Die Algarve im Süden Portugals hat neben traumhaften Stränden und Städten mit romantischen Gassen noch mehr zu bieten: Eines der Highlights ist das Cabo de São Vicente, Europas südwestlichster Punkt, wo ihr an der steilen Atlantik-Küste von Amerika träumen könnt. Achtung: Fernweh garantiert!
Dass die Erde keine Scheibe ist, ist mittlerweile bekannt. Es gibt keine schwarzen Flecken mehr auf der Landkarte, und wenn wir heute ein anderes Land entdecken wollen, kaufen wir uns einen Reiseführer, recherchieren im Internet oder setzen uns einfach in den Flieger. Es ist für uns kaum vorstellbar, dass das vor ein paar hundert Jahren noch ganz anders war, dass die Europäer nicht wussten, was und ob überhaupt etwas hinter dem weiten Meer liegt. Doch in Portugal, am Cabo de São Vicente, Europas südwestlichstem Punkt, ist noch etwas von dem Gefühl, der Sehnsucht und dem Fernweh zu spüren, das die Menschen damals hatten. Für euch ist es deshalb auf jeden Fall ein neuer Punkt auf eurer Bucketlist und ich verrate euch, was ihr vor Ort alles sehen müsst.
Cabo de São Vicente in Portugal
Leuchtturm mit Geschichte | Blick auf Amerika | Traumstrand Praia do Beliche
Das stärkste Leuchtfeuer Europas
Schon der Weg von der beliebten Touristenstadt Lagos über die N268 bis zur Küste passt zur Geschichte: Das Land wird immer karger, der Wind immer rauer und die Felsen immer steiler. Die Straße, an der links und rechts nichts als Sträucher und Staub zu sehen ist, endet an einem kleinen Parkplatz, der von Essens- und Souvenirständen gesäumt wird. Hier könnt ihr unter anderem auch die letzte Bratwurst vor Amerika am Stand von Wolfgang und Petra Bald essen, die ihre Zelte seit 1996 am Ende der Welt aufgeschlagen haben.
Wenn ihr es geschafft habt, euch zwischen Handtüchern, Schmuck, Essen, T-Shirts und Postkarten durchzuschlagen – das Kap ist der am meisten besuchte Punkt der gesamten Algarve – erreicht ihr den 24 Meter hohen Leuchtturm, der das stärkste Leuchtfeuer in ganz Europa haben soll. In der Leuchtturmanlage gibt es zwar nicht so viel zu sehen, es raubt einem aber immer wieder den Atem, einfach auf die Weiten des Meeres zu schauen und sich vorzustellen, wie die Menschen im 15. Jahrhundert an genau derselben Stelle gestanden haben, ohne zu wissen, ob es hinter dem Horizont noch etwas gibt. Aber seid beim Bestaunen bitte vorsichtig – die Felsen sind hier teilweise bis zu 70 Meter hoch und es gibt keine Absperrungen oder Zäune.
Blick auf Amerika
Wer sich an dem Ausblick nicht satt sehen kann, der sollte die weiten Küstenpfade erforschen, auf denen manchmal kilometerweit niemand anderes zu sehen ist. Es ist einfach unvergleichlich, an diesen Felsen zu stehen und zu wissen, dass das nächste Land, das euch hinter den unendlichen Weiten des Meeres erwartet, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten – Amerika – ist. Außerdem springt hier bestimmt das ein oder andere traumhafte Foto für euer Facebook- oder Instagram-Profil bei heraus. Mein Tipp: Nehmt zum Wandern unbedingt festes Schuhwerk mit, denn es gibt wirklich nur unbefestigte Pfade, weshalb auch hier Vorsicht gilt. An stürmischen Tagen kann die Gischt der Wellen nämlich bis zu 70 Meter hoch spritzen.
Für diejenigen unter euch, die mehr das klassische Sightseeing mögen, habe ich natürlich auch noch etwas gefunden: Etwa einen Kilometer vom Leuchtturm entfernt steht die Fortaleza de Beliche, zu der die Kapelle Santa Catarina gehört. Die alte Befestigungsanlage entstand wahrscheinlich zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert, ist aber leider für Besucher nicht zugänglich, da sie ein- und absturzgefährdet ist. Trotzdem ist sie einen Besuch wert – wenn auch nur von außen.
Der Praia do Beliche
Bevor ihr euch wieder auf den Rückweg in die Gegenwart macht, solltet ihr auf jeden Fall noch einen kurzen Zwischenstopp am Praia do Beliche einlegen. Dieser versteckte Traumstrand wird euch den Atem rauben. Eingerahmt von steilen Felsen und nur über eine lange Treppe erreichbar, liegt der weiße Sandstrand, der wegen dem rauen Atlantik-Wind vor allem auch bei Surfern beliebt ist. Außerdem ist er komplett naturbelassen – wenn ihr also einen abgelegenen Strand in traumhafter Umgebung sucht, seid ihr hier genau richtig.
Lasst euch diesen historischen Ort am „Ende der Welt“ und den „Blick“ auf Amerika auf keinen Fall entgehen, wenn ihr die Algarve besucht! Ob abenteuerlustiger Seefahrer, mutiger Wanderer oder einfach nur ein Urlauber auf der Suche nach dem nächsten Traumstrand – am Cabo de São Vicente ist für jeden was dabei. Worauf wartet ihr also noch? Plant euren nächsten Trip an die Algarve, leiht euch einen Mietwagen und los geht’s. Die Algarve hat übrigens noch viel mehr für euch zu bieten, schaut dafür doch einfach in meinem Reisemagazin vorbei.
Lust auf Portugal?