Sonnenstaat und das Paradies der Canyons: Arizona ist Faszination pur! Lasst euch von uns beeindruckende Naturphänomene und coole Orte in der Wüste Arizonas zeigen. Die Vorfreude wächst, denn jetzt geht der Arizona Roadtrip los.
Arizona ist der Sonnenstaat der USA. Schon auf seiner Flagge könnt ihr das erkennen, denn die rot-gelben Farbstreifen stehen für die untergehende Sonne. Vor allen Dingen ist Arizona aber bekannt für seine beeindruckenden Naturphänomene – zahlreiche Canyons, Wüstengebiete mit Sandsteinformationen, klares, blau schimmerndes Wasser und steile Berge begegnen euch überall in der Landschaft. Wer jetzt noch nicht im Roadtripfieber ist, ist es spätestens nach unserem Artikel. Wir nehmen euch mit auf einen Arizona Roadtrip vorbei an Naturwundern und faszinierenden Highlights.
Ein Roadtrip durch Arizona
Phoenix – Im Tal der ewigen Sonne
Phoenix ist nicht nur die Hauptstadt des Bundesstaates Arizona, sie gehört auch zu den sonnenreichsten Städten der USA. Mit knapp 3.900 Stunden bzw. 312 Sonnentagen im Jahr bekommt ihr hier in jedem Fall die Portion Vitamin D. Noch eine Besonderheit der Stadt ist, dass Phoenix in allen vier beliebten Sportarten Nordamerikas aktiv ist: Baseball, Basketball, American Football und sogar Eishockey. Es ist also immer etwas los.
Phoenix ist aber nicht nur ganzjährig sonnig mit warmen bis heißen Temperaturen, die Stadt hat auch jede Menge zu bieten. Für die Kulturfreunde unter euch haben wir gleich zwei Empfehlungen: Das Orpheum Theater erfreut sich großer Beliebtheit. Es wurde bereits 1985 in die Liste der Kulturdenkmale der USA aufgenommen und bietet regelmäßig tolle Shows für sein Publikum. Auch das Phoenix Art Museum ist zu empfehlen und ist nur eines von vielen guten Museen auf der To-Do-Liste.
Ein besonderes Highlight ist auch der Desert Botanical Garden. Hier seht ihr mehr als 21.000 Pflanzen, Blumen und Gewächse, die euch zu Hause wahrscheinlich nicht begegnen. Von diversen Kakteenarten über Agaven bis hin zu Sukkulenten wird für den Einblick in die Pflanzenwelt der Wüste einiges geboten. Ihr werdet überrascht sein, wie viel Leben es in der Wüste gibt.
Plant außerdem einen Stopp am Camelback Mountain, denn dieser ist ein wichtiges Wahrzeichen von Phoenix und eignet sich hervorragend für kleine Wanderausflüge. Schon im Landeanflug seht ihr den rotbraunen Felsen, der aus bestimmten Perspektiven wie der Rücken eines Kamels aussieht.
Anders als viele andere Städte in den USA ist Phoenix durchaus eine Spazierstadt. Im Zentrum gibt es zahlreiche Shoppingmöglichkeiten und sogar eine Straßenbahn, die euch vom Airport in die Innenstadt bringt. Ihr werdet euch aber sicherlich direkt einen Mietwagen organisieren und damit zu eurer ersten Unterkunft fahren.
Hoteltipp: Wir haben unsere erste Nacht im AC Hotel Phoenix Biltmore verbracht. Von hier aus seid ihr zu Fuß in wenigen Minuten an coolen Spazierwegen am Kanal und habt einige Shoppingmöglichkeiten vor der Tür.
Sedona – Das Outdoor-Paradies
Der erste Stopp auf unserer Route ist das fotogene Outdoor-Paradies Sedona. Durch seine gute geographische Lage eignet sich der Ort wunderbar als kurzer Stopp für Outdoor-Freunde. Unmittelbar zwischen den kontrastreichen Orten des Red Rock State Parks und des Slide Rock State Parks seid ihr in weniger als 10 Meilen inmitten der Natur der Wüste. Während Ersterer besonders für Vogelbeobachter und Wanderer interessant ist, wird der Slide Rock State Park vor allem für eine Erfrischung im Oak Creek Fluss genutzt, die bei den ganzjährig sommerlichen Temperaturen nicht selten vonnöten ist. Auch die Kiefernwälder Flagstaffs sind nicht weit vom Stadtzentrum entfernt, sodass sich von Sedona aus gut Tagesausflüge organisieren lassen.
Sedona ist als spiritueller und heilender Ort bekannt, der Besucher aus der ganzen Welt empfängt, die auch aus den Energieströmen schöpfen wollen. Es gibt zum Beispiel sogenannte „Wirbel-Meditationen“ im Amitabha Stupa and Peace Park, bei denen ihr in der Schönheit der Umgebung einen tieferen Einblick in die regionalen Achtsamkeitsrituale bekommen könnt.
Havasu Falls – Eine Oase wie im Märchen
Weiter geht die Fahrt gen Norden. Nachdem sich so langsam das typische Roadtrip-Freiheitsgefühl bei euch eingestellt haben wird, solltet ihr euch auf den Weg zu einem der Top-Natur-Highlights des Roadtrips machen, den beeindruckenden und fotogenen Havasu Falls. Sie befinden sich auf dem Land des Havasupai Tribes, den „People of Blue Green Water“. Nach einer aufregenden, rund 16 Kilometer langen Wanderung erreicht ihr den faszinierenden Wasserfall und den Creek.
Das Wasser hier schimmert türkisblau, drumherum wachsen grüne Bäume inmitten des roten Canyons – dieser Ort ist ein einzigartiges Naturparadies. Es lohnt sich auch, den letztem Kilometer entlang des Creeks zu den Mooney Falls zu wandern, denn diese stürzen aus satten 60 Metern in die Tiefe und münden dann in eine wahren Oase inmitten der Wüste Arizonas.
Zugang nur mit Genehmigung
Wenn ihr euch entschließt, Wasserfall und Campground zu besuchen, ist etwas Vorbereitung nötig. Folgendes solltet ihr beachten:
- Reservierung erforderlich: Ihr müsst euren Besuch anmelden und vom Tribe bestätigen lassen. Die Besucherpässe sind rar, kümmert euch also frühzeitig darum, denn ohne Reservierung wird euch der Zutritt verwehrt. Mehr dazu und zur Reservierung lest ihr hier.
- Keine Tageswanderungen: Es gibt keine Tageswanderungen zum Havasu-Fall. Plant mindestens eine Übernachtung ein, denn pro Strecke nach Supai und zurück müsst ihr rund 16 Kilometer Wanderweg einplanen.
- Beste Jahreszeit: Frühling bis Herbst
Williams & Grand Canyon – Das gigantische Naturwunder
Nach der anstrengenden Rückwanderung geht es auch schon zum nächsten Highlight: dem Grand-Canyon-Nationalpark. Plant auf dem Weg unbedingt einen Zwischenstopp in Williams ein. Die hübsche kleine Stadt liegt direkt an der legendären Route 66 und bietet euch ein paar Hotels und jede Menge coole Restaurants und Souvenirshops. Nehmt euch die Zeit, um einmal die Hauptstraße auf und ab zu schlendern und in den einen oder anderen Laden zu gehen. Hier findet ihr garantiert typisch amerikanische Mitbringsel für die Daheimgebliebenen.
Von hier aus könnt ihr dann entweder mit dem Auto oder sogar mit dem Zug hinauf zum South Rim des Grand Canyon fahren. Wenn ihr euch für die Zugfahrt entscheidet, dann bucht unbedingt einen Platz im Observation oder Luxury Dome. Hier habt ihr nämlich dank der Glaskuppel freie Sicht auf die Umgebung und könnt während der Fahrt ein paar Drinks und Snacks genießen.
Der Grand Canyon Nationalpark gehört zu den größten und beeindruckendsten Naturwundern der Welt und zählt deshalb auch längst zum UNESCO-Weltnaturerbe. Sicher habt ihr schon viele Bilder gesehen, aber diese können nicht einfangen, wie schön der Nationalpark wirklich ist.
Von verschiedenen Aussichtspunkten könnt ihr einen wunderbaren Ausblick auf die Weiten der Schluchten genießen. Um die Gänze des Eindrucks zu erleben, empfehle ich euch, einige Teile des Nationalparks zu Fuß zu erkunden. Oft begegnet man hierbei auch einigen der im Nationalpark lebenden Wildtiere.
Für mehr Action könnt ihr auch Bootstouren in den Schluchten des Canyons unternehmen oder aber das Ganze von oben, aus einem Helikopter, bestaunen. Bucht eine Tour, die euch bis zum North Rim bringt, dann seht ihr, wie unterschiedlich Vegetation und Aussichten an beiden Enden des Canyons sind.
Monument Valley – Die Kulisse des Wilden Westens
Für mehr Wüsteneindrücke geht es weiter ins Monument Valley im Navajo-Nation-Reservat. Es liegt direkt an der Grenze und teilweise im Bundesstaat Utah und war bereits Filmkulisse für diverse Western-Filme.
Das Tal ist eigentlich eine flache Wüstenlandschaft, aus der rötliche Sandsteingebilde emporragen. Zu den bekanntesten sogenannten Spitzkuppen (bzw. Butte im Englischen) gehören die Mitten Buttes, die Three Sisters oder auch der Totem Pole. Fährt man durch die Formationen, erinnert die Szenerie an eine Stadt aus Steinen.
Um das Monument Valley hautnah zu erleben, bieten sich folgende Optionen an: Neben geführten Jeep-Touren könnt ihr das Valley auch zum Teil zu Fuß auf dem Wildcat Trail oder, ganz wie im Wilden Westen, auf dem Pferderücken erkunden.
Wichtig dabei: Der einzige Wanderweg, den ihr ohne kundigen Navajo-Guide erkunden könnt, ist der Wildcat Trail. Weitere Erkundungstouren sind nur in Begleitung möglich. Das ergibt auch Sinn, denn die Navajo kennen ihr Land wie ihre Westentasche und werden euch faszinierende Einblicke in ihre Traditionen geben können. Am Abend wartet in jedem Fall das Finale des Tages auf euch: ein traumhafter Sternenhimmel inklusive Blick auf die Milchstraße.
Glen Canyon – Fantastische Naturphänomene
Nach etwa zwei Stunden Fahrt Richtung Westen wartet schon das nächste Highlight auf euch. Die Glen Canyon National Recreation Area, kurz Glen Canyon, ist ein über 5.000 km² großes Gebiet im Norden Arizonas und im Süden Utahs. Einige beeindruckende Naturphänomene liegen in seinem Gebiet, unter anderem der Stausee Lake Powell. Der Lake Powell ist vor allem wegen der vielen besonderen Naturgebilde in seiner Umgebung beliebt. Bei einer Tour mit dem Ruderboot, zum Beispiel von der Wahweap Marina, erhaltet ihr eine tolle Aussicht aufs Wasser.
Ebenfalls im Glen Canyon gelegen, ist der Horseshoe Bend, der, wie sein Name schon sagt, eine Flussschlinge des Colorado Rivers in Hufeisenform ist. Der sandige Weg zum Aussichtspunkt belohnt euch mit einem einmaligen Anblick: Der blaugrüne Colorado River schlingt sich kurvenartig um das rote Gestein. Eine wirklich besondere Erscheinung!
Nach weniger als 10 Meilen erreicht ihr den Antelope Canyon, der nicht weniger beeindruckend ist. Bestehend aus Upper und Lower Antelope Canyon, ziehen sich die beeindruckenden Formationen durch die Unterwelt der Wüstenlandschaft und bieten durch die Lichtverhältnisse einen faszinierenden Anblick. Vom Wahweap Marina kann man sogar mit dem Motor- oder Paddelboot bis zum nördlichen Abschnitt des Antelope Canyons die Umgebung vom Wasser aus bestaunen.
Cottonwood – Überraschend vielfältig
Langsam aber sicher bewegen wir uns wieder zurück gen Süden. Im kleinen Örtchen Cottonwood warten gleich mehrere Weingüter darauf, dass ihr euch hier für einen gemütlichen Lunch niederlasst. Empfehlenswert ist zum Beispiel das familiengeführt Gut Alcantara Vineyards, in dem ihr umweltbewusst hergestellte Weine probieren könnt. Hier geht es ziemlich friedlich zu, und während ihr euch durch die lokalen Weine probiert, könnt ihr den Blick über die Weinberge des Verde Valley schweifen lassen. Neben Tastings sind Reit-, Fahrrad- und Kayak-Touren auf dem Gelände möglich und auf Anfrage macht Ron Brumley, der Manager des Weinguts, außerdem eine geführte Tour mit euch.
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Wenn ihr gerne wandert, dann merkt euch den Verde Valley Wine Trail, der euch entlang von 10 Stopps zu den schönsten Weingütern des Valleys führt.
In Cottonwood selbst wartet ein kleines Zentrum auf euch. Für mehr Wein und köstliche Pasta seien euch diese beiden Etablissements ans Herz gelegt:
- Four Eight Wineworks: Modern und ziemlich cool eingerichtete Weinkellerei mit köstlichen Appetizern und wirklich gutem Wein.
- Merkin Vineyards Tasting Room & Osteria: Tolles Farm to Table Konzept mit sehr guten italienischen Pastagerichten.
Prescott – Zauberhaft und lebenswert
Unser letzter Stopp führt euch in die zauberhafte Kleinstadt Prescott. Hier werdet ihr euch richtig wohl fühlen, das können wir euch versprechen. Ausgehend vom großen Platz im Zentrum, der Courthouse Plaza, sind Geschäfte, Cafés, Restaurants und die legendäre Whiskey Row fußläufig erreichbar. Nehmt euch unbedingt die Zeit, um durch die Straßen zu schlendern und dem Treiben der Locals zuzusehen. An vielen Ecken werdet ihr große, toll gestaltete Wandmalereien entdecken und insgesamt werdet ihr schnell merken, dass die Stadt unglaublich viele tolle Fotomotive für euch bereit hält. Entlang der Whiskey Row und rund um den Markplatz könnt ihr durch Boutiquen schlendern und authentische Souvenirs erstehen, sogar Cowboy-Stiefel könnt ihr hier kaufen.
Tagsüber bietet sich ein Spaziergang zum Sharlot Hall Museum an. In der ehemaligen Gouverneursvilla könnt ihr mehr zum Leben und Wirken der Gründerin Sharlot Hall erfahren, die es sich schon 1928 zur Aufgabe machte, ein Museum zur Geschichte Arizonas zu eröffnen.
Besonders sehenswert: Die Dauerausstellung „The Baskets Keep Talking“, in der ihr mehr über die Geschichte und Kultur des hier ansässigen Yavapai-Prescott Tribes erfahren könnt.
Prescotts Kulinarik kann sich sehen lassen
Wenn ihr danach auf der Suche nach einem besonders guten Kaffee seid, dann schaut im Wild Iris Coffee House vorbei, denn hier gibt es starken, köstlich duftenden Kaffee und kleine Snacks, die handgemacht und nicht überzuckert sind. Der Innenhof des Cafés ist mit bunt blühenden Sträuchern umgeben und trotz der Nähe zum Zentrum findet ihr hier garantiert ein ruhiges Eckchen.
Am Abend könnt ihr eurer Glück beim Line Dance in Matt’s Saloon versuchen. Fast jeden Tag gibt es hier Livemusik. Wenn ihr eure Cowboy-Experience komplett machen wollt, dann reserviert euch einen Tisch im legendären Palace Restaurant und Saloon, in dem ihr guten Whiskey und noch viel besseres Steak bekommt. Das Restaurant ist die älteste Bar in ganz Arizona, hier haben schon 1877 die Gäste auf den Tischen getanzt. Im Innenraum findet ihr in diversen Auslagen zahlreiche Artefakte aus der legendären Goldgräberzeit der Region.
Prescott hat uns auf unserer Rundreise mit seinem Charme ganz schön um den Finger gewickelt. Lasst den Ort auf keinen Fall links liegen.
Lust auf einen Roadtrip durch Arizona?
Nach aufregenden Tagen mit ganz vielen unterschiedlichen Eindrücken geht es nach rund 12 Tagen für uns zurück in die Sun City, Richtung Phoenix. Ein bunter, extrem abwechslungsreicher Roadtrip liegt hinter uns. Wir hoffen, wir können euch mit diesen Tipps eure Reiseplanung deutlich erleichtern. Solltet ihr noch weitere Tipps haben, dann lasst es uns wissen, wir freuen uns über euer Feedback.