Die Legalisierung von Cannabis wird für immer mehr Länder weltweit ein Thema. Auch in Deutschland laufen seit einiger Zeit intensive Diskussionen, doch es herrscht Uneinigkeit. Ihr wollt nicht mehr warten? Dann erfahrt jetzt die Top 5 Cannabis Reiseziele für einen berauschenden Urlaub.

Der Konsum der Freizeitdroge Cannabis ist in den letzten sechs bis acht Jahren im internationalen Durchschnitt betrachtet immer weiter angestiegen. Und das, obwohl die Hanfpflanze in den meisten Ländern der Erde gar nicht legal konsumiert werden darf. Welche Länder Cannabis tatsächlich bereits legalisiert haben, wo die Toleranzgrenzen hoch sind und welche Destinationen die besten Cannabis Reiseziele darstellen, erfahrt ihr jetzt.

Kifferurlaub Reiseziele – unsere Top 5

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Top 5 Cannabis Reiseziele

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Hanfpflanze im Sonnenuntergang

Cannabis – was ist das eigentlich?

Gemeinhin wird der Begriff Cannabis, der eigentlich der lateinische Name der Hanfpflanze ist, für die konsumierten Endprodukte genutzt, die beispielsweise im Joint geraucht werden. Aus den trockenen Blättern und Blüten der Hanfpflanze kann Haschisch, Marihuana, Ganja oder auch Gras gewonnen werden. Die Verwendung von Cannabis ist dabei unterschiedlich: Ob als Rauschmittel, in der Nahrung, als medizinisches Arzneimittel oder sogar in Kleidung – die Hanfpflanze wird vielseitig eingesetzt.

Junge Frau raucht Cannabis

Internationaler Cannabis Vergleich

Ein langwieriges Thema in Deutschland ist die Frage, ob der Konsum von Cannabis legalisiert werden sollte oder besser nicht. Einige Länder unserer Erde zeigen: Die Legalisierung oder zumindest Toleranz von Cannabis kann durch staatliche Kontrollen, anonymes Drug-Checking und vermehrte Aufklärung die Zahl der Drogentoten mindern. Sinn des Ganzen ist es, die Verbreitung starker und gefährlicher Drogen auf dem Schwarzmarkt zu verhindern und Konsumenten davor zu bewahren, ihr Leben beim Konsum aufs Spiel zu setzen.

Legalisierung von Cannabis:

  • 2013: Uruguay
  • 2014: Colorado, Washington, Alaska & Oregon, USA
  • 2016: Massachusetts, USA
  • 2017: Nevada, USA
  • 2018: Maine, Kalifornien & Vermont, USA; Kanada

Auf der folgenden Karte bekommt ihr einen Überblick über die weltweite Handhabung von Cannabis. Länder mit einem dunkelgrünen Zweig haben den Verkauf und Konsum von Cannabis landesweit legalisiert. Dazu zählen nur Kanada und Uruguay sowie neun US-amerikanische Staaten. Uruguay ist das erste Land, das Cannabis legalisiert hat. Seit 2013 können Bürger des Landes für den Eigenbedarf sogar auf legale Art Hanf selbst anbauen oder auch ohne Rezept in der Apotheke erwerben. Auch die USA haben teilweise den Konsum von Cannabis legalisiert: Vorreiter war der Bundesstaat Colorado bereits im Jahr 2014, Kanada zog erst kürzlich, nämlich im Oktober 2018, nach. Und der nächste US-amerikanische Staat steht schon in den Startlöchern, denn auch in Michigan soll Cannabis nun legalisiert werden.

Legende:

  • Grün: Legal
  • Hellgrün: Entkriminalisiert/ medizinische Erlaubnis
  • Ohne: Illegal oder teilweise illegal mit Strafverfolgung/ keine Informationen

Der hellgrüne Zweig steht für Länder, in denen der medizinische Konsum toleriert wird, der Besitz geringer Mengen nicht strafrechtlich verfolgt wird und sowohl Teillegalisierungen als auch Entkriminalisierungen vorgenommen wurden, Cannabis aber nicht offiziell landesweit per Gesetz erlaubt ist. Es gilt als ordnungswidrig und wird in der Regel mit einer geringen Geldstrafe geahndet, wenn man in der Öffentlichkeit beim Joint Rauchen erwischt wird. In Deutschland ist das Rauchen, der Besitz oder das Mitführen von Cannabis zwar verboten, seit Anfang 2017 gibt es aber Ausnahmen, bei denen Cannabis als Schmerzmittel von Ärzten verschrieben werden kann. Dies erfolgt allerdings nur sehr eingeschränkt. In der Politik herrscht noch immer Uneinigkeit – so gilt Cannabis in Deutschland weiterhin als illegal.

Medizindose mit Hanfblättern

Top 5 Cannabis Reiseziele

Jetzt seid ihr wohl schon neugierig geworden, wo es denn die Möglichkeit gibt, im Urlaub gemütlich einen Joint zu rauchen. Hier kommen meine Top 5 Cannabis Reiseziele.

Niederlande – Coffeeshops, Grachten und Cannabis

In den Niederlanden ist der Konsum von Cannabis tatsächlich nicht gesetzlich erlaubt, wie viele denken, sondern wird lediglich toleriert und bei „kleinen Mengen“ nicht bestraft. Jetzt fragt ihr euch sicher, warum es dann so viele Coffeeshops in den Niederlanden gibt. Auch hier wird der Verkauf lediglich toleriert, vorausgesetzt es wird sich an bestimmte Vorschriften gehalten.

Verkauf von Cannabis in Coffeeshops: 

Maximal 5 Gramm pro Person pro Tag

Der Anbau von Cannabis ist in den Niederlanden ebenfalls nicht legal. Durch mangelnde staatliche Kontrolle ist es deshalb schwierig, die Qualität des Cannabis und die Einhaltung von Vorschriften zu gewährleisten. Vor allem, da viele Touristen aus Nachbarländern – wie auch Deutsche – nur zum Drogenkonsum in die Niederlande reisen. Ob mit einer offiziellen Legalisierung auch die Coffeeshops geregelt versorgt werden können, wird entsprechend noch diskutiert.

Und doch ist es naheliegend, dass die Niederlande als unser Nachbarland zu den Top 5 Cannabis-Reisezielen zählen, zumal in den zahlreichen Coffeeshops der Konsum ja regelrecht zelebriert wird. Da viele Touristen genau deshalb in die Niederlande und vor allem nach Amsterdam reisen, ist mein Tipp: Weicht auf die kleineren Orte der Niederlande aus. Die sind mindestens genauso zauberhaft und nicht von Touristenmassen überfüllt. Wichtig zu wissen ist, dass es seit einigen Jahren den Wietpas in den Niederlanden gibt, der nur Niederländern Eintritt in die Coffeeshops gewährt. Nach langen Unstimmigkeiten entscheidet heute jede Stadt für sich, ob sie dieses Konzept anwendet oder ausländischen Touristen den Erwerb von Cannabis erlaubt. Einen Überblick über die Handhabung in den einzelnen Städten bekommt ihr hier.

Guru Tipp:

Besucht das Culture Boat in Utrecht und genießt einen Joint auf einem kleinen Boot mit Reggae Musik in gemütlichem Ambiente.

Wie wäre es zum Beispiel mit Utrecht als nächstes Reiseziel? Die Studentenstadt hat unendlich viel Charme mit all den schönen Grachten, die mit hübschen kleinen Restaurants und Cafés gesäumt sind. Nicht an jeder Ecke ist ein Coffeeshop zu finden, wie es in Amsterdam der Fall ist. Dafür gibt es einige ausgewählte Shops mit einzigartiger Atmosphäre und ohne Drogentourismus.

Grachten in Utrecht
Utrecht ist mindestens genauso schön wie Amsterdam

Jamaika – Reggae im Ohr, das Paradies vor Augen

Klar, Jamaika ist das Land, an das wir alle denken, wenn es ums Thema Kiffen geht. Warum ist das so? Liegt es an der gelebten Reggae Kultur, dem chilligen Lifestyle, Dreadlocks und Hanfblattsymbolen?

Obwohl es nicht offiziell legal ist, scheint es in Jamaika nahezu „normal“ zu sein, Marihuana zu rauchen. Wer sich dabei von der Polizei erwischen lässt, kann zwar durchaus eine (geringe) Geldstrafe befürchten, nicht aber einen Gefängnis Aufenthalt, wie es vor 2015 der Fall gewesen wäre. Der private Anbau von bis zu fünf Cannabis-Pflanzen sowie der Konsum geringer Mengen wird seit etwa drei Jahren toleriert. „Erlaubtes“ Rauchen findet außerdem auf so manchen Festivals statt und auch für medizinische Zwecke ist das Kiffen gestattet.

Jamaikaner mit Joint und Mütze

Allgemein sind die Gesetzmäßigkeiten nicht ganz stimmig mit der Umsetzung, weshalb ihr euch nicht auf mutmaßliche Toleranzgrenzen verlassen solltet. Eine offizielle Legalisierung ist nicht festgelegt und so solltet ihr öffentliches Cannabisrauchen und das Mitführen größerer Mengen vermeiden.

Sonne im Nacken und Reggae Musik in den Ohren…

Aber bei optimalen klimatischen Bedingungen für den Cannabis Anbau an einem so tropischen Urlaubsziel, mit der Sonne im Nacken und Reggae Musik in den Ohren, ans Kiffen zu denken, ist sicherlich keine Schande.

Kanada – der Frischling auf der grünen Seite

Gerademal wenige Wochen ist es her, dass in Kanada Cannabis legalisiert wurde. Zwar war die Toleranzgrenze in den meisten Provinzen für den Cannabis Konsum auch im Vorhinein schon verhältnismäßig hoch, doch nun ist es offiziell: Bis zu 30 Gramm Cannabis zu besitzen, ist in ganz Kanada legal.

Gut zu wissen:

1 Gramm Marihuana kostet in Kanada etwa 10 kanadische Dollar.

Doch bevor ihr nun euren nächsten Flug ins schöne Kanada buchen wollt, muss ich euch warnen: Bereits nach wenigen Stunden war in vielen Geschäften das Cannabis komplett ausverkauft. Nach wenigen Tagen waren Online- und Einzelhandel quasi „leer gekauft“. Es scheint, als hätten die Kanadier lange auf diesen Tag gewartet. Besser wäre es also erstmal abzuwarten, wie sich die Lage in den nächsten Monaten entwickelt. Aber ich gebe zu: Cool klingt die Vorstellung schon, zwischen Rocky Mountains und Pazifik in einem von Vancouvers Coffeeshops zu hocken und mit den liebenswerten und aufgeschlossenen Kanadiern über die Welt zu plaudern.

USA – Ein Cannabis-Roadtrip an der Westküste

Eines vorweg: Das Rauchen von Cannabis wird in den USA von Staat zu Staat sehr unterschiedlich gehandhabt. In einigen Bundesstaaten ist der Besitz oder Konsum von Cannabis gänzlich illegal und wird hart bestraft!

Jedoch nicht überall: In neun Staaten der USA könnt ihr auf legale Weise Cannabis konsumieren. Dazu zählt der Vorreiter Colorado, aber auch Alaska, Washington, Oregon, Nevada, Kalifornien sowie Maine, Massachusetts und seit kurzem auch Vermont an der Ostküste. Wer die US-amerikanische Cannabis Kultur kennenlernen will, kann das zum Beispiel gut mit einem Roadtrip an der Westküste verbinden.

Startet den Roadtrip in Seattle, wo ihr in offiziell lizenzierten Geschäften Cannabis in allen Formen erwerben könnt: Als Joint, im Muffin oder auch in Cremes oder Salben. Genießt das lockere Flair der Emerald City und die klare Luft der Natur des grünen Washington States.

Wichtig: Auch bei legalem Cannabis Konsum gibt es ein paar wichtige Regeln. Dazu zählt zum Beispiel nicht high Autozufahren, kein Marihuana an Minderjährige weiterzugeben, die Droge nicht aus dem Staat auszuführen oder in der Öffentlichkeit zu rauchen – all dies gilt als illegal!

Nächster Stopp: Portland in Oregon, wo als erstes in den USA eine Entkriminalisierung und die Genehmigung des medizinischen Gebrauchs stattfand. Anschließend könnt ihr in San Francisco in Kalifornien Marihuana Farmen besuchen und die Qualität vom Gras auf die Probe stellen. Über den Highway One geht es die Küste runter bis nach San Diego. Hier gehört das Kiffen fast schon dazu, wie bei uns das Rauchen einer normalen Zigarette. Es gibt Cannabis Shops, rund herum schöne Strände mit Surfern und einem entspannten Lifestyle – das beste Ambiente für euren Cannabis Urlaub. Aber denkt dran: Ebenso wie beim Alkoholkonsum, ist es in den USA nicht erlaubt, Cannabis in der Öffentlichkeit zu rauchen. In der Regel bietet sich nur der Konsum in Privathaushalten an.

Es gibt aber Alternativen: So gibt es in Colorado, Oregon oder Kalifornien Cannabis Cafés, die es ermöglichen, das selbst mitgebrachte Cannabis zu konsumieren. Cannabis Shops in Washington bieten die Freizeitdroge auch in Nahrungsmitteln wie Muffins an, die problemlos konsumiert werden können. Nevada plant ebenfalls, möglichst schnell Cannabis Cafés zu integrieren, um die steuerlichen Einnahmen durch Verkäufe noch zu steigern. In einigen der neun Staaten gibt es sogar Cannabis Rundfahrten, doch sind diese leider nicht immer legal. Es gilt also: Besser Vorsicht, als Nachsicht!

Spanien – Cannabis Clubs und la vida loca

Dass Spanien in der Liste der Top Cannabis-Reiseziele landet, hätten die meisten von euch vermutlich nicht gedacht, oder? Tatsächlich ist der Konsum der Freizeitdroge in Spanien auch nicht legal.

In der Region Katalonien im Norden Spaniens wurden allerdings die Gesetzmäßigkeiten vergangenes Jahr stark gelockert: In sogenannten Cannabis Social Clubs ist der Anbau sowie der Konsum erlaubt oder wird zumindest toleriert.

Freunde rauchen zusammen einen Joint
Die sogenannten Cannabis Social Clubs ermöglichen das Rauchen innerhalb der „Toleranzgrenzen“

Um diese Gelegenheit zu bekommen, müsstet ihr allerdings eine Mitgliedschaft in einem der Clubs beantragen, die in der Regel erst nach etwa zwei Wochen genehmigt wird. Eine Maßnahme, um den Drogentourismus zu umgehen, der noch immer die Niederlande plagt.

Zwischen Tapas und Sonne ein bisschen Cannabis rauchen…

Wer also zwischen spanischen Tapas und reichlich Sonnenstunden in Katalonien ein bisschen Cannabis rauchen möchte, sollte besser eine längere Reise durch Nordspanien planen, um Mitglied eines Cannabis Social Clubs werden zu können. Und Vorsicht ist geboten: Was in Katalonien gilt, gilt nicht ebenso für die Nachbarregionen!

Ein hübscher Balkon in Katalonien in Spanien
Katalonien bietet schon eine nette Kulisse für einen Cannabis Urlaub

Cannabis- und Drogentourismus

Eine Folge der Leidenschaft zum Cannabis Konsum und der nicht weltweiten Legalisierung der Droge ist, dass sich in den vergangenen Jahren eine Form des Tourismus gebildet hat, die ausschließlich dem Drogenkonsum dient: der Drogentourismus. Länder wie Uruguay wirken dem entgegen, indem die Legalisierung von Cannabis ausschließlich für Uruguayer gilt, ebenso wie im spanischen Katalonien zunächst eine Mitgliedschaft in einem Cannabis Social Club erworben werden muss.

Doch immer mehr Länder springen auf den Zug der (Teil-)Legalisierung auf. Die staatliche Kontrolle bei den Vorreitern hat gezeigt, dass der Drogenmissbrauch gesenkt werden konnte. Generell ist es wichtig, dass sich jeder von euch, der vor hat in einem anderen Land Cannabis zu konsumieren, über die Gesetzeslage in dem Land, der Region oder dem Staat ausgiebig informiert. Es gibt noch immer zahlreiche Länder, in denen harte Strafen auf den Konsum, Besitz oder gar Handel von Cannabis folgen.

Marihuana Sign in Kalifornien

Hier raucht ihr besser kein Cannabis!

Auch, wenn sich viele Länder dem „Trend“ der Cannabis Legalisierung angeschlossen haben, hat das Ganze noch seine Schattenseiten: Viele Konsumenten werden leichtsinniger und konsumieren, ohne an die Risiken zu denken. Darum stelle ich nun drei Länder vor, in denen ihr euch besser nicht mit Cannabis erwischen lasst!

  • Singapur: Der Besitz von Cannabis kann euch in Singapur zehn Jahre Freiheitsstrafe einbringen. Schwarzhandel kann sogar die Todesstrafe zur Folge haben.
  • Vereinigte Arabische Emirate: Wird man hier mit Cannabis in Milligramm-Mengen erwischt, liegt die mindestens zu erwartende Gefängnisstrafe bei vier Jahren. Auch hier kann der Handel die Todesstrafe nach sich ziehen.
  • Indonesien: Der Besitz von Cannabis kann – wer sich erwischen lässt – bis zu zwölf Jahre Gefängnisaufenthalt und mehrere zehntausend Dollar Geldstrafe zur Folge haben.

Was haltet ihr von dem Thema Cannabis Urlaub?

Wie ihr seht, sind die Regelungen zum Thema Cannabis weltweit sehr unterschiedlich. Einige wenige Länder eignen sich dennoch perfekt für euren Cannabis Urlaub. Nun interessiert mich, was ihr darüber denkt.

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