Ihr habt Lust auf einen Ausflug nach Erfurt, aber wisst noch nicht, was genau ihr in der Thüringer Landeshauptstadt unternehmen sollt? Kein Problem, wir haben die wunderbare Stadt und ihre unzähligen mittelalterlichen Gebäude genauer unter die Lupe genommen! Durch malerische kleine Gassen schlendern, Fotos von wunderschönen Fachwerkhäusern knipsen und an jeder Ecke etwas über die spannende Geschichte der Stadt lernen – in diesem Artikel stellen wir euch die Top 10 Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele in Erfurt vor. Seid ihr bereit für eine Zeitreise voller Überraschungen?
1. Mittelalterliche Altstadt
An unserem ersten Highlight in Erfurt werdet ihr nicht so einfach vorbeikommen – die Erfurter Altstadt ist nämlich so zentral und präsent wie nur wenige andere deutsche Altstädte. Die meisten der folgenden Sehenswürdigkeiten und noch viele weitere beliebte Spots befinden sich außerdem in der Altstadt. Als Verbindungsglied des Stadtviertels dienen hier vier besonders wichtige Plätze: der Domplatz, der Fischmarkt, der Anger und der Willy-Brandt-Platz. Zwischen diesen belebten Plätzen findet ihr tolle Flaniermeilen – ideal für ein wenig Shopping bei der Sightseeingtour.
Erfurt hatte das Glück, im Zweiten Weltkrieg nur wenig zerstört worden zu sein, daher ist ein Großteil der alten Bausubstanz noch heute erhalten. Zudem wurde die Altstadt nach dem Fall der Mauer liebevoll restauriert. Spaziert ihr Erfurts Straßen entlang, könnt ihr also auch noch heute beeindruckende, mittelalterliche Bauten und unzählige charmante Fachwerkhäuser bestaunen. So gibt der Stadtkern einfach ein wunderschönes Gesamtbild ab und ihr werdet mit Sicherheit an der ein oder anderen Ecke für ein Foto stehenbleiben müssen.
2. Krämerbrücke
Weiter geht’s mit einem der wohl bekanntesten Fotomotive und Wahrzeichen der Stadt – der Erfurter Krämerbrücke. Auf 120 Metern reihen sich 32 schmale Fachwerkhäuschen aneinander und bilden die längste durchgehend mit Häusern bebaute und bewohnte Brücke Europas. Ihr solltet allerdings nicht nur vom Ufer der Gera aus Fotos der hübschen Brücke schießen, sondern unbedingt auch selbst über die Krämerbrücke schlendern. Hier werdet ihr süße Galerien und Handwerksläden finden, die zum Beispiel traditionelle Keramik, Schmuck und Holzschnitzereien verkaufen und an den einst mittelalterlichen Handelsplatz erinnern. Außerdem wird rund um die Krämerbrücke jährlich das größte Thüringer Stadtfest, das „Krämerbrückenfest“, gefeiert. Auch hierbei dreht sich alles um die Erfurter Vergangenheit, denn Herzstück des Festes ist der altertümliche Mittelaltermarkt.
- Das Krämerbrückenfest findet jährlich am dritten Juniwochenende statt (das nächste Mal vom 16.-18. Juni 2023).
3. Dom St. Marien
Eines der eindeutigen Herzstücke der Altstadt ist der imposante Erfurter Dom. Über eine 70-stufige Treppe gelangt ihr vom weitläufigen Domplatz auf den Domberg, auf dem ihr neben dem St.-Marien-Dom auch die Severikirche findet. Die beiden gotischen Bauten mit ihren insgesamt sechs Türmen bilden gemeinsam ein echtes Wahrzeichen von Erfurt und durch ihre erhöhte Lage auf dem Domberg ragen sie über die meisten anderen Gebäude in der Umgebung hinaus. Außerdem befindet sich im Erfurter Dom die weltweit größte mittelalterliche freischwingende Glocke, die „Gloriosa“. Eine Führung zur Gloriosa oder auch zur Domschatzkammer lohnt sich allemal!
- Alle Infos zu Öffnungszeiten, Preisen und Führungen könnt ihr hier nachlesen.
Ein Highlight sind jedes Jahr zur Sommerzeit die DomStufen-Festspiele, die auf der Treppe zum Domberg stattfinden. Selbst internationale Kulturliebhaber reisen an, um zu bewundern, wie das Theater Erfurt die Stufen der historischen Kulisse in eine Opern- oder Musicalbühne verwandelt. Auch für die Kleinen gibt es vor- und nachmittags Musiktheater-Vorstellungen im Rahmen der Festspiele.
- Die nächsten DomStufen-Festspiele finden vom 07.-30. Juli 2023 statt, gezeigt wird die Oper „Fausts Verdammnis“ von Hector Berlioz.
4. Jüdisch-mittelalterliches Erbe Erfurt
In Erfurt trefft ihr immer wieder auf Relikte der Vergangenheit, die euch in das Mittelalter zurückversetzen. Aber habt ihr gewusst, dass hier auch viele Orte an die jüdische Geschichte erinnern? Eine große jüdische Gemeinde war seit dem Mittelalter jahrhundertelang in der Stadt ansässig und hat das Leben in Erfurt mitgeprägt. Die wohl beste Zeugin dieser Zeit findet ihr noch heute in der Erfurter Altstadt – die Alte Synagoge. Mit einem stolzen Alter von über 900 Jahren ist sie die älteste bis zum Dach erhaltene Synagoge Europas. Heute dient sie als Museum und leistet ihren Beitrag zum Netzwerk „Jüdisches Leben Erfurt“, welches verschiedene Orte jüdischer Geschichte und Gegenwart erschließt. Ein richtiges Highlight ist der sogenannte Erfurter Schatz, eine Sammlung aus rund 3.000 Silbermünzen und 700 Einzelstücken gotischer Schmiedekunst, die erst 1998 bei Bauarbeiten in der Nähe der Alten Synagoge gefunden wurde.
- Wann ihr die Alte Synagoge besuchen könnt und welche Führungen es gibt, erfahrt ihr hier.
5. Rathaus am Fischmarkt
Wie bereits erwähnt, gibt es in Erfurt vier zentrale Plätze, die das Herz der Innenstadt bilden. Einer von ihnen ist der sogenannte Fischmarkt, der schon seit dem Mittelalter eine wichtige Rolle im Alltag der Erfurter spielt. Damals wurde hier vor allem gesalzener Fisch verkauft und auch heute noch ist der Fischmarkt durch seine zahlreichen kleinen Geschäfte ein viel und gern besuchter Ort der Stadt. Beeindruckende Hausfassaden und einige gut erhaltene Patrizierhäuser aus der Renaissance erinnern stets an alte Zeiten.
Auch das neugotische Rathaus am Fischmarkt, dessen Ursprünge bis ins 11. Jahrhundert zurück reichen, ist ein imposanter Hingucker. Im prunkvollen Rathausfestsaal könnt ihr auf beeindruckenden Wandgemälden Szenen der Erfurter und Thüringer Geschichte bestaunen. Außerdem finden hier regelmäßig spannende Vorträge, Konzerte und Empfänge statt. Falls ihr samstags oder sonntags zwischen 9 und 16 Uhr über den Fischmarkt schlendert, solltet ihr also unbedingt auch einen Blick ins Rathaus werfen. Zu diesen Zeiten ist das Rathaus für Besucher geöffnet, wenn gerade keine Veranstaltungen stattfinden.
6. Zitadelle Petersberg
Wenn ihr gerne auf geschichtliche Zeitreise geht, solltet ihr auf eurer Entdeckungstour durch Erfurt unbedingt einen Stopp auf der Zitadelle Petersberg einlegen. Die barocke Stadtfestung erhebt sich über die Altstadt und kann ganz praktisch über den barrierefreien Panoramaweg direkt vom Domplatz aus erreicht werden. Wir empfehlen euch, an einer Führung durch die geheimnisvollen Horchgänge teilzunehmen, bei der ihr interessante Fakten über das historische Bauwerk erfahrt und euch vorstellen könnt, wie vor hunderten von Jahren Soldaten durch die selben Gänge gestapft sind. Außerdem bietet die Zitadelle durch ihre erhöhte Lage den idealen Aussichtsspot, an dem ihr wunderbare Panoramafotos der Thüringer Hauptstadt aufnehmen könnt. Und für einen abgerundeten Ausflug findet ihr auf dem Festungsgelände außerdem zwei schicke Restaurants, das Thüringer Vinarium und eine urige Destille. Prost!
- Alle Infos zum Besucherzentrum auf dem Petersberg sowie zur Ausstellung „Der Petersberg – eine spannende Zeitreise“ im Kommandantenhaus findet ihr hier.
7. Martin Luther in Erfurt
Wusstet ihr, dass der berühmte Reformator Martin Luther ganze 10 Jahre seines Lebens in Erfurt verbracht hat? Falls ihr schon einmal in Erfurt wart, wahrscheinlich schon, denn nicht nur das bekannte Lutherdenkmal erinnert hier an seine Zeit in der Stadt. Überlieferungen zufolge begann Luthers Leben als Mönch in Erfurt, als er 1505 in das Evangelische Augustinerkloster eintrat. Auch weitere Lutherstätten, wie zum Beispiel sein damaliges Studentenwohnhaus, die Georgenburse, und die Alte Universität, in der Luther studierte, erzählen die spannende Geschichte seines Lebens und den Weg zur Reformation. Im Augustinerkloster könnt ihr heutzutage nicht nur die Dauerausstellung „Bibel-Kloster-Luther“ besichtigen, an einer Klosterführung teilnehmen oder dem Gottesdienst beiwohnen, sondern sogar in einem der schlichten Zimmer übernachten. Wir finden: Definitiv eine ganz besondere Unterkunft.
8. KiKA-Figuren
Seit dem 1. Januar 1997 begeistert der beliebte Kinderfernsehsender KiKA die Jüngsten unter uns mit Serien wie dem „Tigerenten Club“, der „Sendung mit der Maus“ oder dem „Sandmännchen“. Tatsächlich sitzt der KiKA in Erfurt und so werdet ihr bei eurem Stadtrundgang immer wieder auf die ein oder andere aus dem Fernsehen bekannte Figur treffen. Pittiplatsch, Tabaluga oder Bernd das Brot geben wirklich tolle Fotokulissen her. Vielleicht macht ihr es euch ja sogar zur kleinen Aufgabe, alle 17 Figuren ausfindig zu machen und abzulichten. Und egal, ob Groß oder Klein, wer wird beim Anblick der süßen Figuren aus unserer Kindheit nicht ein wenig nostalgisch? Wir finden’s einfach wunderbar!
9. Erfurter Gartenbautradition
Habt ihr schon einmal von Erfurt als Garten- oder Blumenstadt gehört? Der Gartenbau hat nämlich eine lange Tradition in der Thüringer Hauptstadt. Ab dem 18. Jahrhundert galt Erfurt als wahres Zentrum des Gartenbaus, später wurde auch eifrig Zucht und Handel betrieben. Heutzutage ist vor allem der egapark ein Denkmal für Erfurts Vergangenheit als Gartenbau-Vorreiter. Mit 36 Hektar und seinen verschiedenen Themenbereichen und Veranstaltungen gehört er zu den größten Gartenparks in ganz Deutschland.
Neben dem Japanischen Garten, dem riesigen Kinderspielplatz mit Planschbecken, dem Wissenswald und natürlich den unzähligen wunderschönen Blumenbeeten findet ihr hier auch das Deutsche Gartenbaumuseum. Die spannende interaktive Dauerausstellung bringt allen Freiluft-Fans das A und O des Gartenbaus näher. Ein weiteres Highlight im egapark ist das 2021 neu entstandene Wüsten- und Urwaldhaus Danakil. Verschiedene Pflanzen und Tiere aus unterschiedlichen Wüsten- und Regenwaldgebieten zeigen euch, wie sie perfekt an die beiden Klimazonen angepasst sind. Ein spektakuläres Naturerlebnis!
- Der egapark ist täglich von 9-18 Uhr geöffnet und kostet für Erwachsene 15€ Eintritt. Das Deutsche Gartenbaumuseum (auf dem Gelände des egaparks) ist dienstags bis sonntags von 10-18 Uhr und montags von 10-17 Uhr geöffnet.
10. Erfurter Weihnachtsmarkt
Egal, ob ihr richtige Weihnachtsfreaks seid oder nicht, ein Ausflug nach Erfurt im Winter wird euch alle begeistern. Zur Vorweihnachtszeit verwandelt sich der Domplatz rund um den Erfurter Dom und die Severikirche nämlich in ein Winterwunderland – den größten Weihnachtsmarkt in ganz Thüringen. Hier könnt ihr Weihnachtsliedern lauschen, euch durch Stände mit handgefertigtem Christbaumschmuck stöbern und die berühmte Thüringer Bratwurst probieren. Echte Hingucker sind außerdem der 25 Meter hohe, beleuchtete Weihnachtsbaum und die 12 Meter hohe Weihnachtspyramide. Außerdem könnt ihr wunderbar durch die festlich dekorierte Innenstadt schlendern. 2019 wurde der Erfurter Weihnachtsmarkt sogar unter die Top 5 der schönsten Weihnachtsmärkte in ganz Europa gewählt, also lasst euch diesen wunderbaren Anblick auf keinen Fall entgehen!
- Der 172. Erfurter Weihnachtsmarkt findet vom 22. November bis zum 22. Dezember 2022 statt.
Auf nach Erfurt!
Also uns hat die wunderbare Stadt Erfurt mit ihren zahlreichen sehenswerten Ecken vollkommen überzeugt, wie sieht es bei euch aus? Habt ihr auch Lust auf einen Kurztrip in die schöne Altstadt bekommen? Na dann nichts wie los! Sucht euch eine der unzähligen wunderschönen Unterkünfte aus und plant eure Reise in die Thüringer Landeshauptstadt. Noch mehr Aktuelles zu Erfurts schönsten Flecken und detaillierte Infos über alle anstehenden Veranstaltungen etc. findet ihr hier!
Beitragsbild: ©Stadtverwaltung Erfurt
