Das erlebt ihr am Ostseefjord Schlei
Die Landschaft entlang des Ostseefjords Schlei im Bundesland Schleswig-Holstein könnte nicht abwechslungsreicher sein. Viele spannende Sehenswürdigkeiten ziehen sich durch das gesamte Gebiet, darunter sogar ein UNESCO-Welterbe. Für erholsame Ausflüge in die Natur sind die malerischen Dörfer, idyllischen Landschaften und Strände bestens geeignet. Der Ostseefjord Schlei gliedert sich in die Regionen Schleswig, Kappeln, die Schleidörfer, die Halbinsel Schwansen und die Geltinger Bucht. Ich möchte euch auf eine Reise durch die wundervollen Regionen mitnehmen und euch zeigen, welche Sehenswürdigkeiten und Ausflugsmöglichkeiten auf euch warten. Schnappt euch einen Tee, fläzt euch auf die Couch und macht es euch so richtig gemütlich, denn jetzt nehme ich euch mit auf eine entspannende Reise zum Ostseefjord Schlei.
Sehenswürdigkeiten in Schleswig
Ich beginne meine Reise zu den Sehenswürdigkeiten und Ausflugszielen in der Region am Ostseefjord Schlei in der Stadt Schleswig, der größten Stadt an der Schlei. Und hier treffen wir auch direkt auf eine Sehenswürdigkeit mit Welterbe-Status. Der archäologische Grenzkomplex vom wikingerzeitlichen Handelsplatz Haithabu und dem Grenzbauwerk Danewerk ist im Juni 2018 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen worden. Die Stätte war zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert der zentrale Knotenpunkt für den Seehandel und befand sich im Zentrum der Handelsnetze zwischen Nord- und Westeuropa. In Haithabu, einer der ersten Städte Nordeuropas, wurden Waren aus Nord- und Kontinentaleuropa sowie Vorderasien angeboten. Große Teile des Danewerks und ganz Haithabu sind zudem Naturschutzgebiet. Die Arten und Lebensräume, die in diesem Gebiet vorkommen, sind wertvolle Überreste einer ursprünglichen Naturlandschaft. Wenn ihr dem Welterbe einen Besuch abstattet, werdet ihr schnell in den Genuss dieser einzigartigen Naturlandschaft kommen, die dem Welterbe eine noch größere Bedeutung zuspricht.
Neben dem beeindruckenden Welterbe ist auch der Schleswiger Dom ein echter Hingucker. Schon von weitem könnt ihr den imposanten St.-Petri-Dom erkennen. Plant ihr einen Bummel durch die Innenstadt Schleswigs, solltet ihr euch zwischendurch den Dom unbedingt genauer anschauen und euch von dem beeindruckenden Bauwerk faszinieren lassen. Im 13. Jahrhundert erfolgte der Umbau der einst romanischen Basilika zur gotischen Hallenkirche.
Der Blickfang im Inneren des Doms ist ohne Frage der Bordesholmer Altar des Meisters Hans Brüggemann. Der Altar besteht aus fast 400 aus Eichenholz geschnitzten Figuren. Ein echter Hingucker! Ihr wollt noch mehr sehen? Dann macht noch einen kurzen Abstecher zum Schloss Gottorf am Rande der Stadt. Das weiße Schloss zieht alle Blicke auf sich und beherbergt außerdem zwei Museen. Zur Anlage des Schlosses gehört zudem der Barockgarten, eine kleine grüne Oase, die zu einem gemütlichen Spaziergang einlädt.
Ausflugsziel Schleswig: Fischersiedlung Holm
Dieses Ausflugsziel wird ganz bestimmt schnell einen Platz in eurem Herzen finden, denn es hat alles, was man sich von einem erholsamen Ausflug wünscht. Ich rede von der Fischersiedlung Holm, dem ältesten Stadtteil Schleswigs. „Holm“ kommt aus der dänischen Sprache und bedeutet „kleine Insel“. Der Schleswiger Holm war nämlich mal eine Insel, ist heute aber mit dem Festland verbunden. Alle Häuser wurden zwecks optimaler Fischverarbeitung dicht am Wasser gebaut. So wie damals arbeiten auch heute noch einige Bewohner des Holms als Fischer. Wenn ihr so durch die charmante Fischersiedlung schlendert, dürfte euch eines besonders ins Auge fallen.
In der Mitte des Viertels befindet sich ein kleiner Friedhof mit einer eigenen Kapelle. Der Friedhof ist nicht nur sorgfältig mit Bäumen umrandet, sondern auch die Fischerhäuser gruppieren sich einheitlich um diesen herum. Viele der Häuser haben direkten Zugang zur Schlei und sogar ihren eigenen Bootssteg. Wollt ihr einfach mal den Kopf frei kriegen und freut euch auf die lang ersehnte Entschleunigung, dann ist ein Spaziergang durch die romantische Fischersiedlung eine mehr als willkommene Abwechslung. Entdeckt neben dem außergewöhnlichen Friedhof auch das St.-Johannis-Kloster und lernt im Holm-Museum Interessantes zur Geschichte der Holm-Fischer kennen.
Sehenswertes in Kappeln
Weiter geht es mit unserer kleinen Reise in die Hafenstadt Kappeln. Der Heringszaun in Kappeln ist der letzte funktionierende seiner Art und deshalb etwas ganz Einzigartiges. Der Zaun, mit dem Fische gefangen werden sollen, besteht aus in den Schleigrund gerammten Pfählen und geflochtenem Strauchwerk. Am besten könnt ihr von der Nordseite der Schleibrücke einen Blick auf ihn werfen.
Wie der Heringszaun funktioniert? Der Zaun wird von Fischen als natürliches Hindernis angesehen. Weil sie wegen der Strömung nur selten umkehren, folgen sie den immer enger zusammenlaufenden Leitarmen. Am Fangplatz angekommen, können die Fische schließlich nicht mehr ausweichen. Jedes Jahr am Himmelfahrtswochenende finden die Kappelner Heringstage statt, bei denen Prominente und Bürger zum Auftakt raten, wie viele Heringe am Himmelfahrtstag im Zaun landen. Das Stadtfest bietet zudem eine bunte Mischung aus Spielen, Konzerten, Feuerwerk und Spezialitäten vom Hering.
Dieses Ausflugsziel solltet ihr ansteuern
Unser besonderes Ausflugsziel ist die Lotseninsel Schleimünde, deren Wahrzeichen der auffallende Schleimünder Leuchtturm ist. Die Lotseninsel, ein 112 Hektar großes Areal, erreicht ihr von Kappeln aus gut mit Ausflugsdampfern oder auf eigene Faust mit Kajak, Segelboot oder Kanu.
Der Leuchtturm ist das unverkennbare Wahrzeichen der Insel. Der fast 15 Meter hohe Turm ist nicht nur ein wichtiges Leuchtfeuer für die Einfahrt in die Schlei, sondern kann sich auch als Fotomotiv echt sehen lassen. Grüne und weiße Streifen zieren den Leuchtturm, der in malerischer Umgebung dadurch richtig zur Geltung kommt.
Das entdeckt ihr in den Schleidörfern
Lust auf einen Ausflug in die pure Idylle? Dann folgt mir unbedingt zu den Schleidörfern. Hier erwarten euch romantische, kleine Dörfer, Wälder und weite, grüne Wiesen sowie herrliche Badestellen. Typisch für die Schleiregion sind vor allem die reetgedeckten Häuser, die sich perfekt in die malerische Landschaft eingliedern. In vielen dieser Häuser findet ihr Cafés, Restaurants und Ferienwohnungen. Zu den Sehenswürdigkeiten in den Schleidörfern zählt das Thorsberger Moor in Süderbrarup. Wo heute ein kleiner See zu finden ist, befand sich früher ein Moor mit Torfstichen. Tafeln am Rundweg entlang des Moores bieten euch Informationen über eine der bedeutenden archäologischen Fundstellen Schleswig-Holsteins. Wer noch mehr in die Geschichte eintauchen möchte, sollte den Guly Thing Platz in Gulde/Stoltebüll besuchen. Ein Thing Platz war ein Platz, an dem Volks- und Gerichtsverhandlungen stattfanden. Der Platz in Gulde wird Guly Thing Platz genannt, denn das Wort Guly ist die alte Bezeichnung für das Dorf Gulde. Besucht ihr diesen Ort heute, findet ihr einen von Steinen umrundeten Platz vor.
Schleidörfer: Diese Ausflugsziele werden euch begeistern
Für gemütliche Spaziergänge, Kultur- und Naturhighlights sind die Dörfer in den Schleidörfern die perfekten Ausflugsziele. Jedes Dorf hat seine ganz eigenen Besonderheiten und Sehenswürdigkeiten, die ihr ganz in Ruhe erkunden könnt. Ob ihr euch nur in ein Dorf begebt oder gleich eine Tour durch mehrere Dörfer macht – ihr werdet so oder so von der Schönheit der Orte in den Bann gezogen. Arnis, Brodersby, Grödersby, Lindaunis, Süderbrarup und Ulsnis nennen sich die abwechslungsreichen Dörfer. Lasst euch von ihrem Charme verzaubern und von der entspannten Atmosphäre mitreißen.
Vor allem an heißen Tagen sind sie beliebte Anlaufstellen und sorgen für die nötige Abkühlung: die Badestellen am Ostseefjord Schlei. Auch in den Schleidörfern findet ihr wunderschöne Badestellen, an denen ihr euch ausruhen, abkühlen oder Wassersport betreiben könnt. Während der Fokus an einigen Stellen mehr auf der Natur und der lang ersehnten Ruhe liegt, ist der Wassersport an anderen Badestellen sehr präsent. Jeder – ob Familie, Pärchen oder Sportler – findet hier also sein perfektes Ausflugsziel! Alle Badestellen in der gesamten Region findet ihr auf der Webseite von Ostseefjord Schlei.
Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele auf der Halbinsel Schwansen
Als nächstes besuche ich die Halbinsel Schwansen im Norden von Schleswig-Holstein. Die Halbinsel ist von drei Seiten vom Wasser umgeben, zum einen von der Eckernförder Bucht im Süden, zum anderen von der Ostsee im Osten sowie der Schlei im Norden. Wer in der Kraft des Wassers Ruhe und Erholung sucht, ist hier also genau richtig. Die Landschaft Schwansens ist unglaublich facettenreich, hat sie doch wunderschöne Strände, malerische Dörfer, weite Korn- und Rapsfelder sowie Steilküsten und romantische Buchten zu bieten. Zu diesem atemberaubenden Bild gesellen sich zahlreiche Herrenhäuser und Höfe. Sowohl Natur- als auch Kulturliebhaber kommen hier demnach voll und ganz auf ihre Kosten. Die vielen herrschaftlichen Güter auf der Halbinsel zählen definitiv zu den Sehenswürdigkeiten, denn sie prägen nicht nur das Landschaftsbild ungemein, sondern haben auch spannende Geschichten aus vergangenen Jahren zu erzählen. Um einiges länger ist die Historie des Langbetts von Karlsminde – ein Hünengrab aus der Jungsteinzeit.
Bei dem 56 Meter langen Langbett von Karlsminde handelt es sich um ein archäologisches Denkmal, das für jeden zugänglich ist. Richtig beeindruckend! Wer in die gute alte Zeit zurückversetzt werden oder seinen Kindern mal zeigen möchte, wie es damals so ganz ohne Mobiltelefon, MP3 Player und Co. war, besucht am besten das Phonomuseum „Alte Schule“ in Holzdorf. Hier werden unter anderem Grammofone und Radios präsentiert. Wer besondere Ausflüge plant, ist in den Dörfern auf der Halbinsel Schwansen genau richtig, denn sie erzählen alle ihre eigenen Geschichten und laden zu entspannten Spaziergängen durch Natur und Kultur ein. Zu den Dörfern gehören das Ostsee Resort Damp, Fleckeby, Karby, Kosel, Rieseby, Sieseby, Waabs und Winnemark. Seid ihr in Schwansen zu Gast und wollt mal einen anderen Teil des Ostseefjords Schlei kennenlernen, könnt ihr euch mit der Schleifähre Missunde II zur Landschaft Angeln aufmachen und während der Fahrt die idyllische Landschaft vom Wasser aus erkunden.
Sehenswertes an der Geltinger Bucht
Wer von Zeit in der Natur nicht genug kriegen kann, sollte sich dieses besondere Fleckchen in der Region am Ostseefjord Schlei mal genauer anschauen: Die Geltinger Bucht ist ein wahres Paradies für alle, die es lieben, eins mit der Natur zu sein. Hier ticken die Uhren einfach langsamer! Entlang der 15 Kilometer langen Küste findet ihr beeindruckende Natur vor.
Während ihr es euch an den Stränden so richtig gut gehen lassen könnt, laden die Dörfer entlang der Bucht zu einer Reise in die Kultur und Geschichte ein. Wer gerne wandert oder auf zwei Rädern unterwegs ist, wird ebenfalls nicht enttäuscht. Auch ein bisschen Sightseeing ist mit dabei, so könnt ihr zum Beispiel den Leuchtturm Falshöft im Nordosten Geltings besuchen, der ein maritimes Flair zaubert. Der rot-weiß gestreifte Leuchtturm ist ein echter Blickfang und bietet euch von zwei Galerien atemberaubende Ausblicke über die Ostsee.
Besonderes Ausflugsziel: Geltinger Birk
Das Ausflugsziel, das ich euch nun präsentieren möchte, hat für mich etwas unfassbar Magisches an sich. Die Landschaft Geltinger Birk, seit 1934 teilweise unter Naturschutz, könnte abwechslungsreicher nicht sein. Auf einer Fläche von knapp 800 Hektar verteilen sich weite Wiesen, dichte Laubwälder, Sümpfe, Dünen und malerische Strände. Bei eindrucksvollen Naturführungen und auf vier unterschiedlichen Rundwanderwegen könnt ihr das Gebiet intensiv zu Fuß erkunden. Zum Teil könnt ihr die einzigartige Naturlandschaft aber auch mit dem Fahrrad oder auf dem Pferd auf euch wirken lassen. Etwa 380 Pflanzen- und circa 200 verschiedene Vogelarten sind in der Geltinger Birk – ein beliebter Ort für Brut und Rast – zu Hause.
Wenn ihr Glück habt, bekommt ihr auf eurer Wanderung ein paar Koniks – eine bedrohte Wildpferdrasse aus Osteuropa – zu Gesicht. Auch viele Säugetiere, darunter das Schottische Hochlandrind, fühlen sich in der Geltinger Birk pudelwohl. Die Birk ist durch Eindeichung des Großen Noores, einer Bucht der Ostsee, entstanden. Ausgangspunkt für Touren ist die Windmühle Charlotte, die sich wunderbar in das idyllische Gesamtbild einreiht. Früher diente sie dazu, Wasser aus dem eingedeichten Noor zu schöpfen. Guru-Tipp: An der Windmühle Charlotte und am Leuchtturm Falshöft gibt es kostenlose Parkplätze. Von dort aus könnt ihr die Landschaft dann ganz gemütlich zu Fuß oder auf dem Drahtesel erkunden.
Ist sie nicht schön, die Region am Ostseefjord Schlei?
Wenn ihr euch genau das jetzt gedacht habt, dann wartet nicht lange und macht euch auf zu einem erholsamen Urlaub in der Region am Ostseefjord Schlei. Auf euch warten Entspannung pur, tolle Sehenswürdigkeiten und einzigartige Ausflugsziele. Seid der Natur mal wieder ganz nah und lasst euch von den Landschaften, Stränden und malerischen Dörfern in den Bann ziehen!
Beitragsbild: Ostseefjord Schlei GmbH / Henrik Matzen