Obwohl Cork mit 125.622 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Irlands ist, gibt sie einem nicht das Gefühl, dass man sich in einer Großstadt befindet. Die auffallende Lockerheit der Bewohner steht im völligen Kontrast zu der typischen Hektik einer Großstadt. Wie wäre es also mit einem stressfreien Ausflug in Irlands wunderschönen Südwesten?

Wusstet ihr, dass Cork als die kulinarische Hauptstadt Irlands gilt? Warum also, anstatt eines typischen Sightseeing-Tags, nicht mal eine „Food-Tour“ durch das kosmopolitische Städtchen Cork machen? Ob als Tagesausflug, für eine längere Reise oder als Endstation des Wild Atlantic Ways, welcher die längste Küstenstraße der Welt darstellt, ist dabei völlig egal. Ihr müsst nur eines mitbringen: Hunger beziehungsweise Appetit. Ich zeige euch heute die wichtigsten Spots und kulinarischen Highlights von Cork.

Die spannendsten und leckersten Highlights in Cork

Frühstück,Kunst & Kultur | Lunch im English Market 

 Elizabeth Fort & Cathedral | Bier-Brauereien 

 Butter Museum | Glocken läuten & Kayak fahren

Irisches Dinner | Anreise & Unterkunft | Euer Urlaub in Cork

Cork City, Irland

Die etwas andere Tour durch die Gourmet-Stadt Cork

Cork ist also für unglaublich gute, irische Küche bekannt, aber was essen die Iren denn eigentlich? Italien verbinden wir mit Pizza und Pasta, Japan mit Sushi, die USA mit Burgern, doch womit verbinden wir Irland? Besonders beliebt ist hier der Black Pudding, der allerdings kein Dessert ist, wie es der Name zunächst vermuten lässt, sondern eine Art Blutwurst. Sicher nicht jedermanns Sache, aber hier eine absolute Delikatesse. In Cork wird vor allem Drisheen & Tripe gegessen, ein Mix aus Kuh-, Schweine- und Schafsblut mit Milch, Salz und Fett, dazu Rinderpansen. Aber keine Sorge, auch Vegetarier kommen hier auf ihre Kosten, denn Cork ist außerdem bekannt für seinen Käse. Der Gubbeen Käse wird auf einer Farm im County Cork hergestellt. Der halbfeste Schnittkäse aus Kuhmilch ist absolut köstlich. Außerdem ist die Stadt berühmt für ihre Butterproduktion und den leckeren Fisch von der unmittelbar nahen Küste.

 

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Kunst & Kultur nach einem leckeren Frühstück

Das klingt alles schon ganz spannend, aber beginnen wir den Tag erstmal bei einem leckeren Frühstück in einem der beliebtesten Cafes der Stadt, dem Cafe Spresso. Bestellt euch das Large Irish Breakfast und bereitet euch auf einen aufregenden und köstlichen Tag vor. Mit Bacon, Würstchen, Pilzen, Pudding (Blutwurst), Baked Beans und Toast gestärkt, kann es losgehen.

Crawford Art Gallery

  • Öffnungszeiten: Mo-Sa: 10.00 bis 17.00 Uhr (Do bis 20.00 Uhr); So & Feiertage: 11.00 bis 16.00 Uhr
  • Eintritt: frei

Von dem Cafe aus geht es über die St. Patricks Bridge, wo ihr kurz inne halten solltet, um euren Blick über den River Lee schweifen zu lassen. Die Häuser links und rechts des Flusses sind typisch irisch und ein beliebtes Foto-Motiv. Auf der anderen Seite der Brücke angekommen, befindet ihr euch in Corks Stadtkern. Allen Kunstliebhabern unter euch kann ich die Crawford Art Gallery empfehlen. Sie befindet sich in Corks altem Zollhaus und bietet Kunst für so ziemlich jeden Geschmack. Das Beste: Ihr müsst hier keinen Eintritt zahlen.

Früher Lunch in Europas bestem Lebensmittelmarkt

Nach Kunst und Kultur könnt ihr über die St. Patricks Street, der Haupteinkaufsstraße Corks, in Richtung English Market schlendern. Das Frühstück ist verdaut und ein kleiner Hunger macht sich bemerkbar? Perfekt, denn hier seid ihr an dem richtigen Ort für ein kleines (oder auch großes) Lunch. Der 1788 erstmals eröffnete Markt zählt zu den besten Lebensmittelmärkten Europas. Betretet den Markt und lasst euch von den vielen köstlichen Gerüchen in den Bann ziehen. Ganz getreu dem Motto „immer der Nase nach“, lauft ihr durch die kleinen Gassen zu den Ständen, die euch am meisten zusagen.

English Market

  • Öffnungszeiten: Mo-Sa: 8.00-18.00 Uhr

Ihr könnt hier alles von Obst und Gemüse, über Käse, bis hin zu hervorragendem Fisch kaufen. Die freundlichen Händler sind gerne bereit, euch mehr über die regionalen Produkte zu erzählen und euch probieren zu lassen. Wenn ihr alles auf dem Markt gesehen habt, müsst ihr auf jeden Fall noch in den ersten Stock, ins Farmgate Cafe/Restaurant gehen. Hier sitzt ihr in einer Art Galerie und habt einen super Blick auf den Markt unter euch. Das Restaurant bietet ausschließlich Speisen aus den Zutaten an, die man an den Ständen des Markts kaufen kann. Frischer und regionaler geht es also kaum – einfach lecker! Hier wird die traditionelle und die moderne Küche Irlands mit einander verbunden.

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Geschichte und Kultur am Mittag

Von dem English Market geht es gut gestärkt weiter zum Elizabeth Fort. In der Festung und ihrem Museum könnt ihr mehr über die Geschichte erfahren und zudem eine schöne Aussicht über die Stadt genießen. Die sternförmige Festung wurde 1603 errichtet.

Elizabeth Fort

  • Öffnungszeiten: Mo-Sa: 10.00-17.00 Uhr (Okt-Apr: montags geschlossen); So: 12.00 bis 17.00 Uhr
  • Führungen: Täglich um 13.00 Uhr / 3€p.p; Kinder (bis 12j.) frei

Bei einer Belagerung der englischen Armee 1690 wurde sie allerdings stark beschädigt. Ihre wohl schwerste Zeit erfuhr das Fort von 1817 bis 1837, als irische Gefangene hier ihre Strafe absaßen und darauf warteten, nach Australien verschifft zu werden. Im irischen Unabhängigkeitskrieg war sie dann ein Stützpunkt für die Soldaten, die gegen die Irish Republican Army kämpften. Ihr solltet die Festung samt ihrer spannenden Geschichte also nicht verpassen. In unmittelbarer Nähe befindet sich die Saint Fin Barre’s Cathedral, weswegen sie sich sehr gut als nächster Stopp anbietet. Der wunderschöne gotische Stil der Kathedrale macht diese vor allem von außen sehr sehenswert. Wenn ihr euch für Religion und die Geschichte dieser Kirche interessiert, müsstet ihr allerdings 5€ Eintritt bezahlen, um auch das Innere betrachten zu können.

 

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Kein Bier vor vier?

Nach den geschichtlichen Highlights ist wieder etwas Platz in eurem Magen? Sehr gut, denn jetzt geht es in zwei verschiedene Brauereien, in denen ihr eure Bäuche mit regionalem Bier und kleinen Leckereien füllen könnt. Zuerst geht es in die Rising Sons Brewery. Unter dem Motto „Big beer, small batches“ wird hier regionales, preisgekröntes Craft Beer in kleinen Mengen (50 Kegs pro Woche) hergestellt. Anders als in den meisten Teilen Irlands wird hier weniger das schwarze Guinness Bier getrunken, als vielmehr verschiedenste Formen von Craft Beer. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr auch ein Brauerei-Tour, für 10€ machen und die verschiedenen Biere probieren. Aber denkt daran: Kein Bier vor vier – allerdings ist es irgendwo auf der Welt ja bekanntlich immer 4! Falls euch Bier allein nicht reicht, habt ihr hier außerdem noch die Möglichkeit Pizza und kleinere Snacks zu bestellen. Oder ihr teilt euch ein Meat & Cheese Board mit regionalem Fleisch und Käse, lecker!

 

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Ein Mekka für alle Bierliebhaber

Um herauszufinden, wer denn tatsächlich das Beste Bier der Stadt braut, könnt ihr nun über eine der Brücken wieder zurück auf die andere Seite des Flusses gehen, hin zur Franciscan Well Brewery. Verkaufsschlager ist hier das Craft Beer „Rebels Red“. Andere Biere, wie das Chieftain IPA, Friar Weisse und Shandon Stout, sind ebenfalls sehr beliebt. Auch hier könnt ihr wieder eine Führung mit anschließender Verkostung machen. Oder aber, ihr macht eine kleine Pause in dem gemütlichen, urigen Biergarten und genießt ein echtes irisches Craft Beer, bevor es zur nächsten Station geht. Fun-Fact: 2018 feiert die Brauerei ihren 20. Geburtstag.

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Kulinarisches Highlight – Butter?

In der Vergangenheit galt Cork als Mittelpunkt des europäischen Butterhandels und das ist auch heute noch zu spüren.

Cork Butter Museum

  • Öffnungszeiten: Nov-Feb: Sa & So: 11.00 bis 15.00 Uhr; Mär-Okt: Täglich 10.00 bis 17.00 Uhr
  • Preise: Erwachsene: 4€, Ermäßigt: 3€, Kinder (ab 12j): 1,50€, Kinder (unter 12j): frei

Das Klima in Irland und die saftigen Weiden sind eine optimale Grundlage für die Molkerei: Milch, Käse und eben auch Butter schmecken unter diesen Bedingungen gleich drei Mal so gut. Aber findet das doch am besten selbst heraus, und zwar im Cork Butter Museum. Dort könnt ihr nicht nur alles über die Geschichte der Butter erfahren und die beachtliche Sammlung von Butter-Verpackungen bestaunen, sondern mit etwas Glück auch bei der Butter Produktion zuschauen. Diese findet allerdings nicht regelmäßig statt und ihr solltet euch vorher informieren, wann die nächste Vorführung angesetzt ist.

Etwas Action am Nachmittag

Nach dem vielen Essen und Trinken könnt ihr etwas Bewegung vertragen? Ich auch!

St Anne’s Church

  • Öffnungszeiten: Wechselnde Zeiten je nach Saison
  • Preise: Erwachsene: 5€, Ermäßigt: 4€, Kinder: 2,50€, Familie (2E & 4K): 12€

Wie wäre es dann mit einem Aufstieg auf den Glockenturm der Shandon Bells & Tower St Anne’s Church? 132 schmale Stufen durch den engen Turm führen euch nach oben. Ziemlich anstrengend, aber es lohnt sich. Von hier oben habt ihr einen wunderschönen Blick über die Stadt und die dahinterliegende grüne Landschaft. Und das Beste ist: Ihr könnt hier sogar selbst die Kirchenglocken läuten. Cool, oder?

Für diejenigen unter euch, die sich so richtig sportlich betätigen und Cork aus einer anderen Perspektive besichtigen wollen, nämlich vom Wasser aus, kann ich die Urban Kayaking Tour „under the bridges“ empfehlen.

Cork ist das Venedig des Nordens

Im Zentrum von Cork, direkt am Fluss Lee, könnt ihr jeden Dienstag und Freitag in den Monaten März bis September die geführte Tour starten. In einer kleinen Gruppe geht es um 18.30 Uhr los. Ihr paddelt unter den Brücken entlang und erfahrt dabei noch interessante Fakten über die Stadt. Für zweieinhalb Stunden könnt ihr das Venedig des Nordens genießen und euch dabei so richtig auspowern. Das Ganze kostet 50€ pro Person, aber es ist sein Geld in jedem Fall wert.

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Tagesabschluss bei irischem Dinner

Nicht weit von der Kayak Location entfernt, befindet sich das Elbow Lane Brew & Smoke House. Dieses Restaurant zählt zu den beliebtesten der Stadt. Es überzeugt mit hervorragendem regionalem Essen und selbst gebrauten Bier. Hier wird das Fleisch vor euren Augen auf dem Indoor Holzkohlegrill zubereitet. Ein echter Traum für Steakliebhaber. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis ist hier vollkommen in Ordnung.
Nachdem ihr euch eure Bäuche das vorerst letzte Mal für heute mit gutem Essen voll geschlagen habt, lohnt es sich noch, in einen der zahlreichen Pubs der Stadt zu gehen und den Tag bei netter Gesellschaft und leckerem Bier ausklingen zu lassen. Die Iren sind ein super freundliches und offenes Volk, deswegen solltet ihr euch bei einem Pub-Besuch unbedingt mit den Einheimischen unterhalten. Auch wenn der Dialekt am Anfang vielleicht etwas schwer zu verstehen ist. Empfehlen kann ich euch den Welcome Inn Pub. Klein aber fein mit einer gemütlichen Atmosphäre ist es fast wie eine Reise in die Vergangenheit, wenn man sich die traditionell irische Einrichtung so anschaut. Mit etwas Glück spielt vielleicht sogar gerade eine Band Live Musik.

 

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Unterkunft & Anreise nach Cork

Nach einem anstrengenden, aber sehr schönen Tag mit einem tollen Abschluss könnt ihr nun endlich ins Bett eures Hotelzimmers fallen und von Irland träumen. Wenn euch das zu viel Programm für einen Tag ist und ihr länger bleibt, könnt ihr euch das Ganze natürlich auch auf mehrere Tage aufteilen und noch mehr von Corks Schönheit entdecken. Für das passende Hotel schaut doch mal in meiner Hotelsuche vorbei.
Cork hat zwar einen eigenen Flughafen, wird allerdings nicht direkt von Deutschland aus angeflogen. Also entweder ihr fliegt nach Dublin und baut Cork in eine Irland-Rundreise mit dem Mietwagen ein oder ihr fliegt mit einem Zwischenstopp in England nach Cork.

St Anne's church in Shandon, Cork

Euer Urlaub in Cork

Ihr seid totale Irland Fans oder wollt es noch werden? Neben den traumhaften Landschaften interessiert euch aber vor allem die Kultur des Landes? Dann nichts wie hin nach Cork. Die zweitgrößte Stadt Irlands hat vor allem kulinarisch so einiges zu bieten. Also worauf wartet ihr noch? Schaut am besten direkt mal nach passenden Flügen und Hotels bei mir. Gute Reise und guten Appetit!

Grünes Irland