald ihr angekommen seid, macht euch auf den Weg zum Fort Worth Stockyards. Hier gibt es alles, was das Cowboyherz begehrt: Ihr könnt zweimal pro Tag den Viehtrieb mitten durch die Stadt bestaunen, im Billy Bob’s Texas Country Musik hören, euer erstes echtes Live Rodeo erleben oder die Texas Cowboy Hall of Fame besuchen. Für euren Aufenthalt eignet sich das Stockyards Hotel perfekt, das euch mit seinen Western Themenzimmern auch nachts vom Cowboy-Dasein träumen lässt.

Straße in Fort Worth Stockyards in Texas

Amarillo

Wenn ihr Fort Worth verlasst und auf die Route 287 einbiegt, dreht euer Radio ganz laut auf und singt zusammen mit Tony Christie: „Is this the Road to Amarillo?“

Das ist nämlich eure letzte Station in Texas, die etwa fünf Stunden entfernt an der Nordgrenze des Staates liegt. Nach der langen Fahrt im Auto wird es wieder Zeit, sich in den Sattel zu schwingen – also auf zur Los Cedros Ranch zu den Cowgirls and Cowboys in the West! Hier könnt ihr nicht nur in den Sonnenuntergang reiten, sondern euch auch bei einem Mittagessen in einem echten Chuckwagon stärken.

Ein typischer Schäferwagen in den USA

Vergesst nicht, euch vorher in einem der vielen Geschäfte in Amarillo Cowboy Boots zu besorgen! Eine gute Übernachtungsmöglichkeit in der Stadt ist die Big Texan Steak Ranch, hier könnt ihr euch im dazugehörigen Restaurant noch der über die Staatsgrenzen hinaus berühmten Challenge stellen: Schafft ihr es, das 2kg Steak mit Beilagen innerhalb einer Stunde zu essen, müsst ihr nichts bezahlen. Aber Vorsicht: Verliert ihr die Challenge, kostet euch das $72! Mehr als 87.000 Leute haben die Challenge bereits gewagt, nur 10.000 haben es geschafft.

Colorado

Nachdem ihr euch in Amarillo am Chuckwagon und mit einem 2kg Steak mehr als nur gut gestärkt habt, fahrt ihr in den nächsten Bundesstaat: Willkommen im wunderschönen Colorado! Nachdem ihr in Texas zu richtigen Cowboys und Cowgirls geworden seid, könnt ihr eure neuen Reitfähigkeiten, eure Cowboy Boots und eure neuen Lieblings-Countrysongs hier in Colorado auch gut gebrauchen! Wenn ihr auf der Route 87 durch New Mexiko gefahren seid, erreicht ihr dann auf der Interstate 25 nach etwa sechs Stunden Fahrt Colorado Springs.

Garden of the Gods

Nachdem ihr euch von der langen Fahrt ausgeruht habt – zum Beispiel im Comfort Inn Manitou Springs – macht ihr euch auf den Weg zum etwa 10 Minuten entfernten Garden of the Gods, ein öffentlicher Park, den ihr zu Fuß oder auf einem Pferderücken erkunden könnt. Hier könnt ihr atemberaubende Felsformationen und wunderschöne Natur bewundern.

Garden of Gods in den USA

Im Goldrausch

Wenn ihr bis hierhin euer Portemonnaie schon etwas zu stark beansprucht habt, haben wir jetzt genau das Richtige für euch: Es geht auf direktem Wege – etwa eine Autostunde von Colorado Springs entfernt – zu einer echten Goldmine.

Ihr könnt bei den Gold Mine Tours zwischen verschiedenen Touren und Minen wählen und mit etwas Glück findet ihr vielleicht ein paar Goldkörner. Für eine einstündige Tour zahlt ihr etwa $20. Achtung: Die Mollie Kathleen Goldmine ist von Oktober bis April geschlossen! Die Station solltet ihr aber unbedingt mitnehmen, denn der Wilde Westen und der Goldrausch gehören einfach zusammen.

Mollie Kathleen Goldmine

Zurück zum Ranchleben!

Wenn ihr wieder genug Kraft – und Gold – gesammelt habt, geht es weiter mit eurem Roadtrip durch den Wilden Westen. Ihr verlasst Colorado Springs auf der Interstate 25 in Richtung Denver – ihr lasst die Stadt allerdings wieder links liegen und erreicht nach etwa drei Stunden die C Lazy U Ranch am Rocky Mountains Nationalpark.

Hier geht es zurück zu den Wurzeln. Unter den 180 Pferden ist bestimmt der richtige Begleiter für jeden von euch dabei. Wenn ihr den gefunden habt, könnt ihr zweimal täglich an Ausritten durch die atemberaubende Natur Colorados oder aber am Flyfishing teilnehmen. Wer die Cowboy Erfahrung perfekt machen möchte, der kann auf seinem Pferd auch dabei helfen, die Rinder zusammenzutreiben. Wer sich bis jetzt noch nicht wie ein Cowboy gefühlt hat, wird das spätestens mit einem Lasso in der Hand auf dem Rücken eines Pferdes und einem störrischen Rind vor sich auf der C Lazy U Ranch!

C Lazy U Ranch in den USA

Wyoming

Wer sich von seinem treuen Gefährten auf der C Lazy U Ranch verabschieden kann, für den geht es weiter von Colorado nach Wyoming. Der Wilde Westen hält nämlich noch mehr bereit für euch: Nirgendwo gibt es schönere endlose Landschaften zu bewundern, ist Wyoming doch der bevölkerungsärmste Staat der USA.

Wind River Indian Reservation

Hier macht ihr euch direkt auf den Weg in die Wind River Indian Reservat, das ihr auf eurem Weg durch Wyoming durchquert und etwa fünf Stunden nach eurem Aufbruch von der C Lazy U Ranch erreicht.

Wind River Reservat in den USA

Hier nehmt ihr euch am besten eines der kleinen Hotels, damit ihr genug Zeit habt, im Sommer einem klassischen Powwow beizuwohnen. Powwows sind Treffen von nordamerikanischen Native American-Stämme, bei denen auch gerne mit Gästen getanzt, gesungen und gefeiert wird – alles, um die Kultur der Gemeinschaften zu ehren. Im Wind River Reservat sind die Stämme der östlichen Shoshonen und der nördlichen Arapaho Indianer zuhause und heißen im Sommer zu ihren Powwows alle Gäste herzlich willkommen.

Cody – In der Rodeo Hauptstadt der Welt

Nach diesem wirklich emotionalen Erlebnis verlasst ihr das Reservat Richtung Norden und fahrt auf der Route 120 in die Stadt Cody, die von keinem geringeren als Buffalo Bill, dem berühmten Bisonjäger persönlich gegründet wurde und als Rodeo Hauptstadt der Welt gilt. Hier steigt ihr am besten im Irma Hotel ab, dem Geburtshaus von Buffalo Bill – von dort könnt ihr die Stadt erkunden. Ihr braucht zum Beispiel zu Fuß nur zehn Minuten zum Buffalo Bill Historical Center, das fünf unterschiedliche Museen unter einem Dach vereint, die ihr für etwa $20 erkunden könnt.

Holzhäuser in der Geisterstadt Cody in Wyoming

Ganz im Westen der Stadt gibt es dann noch Old Trail Town zu entdecken, eine Stadt, die noch genauso aussieht wie damals zur Zeit des Wilden Westens. Ein Stückchen weiter befindet sich das berühmt-berüchtigte Cody Stampede Rodeo, wo sich nur die mutigsten Rodeo Reiter in die Arena trauen – schaut auf jeden Fall mal bei einer der vielen Veranstaltungen vorbei und vergesst eure Cowboystiefel nicht.

Zurück auf der Ranch

Bevor ihr Wyoming wieder verlasst, macht ihr nordöstlich von Cody nochmal einen Zwischenstopp auf der Eatons‘ Ranch, um Kraft für die letzte Etappe eures Western Roadtrips zu sammeln. Hier könnt ihr nach eurem Stadt-Aufenthalt wieder die Weiten und die Einsamkeit an den Bighorn Mountain genießen, beim Vieh-Zusammentreiben helfen (inzwischen müsstet ihr ja schon richtige Profis sein) oder Ausritte in die Berge unternehmen, bevor es dann weiter nach Montana geht.

Bergkette Bighorn Mountains Road, Wyoming

Montana

Eure letzte Station im Wilden Westen der USA ist Montana. An der Grenze zu Kanada und von den Rocky Mountains durchzogen, steht der nördliche Bundesstaat den anderen Stationen auf eurer Reise in Sachen Natur in nichts nach!

Little Bighorn Battlefield

Etwa eine Stunde von der Eatons‘ Ranch entfernt, befindet sich das Little Bighorn Battlefield National Monument. Hier angekommen, läuft euch erstmal ein Schauer über den Rücken – ihr steht inmitten eines riesigen Friedhofs. Hier wurde am 25. Juni 1876 ein großes amerikanisches Kavallerieregiment von drei Native-American-Stämmen, unter anderem den Lakota-Sioux – geschlagen. Bei der Schlacht starben mehrere hundert Soldaten und amerikanische Ureinwohner. Ein Ort, der an die aufregenden aber oft auch grausamen Momente der frühen amerikanischen Geschichte erinnert und uns alle still dazu auffordert, in Frieden miteinander zu leben.

Little Bighorn Battlefield in den USA

Die letzte Ranch und eine Westernstadt

Nach diesem mahnenden Erlebnis solltet ihr euch nach den spannenden letzten Tagen noch ein paar Tage Ruhe gönnen. Das macht ihr am besten auf der etwa drei Stunden entfernten Mountain Sky Guest Ranch. Von dort aus habt ihr noch die Möglichkeit, Virginia City zu besuchen – eine Stadt, in der die Zeit buchstäblich stehen geblieben ist. Hier sieht es so aus wie in alten Western Filmen. Ein wirklich würdiger Abschluss eures Wild West Roadtrips.

Altes Holzhaus in der Geisterstadt Virginia River in Montana

 

Aufsatteln und los geht’s!

Wir versprechen euch, der Wilde Westen wird euch verzaubern und ihr werdet euren Roadtrip nicht bereuen – also aufsatteln und los geht’s! …“I’m a poor lonesome cowboy…!“

Ihr könnt euren Roadtrip entweder selbst planen und Flüge, Mietwagen und Unterkünfte individuell zusammenstellen oder sogar organisierte Rundreisen im Paket buchen. Links für alle Optionen haben wir euch zusammengestellt.

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