Lange Winter, in denen Väterchen Frost Teile des Bundesstaats der USA voll im Griff zu haben scheint. Kurze Sommer, in denen die Natur wie zum Trotz geradezu explodiert. Raue Fjorde, Millionen Jahre alte Gletscher und eine faszinierende Tierwelt – kommt mit ins atemberaubend schöne Alaska, dem 49. Bundesstaat der USA!
Oftmals wecken nicht nur die warmen und tropischen Ziele mit endlosen Stränden die Reiselust in uns. Nein, gerne lassen wir uns auch von fremden Welten faszinieren, bewundern bizarre Landschaften, oder sind schlichtweg ganz verzaubert von der Schönheit der wilden Natur. So lässt sich wohl auch die Faszination beschreiben, die viele Reisende für den Bundesstaat Alaska hegen. Wir zeigen euch jene Orte und Naturphänomene, die genau diese Sehnsucht auslösen.
Faszination Alaska
- Alaskas Geschichte
- Alaska Karte
- Anchorage
- Denali Nationalpark
- Polarlichter
- Glacier-Bay-Nationalpark
- Weitere Nationalparks
- Kodiak Inseln
- Juneau
- Flug & Hotel finden
Alaskas spannende Geschichte
Wusstet ihr eigentlich, dass Alaska der erste Teil von Amerika war, den Menschen auf dem Kontinent besiedelten? Oder, dass die USA Alaska ungefähr 12.000 Jahre später für nur etwa sieben Millionen Dollar von den Russen erwarben? Wir möchten euch Alaska genauer vorstellen, denn wir finden, dass nicht nur die Natur, sondern auch die Geschichte recht spannend ist.
Vor etwa 12.000 bis 16.000 Jahren nutzten Nomaden die damals bestehende Beringbrücke, eine Landbrücke zwischen Asien und Nordamerika, und gelangten so auf dem Landweg auf den fremden Kontinent. Trotz der teilweise widrigen Bedingungen siedelten sich einige von ihnen im heutigen Alaska an, andere zogen weiter in das heutige Kanada, die USA und nach Südamerika. Alaska war also tatsächlich der Ort, an dem Menschen zum ersten mal amerikanischen Boden betraten.
Viele Tausend Jahre später kamen dann die ersten Europäer nach Alaska. Die Russen, die im 17. Jahrhundert als erstes erfolgreich die Beringstraße überquerten, kehrten schließlich im 18. Jahrhundert nach Alaska zurück, um das karge Land zu erkunden. Als sie von dieser Expedition mit wertvollen Pelzen zurückkehrten, veranlassten die russischen Monarchen schließlich die Besiedlung des von ihnen entdeckten Landes. Doch schnell wurde den Russen klar, dass die Kolonie nicht sehr rentabel und nur schwierig zu erreichen ist, sodass Alaska 1867 schließlich an die USA verkauft wurde.
Der Kauf ging für lediglich 7,2 Millionen Dollar über die Bühne und war somit einer der günstigsten Landkäufe aller Zeiten. Hätten die Russen damals gewusst, dass sich riesige Ölfelder unter der Erdoberfläche verbergen, wäre dieser Verkauf mit Sicherheit nicht zu Stande gekommen. Nachdem Alaska 1959 schließlich zum 49. Bundesstaat der USA ernannt wurde, ist es sowohl der größte als auch der nördlichste und westlichste Bundesstaat der USA.
Karte – diese Highlights warten in Alaska auf euch
Polarlichter, Steilklippen, Gletscher, Nationalparks und wilde Tiere – Alaska bietet Naturliebhabern so einiges. Welche Orte ihr unbedingt ansteuern solltet, verraten wir euch jetzt. Auf der Alaska Karte bekommt ihr vorab einen guten Überblick:
Anchorage – die größte Stadt des Bundesstaates
Bevor es jedoch raus in die Natur Alaskas geht, möchten wir euch die größte Stadt des US-Bundesstaates mit ihren kulturellen Highlights vorstellen. Anchorage ist mit über 290.000 Einwohnern viel größer als die Hauptstadt Juneau, hier ballen sich Industrie, Museen und Bildungseinrichtungen. Genau wie Juneau verfügt auch Anchorage über einen internationalen Flughafen, Direktflüge von Deutschland sind ab Frankfurt verfügbar.
Die berühmte Alaska Railroad führt auf über 750 km von Seward nach Fairbanks und macht auch in Anchorage Halt. Steigt doch dazu und erkundet Alaska mit dem Zug!
Besucht die zahlreichen Museen, die euch die spannende Geschichte der Ureinwohner näherbringen, kommt den Anfängen der Besiedlung Alaskas auf die Spur oder startet erste Ausflüge in die umliegende Natur – in Anchorage bekommt ihr einen guten Mix aus lebendigem Stadtleben und der atemberaubenden Natur, die in Alaska überall zum Greifen nah zu sein scheint. 60 verschiedene Gletscher befinden sich vor den Toren der Stadt, abwechslungsreiche Radwege laden im Sommer zu Touren ein und auch die Möglichkeiten zum Wandern in den Chugach Mountains gehören zum Repetitore der Stadt.
Der Denali Nationalpark
Alaskas wohl bekannteste Sehenswürdigkeit ist der Denali Nationalpark. Hier steht der höchste Berg Nordamerikas, der Mount McKinley, der sowohl Mittel- als auch Höhepunkt des Nationalparks ist und von erfahrenen Bergsteigern erklommen werden kann. Der Park ist jedes Jahr zwischen Mai und September geöffnet und kann auf dem Landweg nur auf einer einzigen Straße, dem Alaska Highway, erreicht werden. Von Fairbanks, der größten Stadt in Alaskas Hinterland, fahrt ihr in circa zwei Stunden mit dem Auto zum Nationalpark. Im Denali angekommen, zahlt ihr eine Gebühr von $10 und erhaltet einen Pass, mit dem ihr dann sieben Tage lang den Park betreten könnt. Kostenpflichtige Shuttlebusse fahren euch dann den ganzen Tag durch den Park und bringen euch so zu allen sehenswerten Stellen, euer eigenes Auto muss leider draußen bleiben.
- Besucherzentrum: George Parks Highway, Denali National Park and Preserve, AK, Vereinigte Staaten
- Öffnungszeiten des Parks: Vom 20. Mai bis Mitte September täglich von 8-18 Uhr geöffnet
- Eintrittsgebühr: 10$ (7€) für 7 Tage
Wenn ihr etwas ganz Besonderes erleben möchtet, empfehlen wir euch eine geführte Tour mit Jeep, bei der ihr von einem ortskundigen Guide begleitet werdet und einmalige Einblicke in das Wildlife von Alaska erhaltet. Noch exklusiver ist der Rundflug mit einem kleinen Flugzeug. Dieser kostet pro Person etwa $335-550 und zeigt euch den Nationalpark bei einem 1-stündigen Flug aus der Luft. Ein Erlebnis, das zwar nicht ganz günstig, dafür aber unvergesslich ist. Buchen könnt ihr das Erlebnis bei Sheldon Air Service, Fly Denali, K2 Aviation oder Talkeetna Air Taxi.
Übernachten im Denali Nationalpark
Neben der Möglichkeit, in luxuriösen Lodges und Holzhütten zu übernachten, könnt ihr euer Zelt auf verschiedenen Campingplätzen im Park aufschlagen. Mögt ihr es noch abenteuerlicher, dann könnt ihr sogar außerhalb der ausgewiesenen Plätze zelten. Dafür benötigt ihr eine Sondergenehmigung, die euch kostenlos von den Rangern des Parks ausgestellt werden kann, nachdem ihr ein Sicherheitstraining absolviert habt. In dem Sicherheitstraining lernt ihr den richtigen Umgang mit den umherstreifenden Tieren. Erfahrene Camper und Naturfreunde werden bei diesem freien Camping mit Sicherheit voll auf ihre Kosten kommen, denn näher kann man der Natur gar nicht sein. Im Park könnt ihr unter anderem Bären und Elche in freier Wildbahn beobachten.
Aktivitäten im Denali Nationalpark
Für Hundefreunde gibt es im Denali Nationalpark ein besonderes Highlight: Verschiedene Agenturen bieten Schlittenhund-Vorführungen an. Lasst euch die Kraft der beeindruckenden Huskys zeigen und lernt bei einem Besuch des Husky Homestead alles über die robusten Vierbeiner. Wenn ihr eher zu den Fans des actionreichen Wassersports gehört, dann ist eine Raftingtour hingegen genau das Richtige für euch. Lernt den Nationalpark von der Wasserseite aus kennen und stürzt euch die Stromschnellen hinab.
Polarlichter in Fairbanks
Wusstet ihr, dass Alaska einer der besten Orte ist, um Polarlichter zu sehen? Besonders das unberührte Hinterland eignet sich hervorragend, wenn ihr die Himmelserscheinungen beobachten möchtet. Ähnlich wie das Aurora Village in Kanada ist das Gebiet rund um die zweitgrößte Stadt Alaskas, Fairbanks, ein tolles Ziel für die Romantiker unter euch.
Durch die wenigen Lichter der Zivilisation beinahe ungestört, zeigen sich die Polarlichter in Alaska in vielen Nächten, ganz besonders im Winter. Bucht am besten eine Polarlichter Tour ab Fairbanks oder direkt im Denali Nationalpark und lasst euch die besten Plätze von einem erfahrenen Guide zeigen.
Alaskas Glacier-Bay-Nationalpark
Während im Denali Nationalpark größtenteils bewaldete Landschaften und Tundrasteppen auf euch warten, werdet ihr im Glacier-Bay-Nationalpark in der Nähe von Juneau im Süden auf zahlreiche Gletscher und Fjorde stoßen. Der gesamte Nationalpark und die Jahrhunderte alten Gletscher gehören mittlerweile zum Weltnaturerbe der UNESCO und stehen daher streng unter Schutz. Achtung: Der Nationalpark kann nur mit einer Fähre oder einem Wasserflugzeug erreicht werden. Die Fähren verkehren zwischen Mai und September regelmäßig.
- Besucherzentrum: Glacier Bay National Park and Preserve, 1 Park Road, AK 99826.
- Öffnungszeiten des Parks: Ganzjährig täglich von 10.30 bis 20 Uhr geöffnet (empfohlene Monate: Mai- September)
- Eintrittsgebühr: Frei
Wenn ihr schon immer mal davon geträumt habt, gigantische Gletscher kalben zu sehen, seid ihr im Glacier-Bay genau richtig. In der Gletscherbucht brechen von Zeit zu Zeit riesige Eisbrocken ab und fallen ins Meer. Besonders das Geräusch, das beim Abbrechen entsteht, ist einmalig und bleibt vielen Beobachtern noch lange im Gedächtnis. Ein bisschen Glück braucht ihr natürlich schon, um dieses Naturspektakel beobachten zu dürfen. Die Gletscher im Park entstanden vor Hunderten von Jahren und verändern sich ständig. Der Bekannteste von ihnen, der Muir-Gletscher, hat sich in weniger als 100 Jahren um fast 100 Kilometer verkürzt.
Gletschertouren und Outdooraktivitäten
Mit kleinen Fähren könnt ihr im Glacier-Bay-Nationalpark an einer Tagestour teilnehmen und an den gigantischen Gletschern vorbeifahren. Dabei lassen sich übrigens auch Meeressäuger wie Wale oder Robben beobachten. Gebucht werden können auch spezielle Whale Watching Touren, bei denen gezielt die Orte angefahren werden, an denen sich Buckelwale und Orkas aufhalten. Wenn ihr selbst aktiv werden möchtet, könnt ihr auch eine Kajak- oder Wandertour buchen.
Übernachten im Glacier-Bay-Nationalpark
Direkt im Park gibt es nur ein Hotel, die Glacier Bay Lodge, doch zahlreiche andere Hotels befinden sich in der näheren Umgebung, sodass ihr mit Sicherheit einen guten Ausgangspunkt für die Besichtigung des Nationalparks finden werdet. Alternativ besteht auch hier wieder die Möglichkeit, in den Monaten Mai bis September unter freiem Himmel zu campen.
Weitere lohnenswerte Nationalparks in Alaska
Neben den beiden vorgestellten gibt es noch weitere Nationalparks in Alaska, die ihr besuchen könnt. Die fünf schönsten Alternativen haben wir hier für euch aufgelistet:
- Gates-of-the-Arctic-Nationalpark: Der zweitgrößte der Nationalparks in den USA befindet sich im Norden Alaskas. Das Tor zur Arktis zeichnet sich durch weite, unberührte Landschaften und eine große Artenvielfalt aus. Abenteurer sind hier genau richtig.
- Lake-Clark-Nationalpark: Südwestlich von Anchorage befindet sich dieser Nationalpark in Alaska, der ein echter Geheimtipp ist. Aufgrund der fehlenden touristischen Infrastruktur wird er nur von sehr wenigen Touristen besucht.
- Katmai-Nationalpark: Unweit des Lake-Clark-Nationalparks könnt ihr im Katmai-Nationalpark ähnlich wie auf Kodiak Island Bären beobachten oder die unglaublich schöne Vulkanlandschaft bestaunen.
- Wrangell-St.-Elias-Nationalpark: Der größte Nationalpark der USA liegt östlich von Anchorage und unweit der Grenze zu Kanada. Hier erwarten euch Gletscher, Grizzlys, Elche, Bisons und dichte Wälder. Ein wahres Naturparadies, das von der UNESCO zum Weltnaturerbe ernannt wurde.
- Kenai-Fjords-Nationalpark: Auf der Kenai-Halbinsel gelegen, beeindruckt dieser Nationalpark vor allem mit seiner Eisfläche, die die größte in den Vereinigten Staaten ist. Der Park ist der perfekte Ort für Whale Watching Touren.
Bärenparadies Kodiak Island
Was wäre Alaska ohne die bekannten Kodiakbären? Wir alle kennen die eindrucksvollen Dokumentarfilme über die Bären, die jedes Jahr zur Laichzeit in den Flussläufen der Insel stehen, um die stromaufwärts schwimmenden Lachse zu fangen (oder es zumindest versuchen). Wäre es nicht toll, diesem Schauspiel einmal beizuwohnen und die Braunbären beim Fischfang zu beobachten? Das könnt ihr tatsächlich und zwar auf den Kodiak Inseln, einem Archipel im Golf von Alaska, der nur mit einem Wasserflugzeug erreichbar ist. Am besten bucht ihr eine der Tagestouren, um den Bären und anderen imposanten Tieren, wie zum Beispiel Adlern, ganz nah zu kommen. Viele Agenturen bieten neben den Tagestouren auch Komplettpakete inklusive Hotel und Verpflegung an. Leider ist das Bärenbeobachten, ähnlich wie eine Safari in Afrika, keine günstige Angelegenheit, doch seid ihr schon einmal in Alaska, solltet ihr euch die Kodiakbären auf keinen Fall entgehen lassen!
Alaskas Hauptstadt Juneau
Juneau ist die Hauptstadt des Bundesstaates Alaska. Doch erwartet besser keine Großstadt wie Vancouver, denn hier leben nur knapp 32.000 Menschen. Das heißt aber nicht, dass es in Juneau langweilig wird, denn wie in ganz Alaska seid ihr auch hier von einer tollen Naturkulisse umgeben. Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Alaskas, der Tracy Arm Fjord, befindet sich gerade einmal 20 Kilometer von der Stadt entfernt.
Tracy Arm Fjord & Mendenhall-Gletscher
Im Fjord stoßt ihr auf den beeindruckenden Mendenhall-Gletscher, dessen Eis mindestens 150 Jahre alt ist. Wo sonst kommt man der Erdgeschichte so nah? Der Mendenhall-Gletscher ist nur ein Ausläufer der Juneau Icefields, einer gigantischen Ansammlung von Gletschern, deren Eisschicht bis zu 1.400 Meter(!) dick ist. Dimensionen, die man sich kaum vorstellen kann. Unter den Gletschern haben sich tiefe Höhlen gebildet, die sogar mit einem erfahrenen Guide besichtigt werden können. In den Juneau Icefields befinden sich außerdem die eindrucksvollen Nugget Falls, ein Wasserfall, dessen Wasser von einem der Gletscher gespeist, 115 Meter in die Tiefe fällt.
Die Stadt Juneau hat einen internationalen Flughafen, sodass ihr hier gut an- und abreisen könnt. Solltet ihr bis jetzt noch nicht das Glück gehabt haben, Wale oder Bären zu sehen, dann könnt ihr auch hier verschiedene Tagesausflüge buchen, um dieses Erlebnis nachzuholen. Doch auch andere Aktivitäten warten in der Stadt: Wenn ihr Fans der Braukunst seid, könnt ihr in Juneau an einer Brauereibesichtigung der Alaskan Brewing Company oder der Barnaby Brewing Company teilnehmen. Ebenfalls interessant ist die Besichtigung einer alten Goldmine, die zu den Hochzeiten des Goldrausches in Alaska Reichtum versprach. Hunderte hoffnungsvolle Amerikaner gingen damals nach Alaska, um ihr Glück beim Goldschürfen zu versuchen.
Alaska – ein echtes Sehnsuchtsziel
Eigentlich fällt uns nur noch eines zu Alaska ein: Wow! Was für ein Reiseziel! Die Natur und die Ursprünglichkeit, die hier überall zu spüren ist, ist einfach nur atemberaubend. Wo kann man noch solche Abenteuer erleben?