Es ist offiziell: Das Reisemagazin Travel + Leisure wählt Charleston in South Carolina zur besten Stadt der Welt. Auch was andere Auszeichnungen angeht, schlägt sich die Southern Belle gar nicht schlecht. Ich verrate euch, wo ihr Geheimnis liegt!
Kleine Stadt ganz groß: Charleston wird von Travel + Leisure zu der besten Stadt des Jahres 2016 gewählt – und lässt dabei die Promis unter den Städten à la Florenz, Barcelona und Rom hinter sich. Mit ganz viel Südstaaten-Charme verzaubert die kleine Stadt – auch ohne Millionen an Einwohnern zu zählen – die Welt. Warum man der Southern Belle nicht widerstehen kann, zeige ich euch heute in meinen Charleston Tipps!
Alle Charleston Tipps auf einen Blick
Charleston ist der Inbegriff dessen, was man unter einer Southern Belle versteht: elegant, dezent, unaufdringlich. Trotzdem so prägend. Ausgestattet mit historischen Überbleibseln, gibt es in der Stadt South Carolinas einiges zu lernen – schließlich zählte sie früher zu den amerikanischen Metropolen, war die Heimat vieler Aristokraten und daher bis 1788 sogar die Hauptstadt des amerikanischen Südstaates. Mit welchen Waffen schlägt sie sich heute an ganzen anderen atemberaubenden Urlaubszielen vorbei? Ganz einfach: Mit gar keinen. Charleston fordert seine Besucher nicht mit gehypten Sehenswürdigkeiten und viel Tamtam: Stattdessen ist jeder Spaziergang durch das saubere Städtchen eine Zeitreise, der Anblick der uramerikanischer Häuser und Diner verschlägt ganz mühelos in eine alte Zeit – vom einen zum nächsten Moment befindet man sich in einem Hollywoodfilm der 50er Jahre. Einmal einen Gang runterschalten und mit den hilfsbereiten Locals quatschen. Charleston hält nicht umsonst den Platz unter den Top 5 der besucherfreundlichsten Städte.
Die schönen Anwesen der Aristokraten | Hochburgen des Sklavenhandels | Die heilige Stadt
Rainbow Road | Plantagen | Geistertouren | Weltbeste Shrimps und Meeresfrüchte
Die Häuser der Schönen und Reichen
In einer Zeit, in der Sklavenhandel so alltäglich war wie der Gang zum Bäcker, blühte Charleston auf. Die Lage am Hafen eignete sich ideal – genauso auch die großen Landflächen, die zu Plantagen umfunktioniert wurden. Viele Amerikaner verdienten sich durch das Sklaven- und Ackergeschäft reich und ehe man sich versah, entstand eine Schicht der Südstaaten Aristokraten, die erst den Bach runterging, als die Sklaverei endlich ein Ende nahm. Bis dahin war für die Schönen und Reichen aber noch genug Zeit, prunkvolle Ansehen zu errichten. Eine ganze Reihe von Häusern könnt ihr in der historischen Altstadt von Charleston besichtigen: das Nathaniel Russel House, welches der Händler im Federal Style bauen ließ. Dafür gibt es den Greek Revival Stil bei dem Edmondston-Alston House zu bewundern (inklusive einer enormen Bibliothek, wie aus Filmen).
Wer auf der Suche nach einer dramatischen Geschichte ist: Denmark Wesey, ein Sklave aus der Karibik, gewann im Lotto, kaufte sich frei und baute ein Haus – genau wie seine ehemaligen Sklavenhalter. Dort lebte er dann glücklich bis… er übermütig wurde und einen Aufstand plante. Das war dann das Ende von Wesey – womöglich aber auch einer der Akte, die schließlich den Amerikanischen Bürgerkrieg gegen die Sklaverei entfachten. In diesen historischen Häusern kann man für einen kleinen Eintrittspreis eine Führung dazu bekommen und Einblicke in die (durchaus dreckige) amerikanische Geschichte erhaschen, die sich hinter hinter den elegant geschnitzten Türen ereignet hat.
Ein Sprung in die Zeit: Sklaven und Piraten
Seid ihr auf der Suche nach weiteren dunklen Einblicken, müsst ihr nicht lange suchen. Als ehemalige Sklavenhochburg hält so ziemlich jeder zweite Ort der Altstadt einen Trip in die Vergangenheit bereit. So zum einen der Old Slave Mart. Hier wurde – wie der Titel schamlos verrät – die Sklavenversteigerung betrieben. Die Türen Hauses sind blau gestrichen – angeblich, um die bösen Geister zu vertreiben. Na, ob da nicht jemand von seinem schlechten Gewissen eingeholt wurde?
Im Old Exchange & Provost Dungeon saßen die Gesetzeslosen ihre (mal nicht, mal doch) verdiente Strafe ab – nicht selten kamen hier Piraten unter. Der Besuch dieser Attraktion bietet sich vor allem für Familien mit Kindern an, da die amerikanische Geschichte in einer kleinen Show spannend aufgearbeitet und inszeniert wird.
Bible Belt und Rainbow Road
Als Besucher in Charleston werden euch sofort die zahlreichen Kirchen auffallen. Da braucht man wirklich nicht lange suchen, wenn man im Gotteshaus ein kleines Gebet loswerden will. Insgesamt 50 (!) Kirchen bewohnen die kleine Stadt und brocken ihr den Spitznamen The Holy City ein.
Wer nach den Morgenspaziergängen noch ein Bild für die Neider zu Hause schießen mag, der sollte die Rainbow Row aufsuchen. Die Straße war früher als Einkaufsmeile bekannt – ihr Marketingkonzept erkennt man sofort: Colour Blocking. Häuser in allen Regenbogenfarben reihen sich aneinander und ziehen jeden Passanten (insofern nicht farbenblind) in ihre Straße. Nicht der schlechteste Ort für ein Fotoshooting.
Ein Fleckchen Natur in den ehemaligen Reisplantagen
Auch außerhalb des antiken Kerns der Stadt gehören einige Orte zu den wichtigsten Charleston Tipps. Angeführt wird diese Liste von den idyllischen Plantagen, die die Stadt umringen. Wenn ihr mal ein wenig Grün sehen und frische Luft schnuppern wollt, dann lohnt sich ein Abstecher in die Magnolia Plantation und Gardens. Der Park ist riesig, allerdings mit viel Abwechslung ausgestattet – umringt von Brücken und bunten Blumenfeldern über mysteriöse Zauberwald-Wege bis hin zu dem hindurchfließenden Ashley River verbringt man gerne den halben Tag dort. Sogar eine Bootstour kann man buchen. Habt ihr Lust auf Plantagen-Hopping? Dann notiert euch Middleton Place auch noch auf eurer Bucket Liste. Im Middleton Place House Museum erfahrt ihr etwas über die Middleton Familie, die durch ihre Reisplantagen Reichtum erlangten. Nicht nötig zu erwähnen, dass das Anwesen einen Blick wert ist.
Lust auf Mystik? Join The Tour!
Charleston verzeichnet keinen Massentourisms – dennoch hat die Stadt mittlerweile ein ziemlich üppiges Repertoire an Touren auf die Beine gestellt. Da könnt ihr aus traumhaften Führungen durch die Plantagen, aber auch durch den Hafen wählen. Für alle Mystery-Fans unter euch, die angesichts der dramatischen Schicksale, die in Charleston verborgen liegen, Blut geleckt haben: Sogar Friedhof-Touren bietet das Reisebüro an. Zum Vorschein kommt hier das Doppelgesicht des idyllischen Städtchens: Zusammen mit der anderen Southern Belle, Savannah, sind sie als die Städte bekannt, die am häufigsten von Geistern heimgesucht werden.
Was Charleston auch noch kann: Shrimps!
Last but not least – die vielleicht wichtigste Frage: Wo gibt es in Charleston was Ordentliches zu essen? Wer auf Meeresfrüchte, insbesondere Shrimps steht, darf Charleston zu seinem persönlichen Gaumen-Paradies erklären. Als das Nationalgericht der Stadt gehören Shrimps definitiv zu den Charleston Tipps – diese bekommt ihr sehr lecker im Hank`s Seafood, Bubba Gum`s Shrimp und bei Amen Street Fish und Raw Bar. Morgens sind Meeresfrüchte nicht die beste Idee – da empfiehlt sich der Besuch beim Frühstückscafé Toast of Charleston. Charmante Namen, wie ich finde.
Überzeugt euch selber
Als Urlaubsguru erkunde ich ja viele Traumorte. Trotzdem – Charleston hat dann doch einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen. Im Vergleich zu vielen geschichtslastigen Orten, schafft es Charleston seine Besucher in seinen Flair einzuhüllen, ohne sie mit vielen historischen Fakten zu überfordern. Übrigens: Ich verbiete ich euch, ausschließlich mit dem Auto rumzudüsen – mit diesem Tempo verpasst ihr ganz ganz viele sehenswerte Charleston Tipps. Wie sagt man so schön? Der Teufel steckt im Detail. Also, worauf wartet ihr? Ab in die beste Stadt der Welt mit euch!
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